Entwicklungswerke verzeichnen Spendenzuwachs

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Kirche und Ökumene
Brot für die Welt und Misereor haben 2020 deutlich mehr Spenden eingenommen als im Jahr davor. Die Fördermittel der Bundesregierung sind hingegen leicht gesunken.

Hohe Spendenzuwächse verzeichnet das evangelische Entwicklungswerk Brot für die Welt für 2020. Auf 76,8 Millionen Euro beliefen sich die Spenden und Kollekten (2019: 64,4 Mio. Euro) im vergangenen Jahr. Das ist das beste Ergebnis seit Gründung des Werks vor 62 Jahren. „Wir sind sehr dankbar, dass viele Spenderinnen und Spender in der Corona-Pandemie mehr gespendet haben, auch weil Präsenzgottesdienste und damit die Kollekten ausfallen mussten“, sagte Dagmar Pruin, Präsidentin von Brot für die Welt, bei der Vorstellung des Jahresergebnisses Ende August in Berlin. Die hohen Zuwächse bei den Spenden erklärte sie damit, dass auch das gute Kollektenergebnis aus dem Jubiläumsjahr 2019 eingeflossen sei. Für das Corona-Jahr 2021 rechne man allerdings mit einem starken Rückgang bei den Kollekten; der Ausfall in 2020 schlägt erst dann zu Buche.

Spenden und Kollekten machen bei Brot für die Welt ein gutes Fünftel der Einnahmen aus. Mehr als die Hälfte sind öffentliche Mittel. Gerade bei den Zuweisungen durch die Bundesregierung war 2020 ein leichter Rückgang zu verzeichnen, von 174 Millionen Euro in 2019 auf 167 Millionen Euro. Dagegen stiegen die Zuwendungen der Europäischen Union deutlich von rund 74.000 Euro in 2019 auf etwa 415.000 Euro in 2020. Zusammen mit weiteren Einnahmen wie zum Beispiel aus dem kirchlichen Entwicklungsdienst (59,7 Millionen Euro), aus Nachlässen und Bußgeldern standen dem Werk rund 323 Millionen Euro zur Verfügung. Ein Zuwachs von gut drei Prozent. 

Weltweit unterstützt Brot für die Welt rund 1800 Projekte in 85 Ländern. 2020 wurden insgesamt 669 neue Projekte bewilligt, 12 Millionen Euro flossen in neue Corona-Projekte. Bei laufenden Projekten wurden bereits bewilligte Mittel umgewidmet, etwa für Hygieneartikel, Präventionskampagnen oder Impfzentren.

Erhebliche Spendenzuwächse auch bei Misereor

Auch das katholische Entwicklungswerk Misereor hat Ende August seine Jahresbilanz in Berlin vorgestellt. Ebenso wie Brot für die Welt konnte es im Jahr 2020 erhebliche Spendenzuwächse verzeichnen: insgesamt 66,9 Millionen Euro und damit fast zehn Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Spenden und Kollekten machen bei Misereor etwa ein Drittel der Gesamteinnahmen aus. 
Wesentlich größer ist der Anteil der öffentlichen Mittel, die 2020 bei 139,7 Euro lagen und im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken sind (2019: 166,3 Millionen Euro). Kirchliche Haushaltsmittel sind anders als bei Brot für die Welt keine tragende Säule bei den Einnahmen von Misereor. Sie lagen 2020 bei 6,8 Millionen Euro. So kam das Werk auf Gesamteinnahmen von 214,9 Millionen Euro. 

Aktuell unterstützt Misereor mehr als 3000 Projekte weltweit, die von fast 1800 Partnerorganisationen umgesetzt werden. Die Aufwendungen für Werbung, Verwaltung und Öffentlichkeitsarbeit hatten im Gesamtetat einen Anteil von 6,3 Prozent. Brot für die Welt gibt diesen Posten mit 9,4 Prozent an. 

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erschienen in Ausgabe 10 / 2021: Pfingstler auf dem Vormarsch
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