Welthungerhilfe: Humanitäre Lage für Flüchtlinge in Syrien verheerend

Berlin - Nach starken Schneefällen im Nordwesten Syriens hat die Welthungerhilfe eine verheerende erste Bilanz zur humanitären Lage vor Ort gezogen. „278 Flüchtlingscamps und provisorische Siedlungen wurden von den extremen Witterungsbedingungen stark in Mitleidenschaft gezogen“, sagte die Landesdirektorin der Welthungerhilfe für Syrien, Else Kirk, dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Samstag). Es seien mehrere Menschen ums Leben gekommen. „Berichten zufolge sind in den letzten Tagen zwei Babys in der Provinz Idlib erfroren“, sagte Kirk.

Nicaragua: Oppositionelle wegen "Verschwörung" verurteilt

Frankfurt a.M., Managua - Zwei profilierte Oppositionelle sind in Nicaragua wegen „Verschwörung“ verurteilt worden. Die frühere Guerillakämpferin Dora María Téllez und der Studierendenführer Lesther Alemán seien am Donnerstag (Ortszeit) jeweils vor Gericht geführt worden, ohne zu wissen, dass sie ein Urteil erwarte, berichtete das nicaraguanische Nachrichtenportal Confidencial am Freitag. Alemán sei kein Kontakt zu seinem Anwalt erlaubt worden, Téllez nur für ein paar Minuten. Das Strafmaß soll zu einem späteren Zeitpunkt verkündet werden.

Bildungsexperte: Öffnung der Unis in Afghanistan ist Augenwischerei

Frankfurt a.M. - Die teilweise Wiederöffnung der Universitäten in Afghanistan ist nach Einschätzung des Bildungsexperten Kambiz Ghawami „reine Augenwischerei“. Es reiche nicht, dass Studentinnen und Studenten wieder die Universität besuchen dürften. Solange es keine Autonomie in Lehre und Forschung gebe, könne man nicht von einer Öffnung sprechen, sagte der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Komitees des internationalen Wissenschafts-Netzwerks World University Service dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Brugger: Deutschland hat Verantwortung für Ortskräfte in Mali

Berlin - Deutschland muss bei den internationalen Gesprächen über das weitere Vorgehen in Mali nach Worten der Grünen-Verteidigungsexpertin Agnieszka Brugger auch die eigenen Ortskräfte im Blick behalten. „Es gehört zu den Lehren aus dem Afghanistan-Einsatz, dass ein Abzug gewisse Dynamiken mit auslösen oder verstärken kann. Diese schwierigen Fragen müssen immer sehr sorgfältig in alle Entscheidungen mit einbezogen werden“, sagte sie dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Berlin.

Experte: Mehr Geld für Kampf gegen Genitalverstümmelung notwendig

Frankfurt a.M. - Für den Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung braucht es dem Geschäftsführer der Stiftung Weltbevölkerung, Jan Kreutzberg, zufolge deutlich mehr Geld. „Die Corona-Pandemie hat viele Fortschritte zunichtegemacht“, sagte der Entwicklungsexperte dem Evangelischen Pressedienst (epd). Insgesamt 2,1 Milliarden US-Dollar seien nötig, um die menschenverachtende Praxis wie von der Weltgemeinschaft vereinbart bis 2030 abzuschaffen. „Genitalverstümmelung ist kein vernachlässigbares Phänomen“, betonte Kreutzberg.

Hilfsorganisationen werfen Habeck Kurswechsel bei Patentfrage vor

Berlin - Mehrere Hilfsorganisationen werfen Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) einen Kurswechsel bei der Aufhebung des Patentschutzes für Corona-Impfstoffe vor. Sie seien enttäuscht, dass Habeck „in so einer wichtigen Frage seine Meinung ändert, kurz nachdem er der verantwortliche Minister wurde“, sagte die Expertin für Impfstoffverteilung bei „Ärzte ohne Grenzen“, Meike Schwarz, am Donnerstag in Berlin. Im Mai 2021 hatte der Grünen-Politiker sich gegenüber dem „Spiegel“ für eine zeitweise Aufhebung des Rechts auf geistiges Eigentum für Corona-Vakzine ausgesprochen.

Guinea-Bissau: Sorge nach weiterem Umsturzversuch in Westafrika

Frankfurt a.M. - Nach einem gescheiterten Umsturzversuch im westafrikanischen Guinea-Bissau herrscht international Sorge über eine weitere Destabilisierung der Region. Die Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC), bei der Guinea-Bissau Mitglied ist, forderte am Mittwoch ein Ende aller gewaltsamen Auseinandersetzungen und die Einhaltung von Recht und Ordnung. Am Dienstag waren ein Angriff auf den Präsidentenpalast und mehrstündige Schusswechsel mit Sicherheitskräften gemeldet worden. Medienberichten zufolge wurden zahlreiche Menschen getötet und es gab mehrere Festnahmen.

Aktivistin: Taliban nicht anerkennen, bis sie Frauenrechte gewähren

Frankfurt a.M. - Afghanische Menschenrechtsaktivistinnen haben die Taliban zur Wahrung grundlegender Rechte für Frauen aufgerufen. Die frühere afghanische Frauenministerin Sima Samar warnte die Taliban am Dienstag im Europaparlament in Brüssel davor, Frauen weiter vom politischen und gesellschaftlichen Leben auszuschließen. Wenn die Machthaber nicht die Unterstützung des Volkes hätten, würden sie keinen Erfolg haben. Derweil äußerten sich die UN besorgt über die Verschleppung von Frauen, die sich an einer Demonstration beteiligt hatten.

Landeskirchen wollen zum Friedensdiskurs im Nahost-Konflikt beitragen

Speyer - Die fünf evangelischen Landeskirchen an Rhein und Ruhr wollen mit einem gemeinsamen Positionspapier zur Versöhnung im Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern beitragen. Der Text mit dem Titel „Israel - Palästina - Leitgedanken und Thesen“ wolle Leitgedanken für einen konstruktiven Diskurs entwickeln, teilten die Kirchen am Dienstag mit.

Myanmar: "Stiller Streik" und Kundgebungen am Jahrestag des Putsches

Frankfurt a.M./Yangon - Zum Jahrestag des Putsches in Myanmar haben Oppositionelle zu Protesten gegen das Militärregime aufgerufen. Landesweit schlossen sich Menschen einem „stillen Streik“ an, wie das Nachrichtenportal „Myanmar Now“ am Dienstag berichtete. Fotos in den sozialen Netzwerken zeigten leere Straßen und geschlossene Geschäfte. Zugleich gab es kleinere Kundgebungen. Die Militärjunta hatte allen Menschen, die sich an den Streiks beteiligten, lebenslange Haft angedroht. Derweil kritisierten UN-Vertreter das brutale Vorgehen des Militärs seit der Machtergreifung vor einem Jahr.

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