Erstmals Ex-Guerillero Favorit bei Präsidentenwahlen in Kolumbien

Berlin/Bogotá - In Kolumbien sind am Sonntag rund 38 Millionen Wählerinnen und Wähler aufgerufen, einen neuen Staatschef zu bestimmen. In allen Umfragen führt der linksgerichtete Politiker und Ex-Guerillero, Gustavo Petro, mit 35 bis 40 Prozent der Stimmen. Sein wichtigster Kontrahent ist der frühere Bürgermeister der Metropole Medellín, Federico „Fico“ Gutiérrez. Der 47-Jährige tritt mit einem rechtsgerichteten Bündnis an und kommt den Umfragen zufolge auf 20 Prozent der Stimmen. Aufholen konnte auch der unabhängige Kandidat Rodolfo Hernández, der vor allem durch Populismus auffällt.

Honduras: Ermordete Umweltschützerin zur Nationalheldin erklärt

Mexiko-Stadt/Tegucigalpa - Das Parlament von Honduras hat die 2016 ermordete Umweltschützerin Berta Cáceres zur „Nationalheldin“ erklärt. Das teilte das Abgeordnetenhaus am Donnerstag (Ortszeit) auf Twitter mit. Das Leben und die Verdienste der indigenen Aktivistin sollen Schulstoff werden, ihr Bild soll auf einem Schein der honduranischen Währung Lempira erscheinen. Dem Beschluss zufolge, der bereits am Mittwochabend gefällt wurde, will das Parlament auch einen „Berta-Cáceres-Preis“ schaffen.

Salvadorianisches Parlament verlängert Ausnahmezustand

Mexiko-Stadt, San Salvador - Das Parlament in El Salvador hat am Mittwoch (Ortszeit) den seit dem 27. März geltenden Ausnahmezustand um einen weiteren Monat verlängert. Berichten der Tageszeitung „Prensa Gráfica“ zufolge stimmten 67 der 83 Abgeordneten für die Verlängerung. Das Parlament wird von der Partei „Nuevas Ideas“ des repressiv regierenden Präsidenten Nayib Bukele dominiert.

Studie: Erderwärmung gefährdet sibirische Tundra existenziell

Bremerhaven, Potsdam - Die sibirische Tundra könnte Klimaforschern zufolge aufgrund der Erderwärmung bis Mitte des Jahrtausends fast komplett verschwinden. Die Baumgrenze sibirischer Lärchenwälder verdränge nach und nach die weiten Tundraflächen mit ihrer einzigartigen Fauna und Flora, warnten am Mittwoch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Institutes für Polar- und Meeresforschung (AWI) mit Sitz in Bremerhaven.

Entsetzen über tote Rohingya-Bootsflüchtlinge in Myanmar

Frankfurt a.M./Yangon - Nach dem Tod zahlreicher Rohingya-Bootsflüchtlinge vor der Küste Myanmars zeigen sich Flüchtlingsorganisationen schockiert und entsetzt. Lokale Helfer aus dem westlichen Bundesstaat Rakhine, wo die muslimische Minderheit beheimatet ist, sprachen von mindestens 23 Ertrunkenen, wie Radio Free Asia am Dienstag berichtete. Darunter seien auch Kinder.

Tausende Afghanen warten auf Termin für deutsches Familienvisum

Berlin - Inmitten einer angespannten Sicherheitslage warten Tausende Afghanen auf einen Termin zur Beantragung eines deutschen Visums zum Familiennachzug. Bei den zuständigen Visastellen an den deutschen Botschaften im pakistanischen Islamabad und im indischen Neu-Delhi sind derzeit knapp 5.000 Personen registriert, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Clara Bünger hervorgeht, die dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt. Dabei betrage die Wartezeit mehr als ein Jahr.

Amnesty: Zahl der Hinrichtungen wieder gestiegen

London/Berlin - Mit dem Ende von Corona-Beschränkungen ist laut Amnesty International die Zahl der Todesurteile und Hinrichtungen im vergangenen Jahr weltweit wieder gestiegen. Einige der „produktivsten Henker der Welt“ seien wieder zur Tagesordnung übergegangen, erklärte die Menschenrechtsorganisation zu ihrem am Dienstag veröffentlichten Todesstrafen-Bericht 2021. Registriert wurden demnach mindestens 579 Hinrichtungen in 18 Ländern - 20 Prozent mehr als 2020, als mit 483 Exekutionen ein Rekordtief gemeldet worden war.

Massenfestnahme in Äthiopien - Auch Journalisten inhaftiert

Frankfurt a.M., Addis Abeba - Die äthiopischen Behörden haben Tausende Menschen in der nördlichen Region Amhara festgenommen. Unter den mehr als 4.500 Inhaftierten seien mehrere Journalisten und ein früherer ranghoher Angehöriger der Sicherheitskräfte der Region, berichtete der britische Sender BBC am Montag. Der Leiter des Sicherheitsbüros der Region sagte staatlichen Medien demnach, die Verhafteten würden verdächtigt, Gesetzlosigkeit zu verbreiten.

Proteste in Mexiko nach Ermordung von feministischer Rechtsanwältin

Mexiko-Stadt, San Pedro Cholula - Nach dem Mord an einer feministischen Rechtsanwältin haben am Sonntag (Ortszeit) zahlreiche Frauen vor dem Gebäude der Generalstaatsanwaltschaft des südmexikanischen Bundesstaats Puebla protestiert. Sie forderten, dass aufgeklärt wird, ob die Tat einen geschlechtsspezifischen Hintergrund hat, und kritisierten die Behörden, da sie nicht fähig seien, sich ausreichend mit Feminiziden in Puebla zu beschäftigen.

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