Finanzordnung: Was die Krise lehrt

Heft 7 / 2009

Ein Übermaß an flüssigem Geld verbunden mit der Liberalisierung der Finanzmärkte hat maßgeblich zur globalen Finanzkrise beigetragen. Von fehlenden Regulierungen profitiert haben außerdem zahlreiche Steueroasen, die Korruption und kriminelle Geschäfte befördern. Hunderte Milliarden US-Dollar gehen Industrie- und Entwicklungsländern jährlich durch Steuerflucht verloren.
Weltfinanzordnung

Heftschwerpunkt

Die Krise zeigt, dass ein grund­legender Umbau der Weltfinanz­architektur nötig ist.
Ein Ansatzpunkt für eine andere Währungsordnung ist die Einführung von Kapitalverkehrskontrollen. Ziel sollte jedoch nicht die Abschottung nationaler Finanzmärkte sein, sondern ein besserer Schutz vor spekulativen Kapitalab- und zuflüssen.
Die Politik hat den Kampf gegen Steuer­oasen aufgenommen, doch der Ausgang ist ungewiss.
Abkommen über Doppelbesteuerung werden neu verhandelt.
Kenias Wirtschaft bekommt die Finanzkrise schmerzlich zu spüren.
Der soziale und öko­logische Anstrich multinationaler Konzerne droht in der Krise abzublättern.
In der Finanzkrise setzt Lateinamerika auf regionale Zusammenarbeit - ein Gespräch mit dem ecuadorianischen Wirtschaftswissenschaftler Alberto Acosta.

Welt-Blicke

In Somalias 18-jährigem Bürgerkrieg wird das Überleben immer schwieriger.
Seit dem Sturz des gewählten Präsidenten ist Madagaskar ohne legitime Regierung.
Fidschis Militär­regierung spricht von Demokratie, tut aber nichts dafür.
Ein drastischer Wechsel in der Sozial- und Wirtschaftspolitik ist nicht zu erwarten - ein Gespräch mit dem südafrikanischen Politikwissenschaftler Adam Habib.

Standpunkte

Freie Märkte und staatliche Regulierung müssen in einem vernünftigen Maß zueinander stehen.
Beim Umgang mit Simbabwe steckt die internationale Gemeinschaft in einem Dilemma

Journal

Fachleute legen ein neues Memorandum zur deutschen Entwicklungspolitik vor.
Die Bewegung des türkischen Predigers Fethullah Gülen wirbt um Anerkennung.
Die beiden Verbände ACT International und ACT Development fusionieren.
Computer und Mobiltelefone erleichtern die Kommunikation – und heizen manchmal Konflikte an.
Österreich schönt seine Entwicklungszusammenarbeit. Was zivilgesellschaftliche Organisationen und sogar manche Mitarbeiter der zuständigen Sektion im Außenministerium schon seit Jahren kritisieren, hat die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung bestätigt.
Bundeskonferenz der Kommunen in München fordert Strategien gegen Erderwärmung.
Die EU leistet Entwicklungsländern keine zusätzliche Hilfe in der Wirtschaftskrise.
Der OECD-Entwicklungsausschuss steht vor tiefgreifenden Reformen.
Entwicklungspolitiker diskutieren über den richtigen Umgang mit dem Kontinent.
Der Allafrikanische Kirchenrat setzt sich in Konfliktregionen für Frieden ein. Generalsekretär André Karamaga erklärt, welchen Einfluss der Kirchenrat auf Konflikte nehmen kann und wie er seine Arbeit finanziert.
In Genf soll eine afrikanische Volkshochschule die Eingliederung von Migranten erleichtern.

Süd-sichten

Trotz Zusagen von Unternehmen leiden die Gemeinden im Nigerdelta weiter unter der Ölförderung - ein Gespräch mit Boniface Dumpe, Direktor des Zentrums für Sozial- und Unternehmensverantwortung in Nigeria.
Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!
„welt-sichten“ schaut auf vernachlässigte Themen und bringt Sichtweisen aus dem globalen Süden. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung. Warum denn das?
Ja, „welt-sichten“ ist mir etwas wert! Ich unterstütze es mit
Schon 3 Euro im Monat helfen
Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!