UN: Menschenrechtsverletzungen in Mali dramatisch zugenommen

Frankfurt a.M., Bamako - Die Gewalt in Mali hat in den vergangenen Monaten laut einem UN-Bericht dramatisch zugenommen. Von Januar bis März seien in dem westafrikanischen Land mehr als 540 Zivilistinnen und Zivilisten von Islamisten oder Sicherheitskräften getötet worden, hieß es in dem Bericht der UN-Mission Minusma, der am Montag veröffentlicht wurde. Das sei eine Zunahme um mehr als 320 Prozent im Vergleich zum vorherigen Drei-Monats-Zeitraum.

Menschenrechtsausschuss berät über "Völkermord an den Jesiden"

Berlin - Der Menschenrechtsausschuss im Bundestag wird am 20. Juni über eine Anerkennung der Verbrechen des „Islamischen Staates“ (IS) an den Jesiden als Genozid beraten. Wie der Bundestag auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) mitteilte, ist an dem Montag ab 11.00 Uhr eine öffentliche Anhörung zum Thema „Völkermord an den Jesiden“ geplant.

Rechnungshof: EU-Klimaausgaben um Milliarden Euro zu hoch angesetzt

Brüssel, Luxemburg - Die EU-Kommission hat nach einer Analyse des Europäischen Rechnungshofes weniger Geld für den Klimaschutz ausgegeben, als sie ursprünglich angegeben hatte. Das selbst gesteckte Ziel, zwischen 2014 und 2020 mindestens 20 Prozent des Haushaltes für Klimaschutz auszugeben, sei verfehlt worden, heißt es in dem am Montag in Luxemburg veröffentlichten Bericht.

Volkswagen: Nehmen Vorwürfe zu Menschenrechtsverletzungen sehr ernst

Wolfsburg - Der Volkswagen-Konzern hat sich zurückhaltend zu Vorwürfen geäußert, dass es auf einer VW-eigenen Farm in Brasilien zwischen 1974 und 1986 zu schweren Menschenrechtsverletzungen gekommen sein soll. Ein Sprecher des Konzerns bat am Montag auf Nachfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) mit Blick auf ein mögliches rechtliches Verfahren in Brasilien um Verständnis. „Wir können Ihnen aber versichern, dass wir die geschilderten Vorgänge auf der Fazenda Rio Cristalino sehr ernst nehmen.“

UN-Vertreterin wirft Westen Untätigkeit im Tigray-Konflikt vor

Berlin - Die UN-Sonderberichterstatterin für Menschenrechtsverteidiger, Mary Lawlor, wirft der internationalen Gemeinschaft in Bezug auf den Tigray-Konflikt in Äthiopien Untätigkeit vor. Während sich ein Großteil der medialen und politischen Aufmerksamkeit in Europa auf den Krieg in der Ukraine konzentriere, werde diese Konfliktregion allzu oft übersehen, kritisierte Lawlor am Montag in Berlin anlässlich der Verleihung des Amnesty-Menschenrechtspreises 2022 an den unabhängigen Äthiopischen Menschenrechtsrat (EHRCO).

Handicap International: Keine Hilfe für behinderte Menschen im Jemen

München - Keine Chance zur Flucht, ausgegrenzt, unzureichend versorgt: Für Menschen mit Behinderungen ist der Krieg im Jemen besonders gefährlich - und mehr als vier Fünftel von ihnen haben nach einem Bericht von Handicap International keinen Zugang zu humanitärer Unterstützung. Sie lebten zu weit entfernt, könnten sich den Transport nicht leisten oder die Straßen seien zu gefährlich, weil sie mit Landminen und Blindgängern übersät seien, erklärte die Hilfsorganisation zur Vorstellung der Studie am Montag in München.

Linkspolitiker Petro gewinnt erste Runde der Wahl in Kolumbien

Berlin/Bogotá - Der frühere Guerillakämpfer Gustavo Petro hat die erste Runde der Präsidentschaftswahl in Kolumbien klar gewonnen. Der ehemalige Bürgermeister der Hauptstadt Bogotá errang 40,3 Prozent der Stimmen, wie die Wahlbehörde nach der Auszählung von rund 98 Prozent aller Stimmen am Montagmorgen mitteilte. Der parteilose Kandidat Rodolfo Hernández kam überraschend mit 28,1 Prozent auf den zweiten Platz. Beide Kontrahenten treffen am 19. Juni in der Stichwahl aufeinander.

Forscherin: UN-Friedensmission in Mali kann Auftrag kaum erfüllen

Frankfurt a.M. - Die UN-Mission Minusma in Mali kann ihr Mandat nach Einschätzung der Konfliktforscherin Antonia Witt nur in sehr geringem Umfang erfüllen. „Die Minusma hat den klaren Auftrag, die Bevölkerung zu schützen“, sagte die Wissenschaftlerin bei der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung dem Evangelischen Pressedienst (epd). Doch Konflikte mit der malischen Übergangsregierung und die geringe Ausstattung führten dazu, dass dies kaum möglich sei.

Menschenrechtler: Äthiopien wird wegen Ukraine-Krieg vergessen

Berlin - Der Ukraine-Krieg lenkt Deutschland und Europa nach Wahrnehmung des Menschenrechtlers Dan Yirga Haile von Kriegsverbrechen und Massenverhaftungen in Äthiopien ab. Seit dieser Konflikt „die gesamte Aufmerksamkeit auf sich zieht, geraten wir in Vergessenheit“, sagte der Direktor des unabhängigen Äthiopischen Menschenrechtsrates im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!
„welt-sichten“ schaut auf vernachlässigte Themen und bringt Sichtweisen aus dem globalen Süden. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung. Warum denn das?
Ja, „welt-sichten“ ist mir etwas wert! Ich unterstütze es mit
Schon 3 Euro im Monat helfen
Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!