Menschenrechtler warnen vor Gasimporten aus Katar

Göttingen - In der Debatte um Alternativen zum Import von Gas aus Russland warnen Menschenrechtler vor einer erneuten Energieabhängigkeit von einem „brutalen Regime“. Die Gesellschaft für bedrohte Völker übte am Donnerstag in Göttingen insbesondere Kritik an der Absicht der Bundesregierung, angesichts des Krieges gegen die Ukraine vermehrt Flüssiggas aus Katar zu beziehen. In dem Versuch, sich von einem „brutalen Diktator wie Putin“ zu lösen, werfe sich die Bundesregierung gleich dem nächsten Unrechtsregime an den Hals, erklärte die Organisation.

Lange Haftstrafen für Demonstranten in Kuba

Mexiko-Stadt/Havanna - Ein kubanisches Gericht hat am Mittwoch (Ortszeit) 127 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an regierungskritischen Protesten zu Freiheitsstrafen zwischen 6 und 30 Jahren verurteilt. Dem Obersten Gerichtshof des sozialistischen Inselstaates zufolge haben sich die Verurteilten des Vandalismus schuldig gemacht und schwere Unruhen provoziert, um die öffentliche Ordnung und die kollektive Sicherheit zu destabilisieren.

UN: Geber sagen mehr als eine Milliarde Euro für Hilfe im Jemen zu

Genf - Auf einer internationalen Jemen-Konferenz haben 36 Geber knapp 1,3 Milliarden US-Dollar (1,2 Milliarden Euro) für die humanitäre Hilfe in dem Bürgerkriegsland zugesagt. Die USA, die EU und Deutschland wollen die meisten Gelder überweisen, wie die Vereinten Nationen am Mittwoch in Genf mitteilten.

Die UN und ihre Partner hatten vor dem Treffen erklärt, sie bräuchten für das laufende Jahr rund 4,3 Milliarden US-Dollar (3,9 Milliarden Euro). Damit wollen sie mehr als 17 Millionen hungernde Menschen unterstützen.

Haushalt 2022: Verteidigungsetat wächst, Entwicklungsetat schrumpft

Berlin - Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine werden Milliarden für den neuen verteidigungspolitischen Kurs der Bundesregierung bereitgestellt. Am Mittwoch brachte das Bundeskabinett mehrere Gesetzesentwürfe auf den Weg, die die Finanzierung einer Aufrüstung der Bundeswehr sicherstellen sollen. Der Entwicklungsetat schrumpft wiederum. Doch Finanzminister Christian Lindner (FDP) versichert, dass erneut 0,7 Prozent der Wirtschaftsleistung in die Entwicklungszusammenarbeit investiert und damit die international vereinbarte ODA-Quote wieder erreicht werde.

Kampagne für Saubere Kleidung tritt aus Textilbündnis aus

Dortmund - Die Kampagne für Saubere Kleidung Deutschland tritt aus dem Bündnis für nachhaltige Textilien aus. Nach sieben Jahren Mitgliedschaft erklärte die Kampagne am Mittwoch in Dortmund, das Bündnis könne keine Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den globalen Bekleidungslieferketten nachweisen. Die Kampagne sei zu dem Schluss gekommen, „eine Mitarbeit in dieser Konstellation nicht mehr mittragen zu können“, erklärte Koordinatorin Isabell Ullrich. Im Dezember waren bereits zwei christliche Vereine mit ähnlicher Begründung ausgestiegen.

Somalia verpasst erneut Frist für Parlamentswahlen

Frankfurt a.M./Mogadischu - Somalia hat erneut eine Frist für den Abschluss der Parlamentswahlen verpasst. Drei Bundesstaaten hätten die Nominierung der Abgeordneten nicht wie geplant am Dienstag beenden können, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Sonna. Das mehrstufige Verfahren für die Wahl des Unterhauses hätte eigentlich bereits am 25. Februar abgeschlossen werden sollen, war jedoch verschoben worden.

Organisationen: Aufrüstung nicht zulasten von Entwicklungshilfe

Berlin - Entwicklungsorganisationen haben die Bundesregierung aufgefordert, den Kampf gegen Armut und Hunger nicht zugunsten gestiegener Rüstungsausgaben zu vernachlässigen. Die Ereignisse in der Ukraine dürften den globalen Süden nicht in Vergessenheit geraten lassen, erklärten acht Organisationen, darunter Oxfam und die Welthungerhilfe, am Dienstag in Berlin vor der Veröffentlichung des Entwurfs des Bundeshaushaltes am Mittwoch.

UN prangern anhaltende Gewalt in Syrien an

Genf - Zum elften Jahrestag des Syrien-Krieges haben die UN und Hilfsorganisationen die Gewalt und das Leid in dem Land angeprangert. Der Konflikt habe die weltweit größte Vertriebenenkrise ausgelöst, teilte das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Dienstag in Genf mit. Mehr als 13 Millionen Menschen seien innerhalb oder außerhalb Syriens auf der Flucht. Unicef und Save the Children verurteilten die anhaltende Gewalt gegen Kinder. Derweil sollen von Montag an Vertreter des Regimes und der Opposition abermals über ein mögliches Ende des Konfliktes beraten.

UN: Ukraine-Krieg könnte zu Fluchtwelle aus Afrika nach Europa führen

Frankfurt a.M. - Der Krieg in der Ukraine könnte nach Einschätzung des Direktors des Welternährungsprogramms, David Beasley, massive Fluchtbewegungen aus Afrika nach Europa zur Folge haben. „Dieser Krieg wird globale Auswirkungen haben, die sich viele noch gar nicht vorstellen können“, sagte Beasley der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Dienstag). Die Zahl der Menschen am Rand des Hungers sei bereits in den vergangenen Jahren aufgrund anderer Kriege, des Klimawandels und der Corona-Pandemie von 80 Millionen auf 276 Millionen gestiegen.

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