Sudan: Militär setzt Mitglieder der Übergangsregierung fest

Frankfurt a.M./Khartum - Im Sudan hat es Medienberichten zufolge erneut einen Militärputsch gegeben. Mitglieder der Übergangsregierung, darunter der zivile Ministerpräsident Abdallah Hamdok, seien am frühen Montag unter Hausarrest gesetzt worden, berichtete der Sender BBC unter Berufung auf eine Mitteilung des Informationsministeriums. Die Übergangsregierung, die seit dem Sturz des langjährigen Präsidenten Omar al-Baschir 2019 an der Macht ist, besteht aus Militärs und Zivilisten. Zuletzt gab es immer wieder Spannungen zwischen den beiden Gruppen.

Experten: Afghanistan auf humanitäre Hilfe angewiesen

Bonn - Für die Zukunft Afghanistans ist nach Einschätzung von Experten verschiedener Hilfsorganisationen die Stellung der Frauen in dem Land entscheidend. Das Land mit seinen 30 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern sei zwei Monate nach dem Abzug westlicher Truppen noch lange auf humanitäre Unterstützung angewiesen, erklärten Vertreter von Hilfsorganisationen am Samstag in Bonn.

Raubkunst: Bund und Länder setzen bei Rückgabe auf Kooperation

Remscheid, Berlin - Bei der Rückgabe der in Kolonialzeiten geraubten Kulturgüter strebt die Kontaktstelle für Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten in Deutschland eine „Drei-Wege-Strategie“ an. Diese Strategie setze auf den Überblick zu den Beständen im Internet, Transparenz zum Bestand der Artefakte in den deutschen Museen und die Kooperation mit den Herkunftsländern, sagte María Leonor Pérez Ramírez, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Kontaktstelle, am Donnerstag in Remscheid auf einer internationalen Fachtagung zu kultureller Bildung in postkolonialen Zeiten.

Friedenspreisträgerin Dangarembga: Krise in Simbabwe ist allumfassend

Frankfurt a.M. - Die simbabwische Autorin und Filmemacherin Tsitsi Dangarembga hat die politische, wirtschaftliche und soziale Krise in ihrem südafrikanischen Heimatland beklagt. Sie erfasse alle Aspekte des Lebens, sagte die 62-Jährige am Freitag auf der Frankfurter Buchmesse. Viele Menschen seien so arm, dass sie sich höchstens eine Mahlzeit am Tag leisten könnten. Besonders betroffen seien Mädchen und Frauen. Sie könnten weder arbeiten noch zur Schule gehen. Schuld daran sei die patriarchale Ordnung in dem Land, die auf dem kolonialen Erbe basiere.

Organisationen: Industrieländer spenden zu wenig Corona-Impfstoffe

Berlin - Industrienationen und Pharmakonzerne haben laut Entwicklungsorganisationen bisher nur einen Bruchteil der versprochenen Corona-Impfstoffe an arme Länder gespendet. Von den zugesagten 1,8 Milliarden Impfdosen hätten reiche Länder wie Deutschland, Kanada und die USA bisher 261 Millionen (14 Prozent) Dosen geliefert, erklärte das Bündnis „People's Vaccine Alliance“ am Donnerstag anlässlich der Vorstellung eines Berichts in Berlin.

Adveniat kritisiert Angriffe auf Migrantenherbergen in Mexiko

Essen - Das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat beklagt wiederholte Angriffe auf Migrantenherbergen im südmexikanischen Bundesstaat Chiapas. Personal und Bewohner würden massiv von angeblichen Staatsbediensteten bedroht, erklärte Adveniat-Hauptgeschäftsführer Pater Martin Maier am Mittwoch in Essen. Zuletzt sei es am 12. Oktober zu einem Überfall auf die von Adveniat unterstützte Unterkunft „Casa Betania Santa Martha“ in Salto de Agua gekommen, hieß es.

Sudan: Gleichzeitige Proteste für und gegen Militär

Frankfurt a.M./Khartum - Der Sudan ist tief gespalten über die Zukunft des Landes: Bei zwei Demonstrationen gingen am Donnerstag Tausende Menschen auf die Straße, um für und gegen die Übergangsregierung zu protestieren, wie der Sender RFI berichtete. Die Übergangsregierung, die seit dem Sturz des langjährigen Präsidenten Omar al-Baschir 2019 an der Macht ist, besteht aus Militärs und Zivilisten. In den vergangenen Wochen kam es zunehmend zu Spannungen zwischen Gegnern und Anhängern des Militärs.

Wassermangel verschlimmert Versorgungskrise in Syrien und im Irak

Berlin - Wassermangel bedroht laut der Hilfsorganisation Care das Überleben von zwölf Millionen Menschen in Syrien und im Irak. Sie verfügten nicht über ausreichend sauberes Trinkwasser, Lebensmittel und Strom, erklärte Care Deutschland am Mittwoch in Berlin. Es fehle an Wasser für privaten Konsum und landwirtschaftliche Produktion. Betroffen sei auch die größtenteils auf Wasserkraft basierende Stromproduktion.

Europäisches Kirchen-Gremium: Eine Million Flüchtlinge retten

Genf/Brüssel - Die Kommission der Kirchen für Migranten in Europa hat zu mehr humanitärer Hilfe für Flüchtlinge aufgerufen. „Wir können eine Million gefährdeter Menschen retten“, heißt es in einem am Dienstag vom Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) in Genf veröffentlichten Appell mit Blick auf die Asylpraxis und Migrationspolitik in Europa. Die 41 europäische Kirchen sowie kirchliche Organisationen repräsentierende Kommission sprach sich für eine großzügige Aufnahme der schutzbedürftigsten Flüchtlinge und Migranten in den europäischen Ländern aus.

Ecuador verhängt wegen organisierter Kriminalität Ausnahmezustand

Berlin/Quito - Der ecuadorianische Präsident Guillermo Lasso hat wegen einer Zunahme organisierter Kriminalität einen landesweiten Ausnahmezustand verhängt. Das Militär solle zusammen mit der Polizei patrouillieren, um die öffentliche Sicherheit wieder herzustellen, sagte Lasso am Montagabend (Ortszeit) in einer TV-Ansprache, wie die Tageszeitung „El Universal“ berichtet. „Auf den Straßen gibt es nur einen Feind, den Drogenhandel“, sagte Lasso. Ecuador wird seit Monaten von einer Welle der Gewalt durch konkurrierende Drogengangs erfasst.

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