Heftschwerpunkt
Die reichsten Nigerianer machen ähnlich luxuriöse Reisen wie die Superreichen aus Europa und Amerika. Für die Mittelschicht gibt es Attraktionen im Land, und die arme Mehrheit reist vor allem für Feste zur Familie.
Die Favelas von Rio de Janeiro gelten als Hochburgen von Gewalt und Kriminalität. Doch dieses einseitige Bild ändert sich, seit lokale Guides Touristen aus aller Welt durch die quirligen Viertel in Brasiliens Millionenmetropole führen.
Viele Millionen Han-Chinesen besuchen heute Tibet auf der Suche nach Ruhe, Natur oder Spiritualität. Chinas Regierung fördert diesen Tourismus, um ihre Kontrolle über das Gebiet zu festigen.
In manchen Gemeinden Nepals bieten Privatleute Wohnungen und Zimmer an, in Orten, die Touristen sonst kaum besuchen würden. Gerade Frauen können damit ein wichtiges Zusatzeinkommen verdienen.
Afghanistan, einst Teil der Seidenstraße, war für viele Reisende ein Sehnsuchtsort. Jahrzehnte des Kriegs machten es aber kaum erreichbar. Seit der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban im Jahr 2021 nimmt der Tourismus zu – trotz aller Gefahren.
Die Corona-Pandemie hat den Tourismusboom gestoppt, inzwischen wächst die Branche aber wieder wie zuvor. Das hat enorme ökologische und soziale Folgen in den Urlaubsregionen und heizt den Klimawandel an. Wie kann Tourismus nachhaltiger werden, wenn immer mehr reisen, auch aus dem globalen Süden?
Friedensförderung und zivile Krisenprävention führen seit der Zeitenwende ein Schattendasein in der öffentlichen Wahrnehmung. Wie ist sie bisher aufgestellt, wo sind ihre Schwachstellen?
Im Tschad hat Mahamat Déby, der 2021 seinen Vater als Staatschef beerbt hat, seine Herrschaft nun mit Wahlen gefestigt. Kämpfe zwischen Hirten und Bauern fordern aber weiter häufig Tote. Eine einheimische Organisation versucht, sie zu befrieden. Gespräch mit Abderamane Gossoumian von einem Netzwerk für Frieden im Tschad
Die Stadt Tumaco an der Pazifikküste Kolumbiens halten bewaffnete Banden im Griff. Ein Jugendzentrum bietet jungen Leuten Alternativen zur Kriminalität, während Angebote der neuen Regierung zur Friedensförderung in Tumaco wenig helfen.
Der deutschen Friedensbewegung fehlt Nachwuchs und sie gibt zuweilen auch kein überzeugendes Bild ab. Doch die Engagierten erinnern an die Gefahren einer Militarisierung und suchen nach besseren Friedenskonzepten.
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