Unternehmen und CSR

Besuche von hübschen Vertretern und Vertreterinnen, als Information getarnte Werbeveranstaltungen und andere kleine Aufmerksamkeiten: Die Pharmaindustrie tut einiges dafür, dass Ärzte Medikamente verschreiben, die teuer sind und deren Nutzen zweifelhaft ist. In schnell wachsenden Schwellenländern sieht es ähnlich aus. Doch in einer Hinsicht kann sich Deutschland Indien als Vorbild nehmen.
Jedes Jahr sterben Tausende Menschen an Medikamenten, die nicht so wirken, wie sie sollen. Das größte Problem sind nicht die Fälschungen, sondern minderwertige Arzneimittel. Oft kommt der Pfusch ausgerechnet aus Indien – der Apotheke der Armen.
Schlafkrankheit, Elefantiasis und Flussblindheit: An diesen Krankheiten leiden vor allem arme Menschen in den Tropen. Für die Pharmaindustrie winken da keine Profite. Dennoch kann man sie dazu bringen, neue Medikamente zu entwickeln.
Die Pharmaindustrie gilt als undurchsichtig und ausbeuterisch. Dabei folgt ihr Geschäft ganz klaren Regeln, diktiert von den Zulassungsbehörden. Es ist langwierig, teuer – und lückenhaft. Geforscht wird dort, wo es sich am meisten lohnt.
Bei seinem ersten öffentlichen Auftritt Ende Januar skizzierte Entwicklungsminister Gerd Müller sein Programm für die kommenden Jahre. „Sie werden mich noch kennenlernen“, schallte die zweideutige Ansage des Neulings.
Die neue Bundesregierung soll die Förderung von Geschäften deutscher Unternehmen im Ausland stärker an Sozial- und Umweltstandards binden. Das fordert eine Koalition von mehr als 30 Organisationen der Zivilgesellschaft.
Bolivien und Ecuador verkaufen seit jeher Rohstoffe – auf Kosten der Umwelt. Ein neuer Exportartikel dieser beiden Länder ist weniger schädlich: indigene Konzepte vom guten Leben. Die werden in den westlichen Wohlstandsgesellschaften mit Interesse studiert. Aber verstehen wir sie auch richtig?
Wer im Mittelalter reisen wollte, musste an vielen Stellen Wegezoll an die Landesherren entrichten. Heute muss für Reisen in der Welt der digitalisierten Kenntnisse vielfach Zoll gezahlt werden: Für die meisten öffnet sich das Tor dazu nur, wenn sie für die Nutzung der Computer und der auf ihnen laufenden Programme Lizenzen gekauft haben.
Die meisten Computer­programme beruhen auf wenigen gängigen Programmiersprachen, vor allem von US-Firmen. Lua, entwickelt in Rio de Janeiro, hat sich trotzdem durchgesetzt: die Geschichte eines unerwarteten Erfolges.
Die Gruppe der acht führenden Industrieländer (G8) möchte Unternehmen für private Investitionen in Afrikas Landwirtschaft gewinnen. Die bisher neun afrikanischen Partnerländer haben Reformen zugesagt, um dafür attraktiver zu werden. Ob das wirklich den Armen hilft, ist zweifelhaft.
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