Sea-Watch: 17-Jähriger stirbt nach Rettung von Flüchtlingsboot

Frankfurt a.M. - Die Hilfsorganisation Sea-Watch beklagt den Tod eines zuvor auf dem Mittelmeer von einem überfüllten Holzboot geretteten 17-Jährigen. Er sei am Mittwochmittag von der Crew der „Sea-Watch 5“ zusammen mit rund 50 weiteren Migrantinnen und Migranten an Bord des Rettungsschiffes gebracht worden. Die Küstenstaaten Italien, Malta und Tunesien hätten trotz entsprechender Bitten keine Evakuierung eingeleitet, erklärte Sea-Watch am Mittwochabend.

Harte Zeiten für Friedensstifter

Sudan, Haiti, Burkina Faso, Myanmar, Jemen und natürlich Ukraine und Gaza – die Zahl der mit Gewalt ausgetragenen Konflikte und Kriege ist so hoch wie seit 40 Jahren nicht mehr. Hinzu kommt, dass sich viele Konflikte schwieriger als früher von außen zum Guten beeinflussen oder sogar beenden lassen. Das liegt unter anderem daran, dass selbst in lokalen Auseinandersetzungen wie dem Bürgerkrieg im Sudan eine Vielzahl auswärtiger Kräfte mitmischen, im Sudan etwa Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien, Russland und die USA, um nur einige zu nennen.

Kongo: Nobelpreisträger Mukwege fordert Verbleib der UN-Truppen

Kampala/Goma - Der Friedensnobelpreisträger Denis Mukwege hat sich für einen Verbleib der UN-Mission in der Demokratischen Republik Kongo ausgesprochen. Der UN-Sicherheitsrat solle den Abzugsplan der Monusco aussetzen und überprüfen, schrieb der Gynäkologe und ehemalige Präsidentschaftskandidat in einem Brief an das Gremium, wie der UN-finanzierte Sender „Radio Okapi“ am Donnerstag berichtete. Mukwege begründe seine Forderung mit der sich verschlechternden Sicherheitslage und humanitären Situation im Osten des Landes.

"Ärzte ohne Grenzen": Starker Anstieg von Verletztenzahlen in Haiti

Berlin, Port-au-Prince - Die eskalierende Bandengewalt in Haiti hat laut „Ärzte ohne Grenzen“ die Zahl von Verwundeten drastisch ansteigen lassen. „Wir arbeiten an der Grenze unserer Kapazität“, erklärte die Organisation am Mittwoch in Port-au-Prince. Mit einer Ausweitung der medizinischen Hilfe in Port-au-Prince reagiere „Ärzte ohne Grenzen“ auf den Anstieg. Unter den Verletzten seien viele Frauen, Kinder und ältere Menschen. Tausende Menschen seien in den vergangenen Tagen aus ihren Häusern geflohen.

WFP: Sudan droht weltweit größte Hungerkrise

Berlin, Juba - Dem Sudan droht laut UN-Welternährungsprogramm WFP angesichts des anhaltenden Krieges die weltweit größte Hungerkrise. Die Kämpfe hätten bereits Millionen von Leben zerstört und die weltweit größte Vertreibungskrise ausgelöst, erklärte WFP-Exekutivdirektorin Cindy McCain am Mittwoch. Wenn die Kampfhandlungen nicht gestoppt würden, könnte der Krieg nun auch die schlimmste Hungersnot auslösen, sagte sie bei einem Besuch im Südsudan, wo sie mit Flüchtlingen aus dem Nachbarland zusammentraf.

Faeser will Asylverfahren außerhalb der EU weiter intensiv prüfen

Frankfurt a.M. - Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hält an Überlegungen für Asylverfahren in Ländern außerhalb der Europäischen Union (EU) fest. Die Prüfung, „ob Asylverfahren auch rechtsstaatkonform in Drittstaaten möglich sind, werden wir gemeinsam mit Migrationsexperten und Juristen intensiv fortsetzen“, sagte die SPD-Politikerin dem „Spiegel“ (Mittwoch, online). Vorstellbar seien „engere Kooperationen vor allem mit den Staaten, die an den Fluchtrouten liegen und Menschenrechte wahren“.

Verzweifelte Menschen plündern UN-Hilfskonvoi im Gaza-Streifen

Rom, Genf - Ein Hilfskonvoi des Welternährungsprogramms (WFP) ist im Gaza-Streifen von einer verzweifelten Menschenmenge geplündert worden. Die Menschen hätten rund 200 Tonnen Hilfsgüter von den Lastkraftwagen entwendet, teilte das WFP am Dienstagabend in Rom mit.

Zuvor hätten israelische Soldaten die 14 Trucks an dem Checkpoint Wadi Gaza drei Stunden aufgehalten, dann sei er umgeleitet worden. Die Lebensmittel und andere Hilfsgüter seien für den Norden des Gaza-Streifens bestimmt gewesen, in den das WFP seit dem 20. Februar nicht mehr liefern konnte.

Venezuela wirft Deutsche Welle aus TV-Programm

Caracas/Bonn - Venezuelas autoritäre Regierung hat die Ausstrahlung der Deutschen Welle im öffentlichen Fernsehprogramm verboten. Kommunikationsminister Freddy Ñáñez warf dem deutschen Auslandssender Diffamierung, Lügen und Hasspropaganda vor, wie die staatsnahe Nachrichtenagentur „Venezuela News“ am Montag (Ortszeit) berichtete. Die Deutsche Welle werde in Venezuela nicht mehr über Kabel zu empfangen sein, kündigte er an.

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