Verkauf von Fairtrade-Kakaoprodukten legt 2021 um neun Prozent zu

Köln - Laut einer Prognose des Vereins Fairtrade Deutschland ist der Verkauf von Kakaoprodukten mit dem Fairtrade-Siegel im vergangenen Jahr auf knapp 74.000 Tonnen gestiegen. Das entspreche gegenüber 2020 einem Zuwachs von neun Prozent, teilte Fairtrade am Freitag in Köln mit. Der Marktanteil von Fairtrade-Kakao in Deutschland habe rund 16 Prozent betragen.

EU-Investitionsbank: 8,14 Milliarden Euro für außerhalb der EU

Brüssel - Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat im vergangenen Jahr Kredite und Garantien in Höhe von 8,14 Milliarden Euro außerhalb der EU vergeben. Mit 2,15 Milliarden Euro entfiel davon die größte einzelne Summe an die Gruppe der Afrikanischen, Karibischen und Pazifischen Staaten (AKP), die Überseeischen Länder und Gebiete der EU wie Neukaledonien und Grönland sowie Südafrika, teilte die Bank am Donnerstag in Brüssel mit. Die Zahlen umfassen die EIB und den ihr zugehörigen Europäischen Investitionsfonds (zusammen EIB-Gruppe).

Jean Ziegler: Elend der Flüchtlinge in Libyen nicht länger hinnehmen

Frankfurt a.M. - Menschenrechtler fordern die Europäische Union zur Aufnahme schutzbedürftiger Flüchtlinge aus Libyen auf. Die EU müsse genügend Aufnahmeplätze für die gepeinigten Flüchtlinge und Migranten in dem nordafrikanischen Land bereitstellen, heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Apell, der unter anderem von dem Globalisierungskritiker und früheren UN-Sonderberichterstatter Jean Ziegler sowie der Frankfurter Hilfsorganisation Medico International unterzeichnet wurde.

Kolonialverbrechen: Herero und Nama fordern neue Verhandlungen

Berlin - Nachfahren der Opfer deutscher Kolonialverbrechen in Namibia fordern eine Neuverhandlung des deutsch-namibischen Abkommens zum Völkermord an Herero und Nama. Die legitimen Vertreter der Opfergruppen müssten - anders als bisher - daran beteiligt werden, heißt es in einer am Mittwoch bei einer Online-Pressekonferenz vorgestellten Petition, die an Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) adressiert ist. „Deutschland brüstet sich mit seiner selbstkritischen Erinnerungskultur, insbesondere was das Gedenken an den Holocaust angeht“, heißt es.

Welthungerhilfe: Mehr Hunger im Südsudan wegen Überschwemmungen

Frankfurt a.M./Juba - Die Überschwemmungen im Südsudan verschärfen laut der Welthungerhilfe die Hungerkrise. „Solange das Wasser auf den Flächen steht, kann man weder Getreide, Gemüse, oder sonst noch irgendwas anbauen“, sagte die Nothilfekoordinatorin der Welthungerhilfe im Südsudan, Sandra Schuckmann-Honsel, dem Evangelischen Pressedienst (epd) in der südsudanesischen Hauptstadt Juba. Bereits vor den Fluten seien 7,2 Millionen Menschen und damit etwa 60 Prozent der Bevölkerung von Hunger bedroht gewesen.

Kolumbien: Erneut indigener Menschenrechtsaktivist ermordet

Berlin/Bogotá - In Kolumbien ist ein weiterer Menschenrechtsaktivist getötet worden. Der profilierte Indigenen-Führer Albeiro Camayo sei im Schutzgebiet Las Delicias im Westen des Landes von früheren Farc-Kämpfern erschossen worden, teilte die Vereinigung der Ureinwohner der Region Nord-Cauca am Montag (Ortszeit) mit. Demnach soll es sich bei den Tätern um dieselbe Gruppe Farc-Dissidenten handeln, die schon einmal in das Schutzgebiet eingedrungen und vor zehn Tagen die jungen Umweltschützer Breiner Cucuñame und Guillermo Chicame ermordet hat.

Guatemaltekische Paramilitärs wegen Versklavung von Frauen verurteilt

Mexiko-Stadt, Guatemala-Stadt - Ein guatemaltekisches Gericht hat am Montag (Ortszeit) fünf ehemalige Paramilitärs zu einer Haftstrafe von je 30 Jahren verurteilt, weil sie zwischen 1981 und 1985 insgesamt 36 indigene Frauen vergewaltigt haben. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass die Männer ihre Opfer versklavt sowie systematisch vergewaltigt haben. Bei den Taten handele es sich um Verbrechen gegen die Menschlichkeit, zitiert die Zeitung „Prensa Libre“ aus dem Urteil.

Militär übernimmt Macht in Burkina Faso

Frankfurt a.M./Ouagadougou - Im westafrikanischen Burkina Faso hat das Militär die Macht übernommen. Ein Vertreter der Armee erklärte in einer Ansprache im staatlichen Fernsehen RTB am Montagabend die Regierung und das Parlament für aufgelöst und die Verfassung für aufgehoben. Militär und Sicherheitskräfte hätten sich zusammengeschlossen, um die Macht von Präsident Roch Marc Christian Kaboré zu beenden. Kaboré und mehrere Regierungsmitglieder waren zuvor festgenommen worden. Chef der neuen Machthaber ist der Militär Paul-Henri Sandaogo Damiba.

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