Fast immer im Gegenwind - das Entwicklungsministerium wird 60

Berlin - Vor der Bildung einer neuen Bundesregierung wird - wieder einmal - über die mögliche Abschaffung des Bundesentwicklungsministeriums diskutiert, das inzwischen seit 60 Jahren besteht. Der 14. November 1961 gilt als Geburtstag des Ressorts, das bereits FDP-Politiker Walter Scheel nur gegen großen Widerstand durchsetzen konnte. Als Scheel sein Amt antrat, bezeichnete er seine neue Aufgabe als „Weltsozialpolitik im eigenen Interesse“.

WHO: Millionen von Kindern verpassen Masern-Impfung

Genf - Millionen von Kindern haben im Jahr 2020 ihre Impfung gegen Masern verpasst. Das geht aus einem am Mittwoch in Genf veröffentlichten Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der US-Gesundheitsbehörde CDC hervor. Demnach wurden im ersten Jahr der Corona-Pandemie mehr als 22 Millionen Heranwachsende nicht wie vorgesehen gegen die Infektionskrankheit immunisiert. Damit haben drei Millionen mehr Kinder als im Jahr 2019 ihre Masernimpfung verpasst.

Militärjunta im Sudan ernennt Übergangskabinett

Frankfurt a.M./Khartum - Knapp drei Wochen nach einem Putsch hat die Militärjunta im Sudan ein Übergangskabinett ernannt. Der Anführer des Putsches, General Abdel Fattah al-Burhan, benannte mindestens 5 Militärs in den 14-köpfigen Übergangsrat, wie die staatliche Nachrichtenagentur Suna am Donnerstagabend berichtete. Demnach kehrt keines der zivilen Mitglieder der früheren Übergangsregierung in den Rat zurück. Der frühere Chef einer Miliz in der Konfliktregion Darfur, Mohamed Hamdan Daglo („Hemeti“), bleibt dagegen der zweite starke Mann in dem Gremium.

UN: Brutale Verbrechen gegen Geflohene in Libyen

Genf - Die UN haben ein brutales Vorgehen gegen Geflohene in Libyen angeprangert. „Wir sind extrem besorgt über das anhaltende Leid von Migranten und Asylsuchenden in Libyen, die eine Unzahl täglicher Menschenrechtsverletzungen durch staatliche und nicht-staatliche Akteure erleben“, erklärte die Sprecherin des UN-Hochkommissariat für Menschenrechte, Marta Hurtado, am Freitag in Genf.

Südafrikas letzter Apartheid-Präsident de Klerk gestorben

Frankfurt a.M., Pretoria - Der frühere südafrikanische Präsident Frederik Willem de Klerk ist tot. Er starb im Alter von 85 Jahren an Krebs, wie seine Stiftung am Donnerstag mitteilte. De Klerk war der letzte Präsident des rassistischen Apartheid-Regimes. Er entließ Nelson Mandela aus dem Gefängnis, verhandelte die Abschaffung der Rassentrennung und führte die Demokratie ein. Zusammen mit Mandela erhielt er dafür 1993 den Friedensnobelpreis. Er sei friedvoll zuhause gestorben, erklärte die FW de Klerk Foundation.

Syrischer Arzt wegen Foltervorwürfen vor Gericht gestellt

Frankfurt a.M. - Ein syrischer Arzt muss sich wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor dem Oberlandesgericht Frankfurt am Main verantworten. Der Staatsschutzsenat habe am Mittwoch die Eröffnung des Hauptverfahrens gegen Alaa M. (36) im Januar 2022 beschlossen, teilte das Gericht mit. Der Generalbundesanwalt wirft dem Angeklagten vor, für das Assad-Regime gefoltert und einen Mord begangen zu haben. Der Angeklagte war in Deutschland seit 2015 als Arzt tätig, er wurde am 19. Juni 2020 festgenommen und ist seitdem in Untersuchungshaft. (AZ: 5 - 3 StE 2/21-4 - 2/21)

Afghanischer Fluglotse verklagt Bundesregierung

Frankfurt a.M. - Weil er nach jahrelangem Einsatz für die Bundeswehr in Masar-i-Scharif schutzlos zurückgeblieben ist, hat ein afghanischer Fluglotse Klage gegen die Bundesrepublik Deutschland eingereicht. Der Mann und seine Familie fordern die Erteilung eines Visums, wie sein Anwalt Matthias Lehnert am Mittwoch erklärte. Über den Fall hatte zuerst die „Tagesschau“ in einem Exklusiv-Beitrag berichtet. Das Verteidigungsministerium kündigte nach dem Bericht an, mehrere Fluglotsen in das Ortskräfteverfahren aufzunehmen.

Äthiopien nimmt Dutzende Fahrer von UN-Hilfstransporten fest

Frankfurt a.M./Addis Abeba - Äthiopische Behörden haben Medienberichten zufolge Dutzende Fahrer von UN-Hilfstransporten festgenommen. 72 Fahrer des Welternährungsprogramms (WFP), die Hilfsgüter in den umkämpften Norden des Landes hätten bringen sollen, seien in Semera, der Hauptstadt der Krisenregion Afar, festgenommen worden, berichtete der Sender BBC am Mittwoch unter Berufung auf einen UN-Sprecher. Am Dienstag waren bereits 22 UN-Mitarbeiter in der Hauptstadt Addis Abeba festgenommen worden, von denen sechs seither wieder freigelassen wurden.

Mehr als 7.000 Menschen von Landminen getötet oder verletzt

München - Tausende Menschen sind laut einem Bericht im vergangenen Jahr von Landminen und Blindgängern getötet oder verletzt worden. Mindestens 7.073 Menschen seien durch explodierende Sprengkörper umgekommen oder verwundet worden, erklärte die Hilfsorganisation Handicap International am Mittwoch in München. Das seien 1.220 mehr Fälle als im Jahr 2019. In mehreren Ländern verwenden bewaffnete Gruppen und Militärs demnach nach wie vor die international geächteten Antipersonenminen.

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