Myanmar: Haftstrafe für gestürzte De-Facto-Regierungschefin Suu Kyi

Frankfurt a.M./Naypyidaw - Unter Vorwürfen der Anstiftung zum Aufruhr und Verstößen gegen Corona-Auflagen ist Myanmars gestürzte De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Die Urteile vom Montag waren die ersten gegen die 76-jährige Friedensnobelpreisträgerin, gegen die noch weitere Verfahren eingeleitet wurden. Auch der ebenfalls entmachtete Präsident Win Myint wurde wegen der gleichen Anschuldigungen zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Die Verfahren hatten hinter verschlossenen Türen stattgefunden.

Friedensforscher: Umsatzplus für große Rüstungskonzerne trotz Corona

Stockholm - Satte Gewinne für Waffenbauer trotz Corona: Im ersten Jahr der Pandemie haben die 100 größten Rüstungskonzerne der Welt laut Friedensforschern weiter gute Geschäfte gemacht. Trotz der angespannten Lage der Weltwirtschaft verkauften die Firmen im Jahr 2020 Waffen und militärische Dienstleistungen im Wert von 531 Milliarden US-Dollar (470 Milliarden Euro), wie das Friedensforschungsinstitut Sipri am Montag in Stockholm mitteilte. Das waren 1,3 Prozent mehr als 2019. Gegenüber 2015 entspricht es sogar einem plus von 17 Prozent.

Mindestens 31 Tote bei Anschlag in Mali

Frankfurt a.M./Bamako - Ein Anschlag im westafrikanischen Mali, bei dem Dutzende Menschen getötet wurden, hat international Bestürzung ausgelöst. Der UN-Sonderbeauftragte für Mali und Chef der Mission Minusma, El-Ghassim Wane, verurteilte die Tat am Samstagabend scharf. Der Anschlag zeige erneut die Dringlichkeit, die Sicherheit und die Staatsgewalt in allen Teilen des Landes dauerhaft wiederherzustellen. Bewaffnete hatten am Freitag einen Bus angegriffen und mindestens 31 Menschen getötet.

UN beraten in Genf über Verbot von "Killerrobotern"

Genf - Der internationale Streit über sogenannte Killerroboter geht in die nächste Runde. Auf einer am Donnerstag in Genf begonnenen UN-Konferenz stehen sich Befürworter und Gegner eines verbindlichen Verbotes der autonomen Kriegsgeräte gegenüber. Auf der eine Woche dauernden Veranstaltung wollen mehr als zwei Dutzend Staaten Verhandlungen zur Ächtung dieser Systeme verlangen, darunter Österreich und Belgien.

Menschenrechtler prangern Massaker in Myanmar an

Frankfurt a.M./Yangon - Menschenrechtler haben der Militärführung in Myanmar vorgeworfen, ein Massaker an Demonstrierenden im März verübt zu haben. Mindestens 65 Menschen seien damals in der Gemeinde Hlaing Tharyar nahe der früheren Hauptstadt Yangon bei Protesten gegen den Putsch vom 1. Februar getötet worden, erklärte Human Rights Watch am Donnerstag in einem Bericht zu den Vorfällen am 14. März.

UN-Bericht: Arbeitsverbot für Frauen schadet Wirtschaft Afghanistans

Frankfurt a.M., Kabul - Ein Arbeitsverbot für Frauen könnte die afghanische Volkswirtschaft laut UN bis zu einer Milliarde US-Dollar (881 Millionen Euro) kosten. Auch der Ausschluss von Mädchen und Frauen aus dem Bildungswesen verschlechtere die wirtschaftliche Lage in den kommenden Jahren, erklärte das UN-Entwicklungsprogramm UNDP anlässlich der Veröffentlichung eines Berichts am Mittwoch in Kabul. Insgesamt schrumpft das Bruttoinlandsprodukt demnach im Jahr 2021 voraussichtlich um 20 Prozent auf 16 Milliarden US-Dollar (14 Milliarden Euro).

Alternative Nobelpreise verliehen

Frankfurt a.M./Stockholm - Für ihren Einsatz für Menschenrechte und Umweltschutz sind am Mittwochabend Aktivistinnen und Aktivsten mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet worden. Bei einer Präsenz-Feierstunde in Stockholm ehrte die Right-Livelihood-Stiftung die Friedens- und Genderaktivistin Marthe Wandou aus Kamerun, den russischen Umweltschützer Wladimir Sliwjak, die Indigenen-Aktivistin Freda Huson aus Kanada sowie die indische Organisation „Legal Initiative for Forest and Environment“ („Life“).

Bericht: Söldner kontrollieren Teile der zentralafrikanischen Armee

Frankfurt a.M./Bangui - Russische Söldner befehligen laut einem Medienbericht Soldaten der Zentralafrikanischen Republik, die von der EU ausgebildet wurden. Mehrere Einheiten der Streitkräfte operieren unter dem direkten Kommando oder der Aufsicht von Söldnern der russischen Sicherheitsfirma Wagner, wie der französische Auslandssender RFI am Mittwoch unter Berufung auf einen unveröffentlichten Report des Europäischen Auswärtigen Dienstes berichtete. Demnach kommandieren die Söldner auch Soldaten, die im Rahmen einer EU-Mission trainiert wurden.

EU will China mit "Global Gateway" weltweit Paroli bieten

Brüssel - Die EU will mit der neuen Strategie „Global Gateway“ Infrastrukturen und Verbindungen weltweit voranbringen und damit auch Chinas Neuer Seidenstraße Paroli bieten. Es geht beispielsweise um Verkehrskorridore, Stromleitungen und Glasfaserkabel in Afrika und Lateinamerika, wie die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel mitteilte. Dafür sollen bis 2027 unter anderem aus dem EU-Haushalt und den Mitgliedstaaten bis zu 300 Milliarden Euro mobilisiert werden. Ein Teil der Projekte ist schon geplant oder angelaufen, bekommt mit „Global Gateway“ aber einen neuen politischen Rahmen.

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