Ugandas Regierung erhöht Druck auf Opposition

Frankfurt a.M./Kampala - Die ugandischen Behörden erhöhen offenbar den Druck auf den Oppositionspolitiker Bobi Wine. Bei einer Durchsuchung seines Büros seien zahlreiche seiner Anhänger festgenommen worden, teilte der 38-jährige Parlamentsabgeordnete und Rapper am Donnerstag auf Facebook mit. Zudem habe die Polizei Unterschriftslisten, die für die Registrierung als Präsidentschaftskandidat nötig sind, sowie 23 Millionen Schilling (rund 8.000 Euro) mitgenommen. Wine will bei der für Januar geplanten Wahl gegen Präsident Yoweri Museveni antreten.

WHO: Corona bedroht Fortschritte im Kampf gegen Tuberkulose

Genf - Die Corona-Pandemie droht nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Fortschritte im Kampf gegen die Tuberkulose zunichtezumachen. Viele Länder setzten Fachkräfte und Geld jetzt zur Eindämmung der Krankheit Covid-19 ein und nicht mehr gegen die Tuberkulose, teilte die WHO am Mittwoch in Genf mit. Das mache sich etwa beim Erfassen von Tuberkulose-Erkrankungen bemerkbar.

Studien: Reiche Länder müssen Investitionen gegen Hunger verdoppeln

Berlin - Für einen erfolgreichen Kampf gegen Hunger müssen aktuellen Studien zufolge in den kommenden zehn Jahren doppelt so hohe Summen von Industriestaaten in Entwicklungsmaßnahmen armer Länder fließen. Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) erklärte am Dienstag anlässlich einer virtuellen Konferenz zu dem Thema: "Hunger ist und bleibt der größte vermeidbare Skandal." Denn der Planet habe die Ressourcen, zehn Milliarden Menschen zu ernähren.

Bangladesch führt Todesstrafe bei Vergewaltigung ein

Frankfurt a.M./Dhaka - Nach tagelangen Demonstrationen hat Bangladesch die Todesstrafe bei Vergewaltigungen eingeführt. Präsident Abdul Hamid habe am Dienstag gemäß seiner Vollmachten das entsprechende Gesetz unterschrieben, berichtete die Zeitung "Dhaka Tribune" (online). Zuvor hatte die Regierung des islamischen Landes die Gesetzesänderung beschlossen. Bisher war die Höchststrafe lebenslänglich. Am 4. Oktober war ein Video von einer Gruppenvergewaltigung in sozialen Medien aufgetaucht, das heftige Proteste auslöste. Acht Männer wurden inzwischen festgenommen.

Welthungerindex: 690 Millionen Menschen hungern

Berlin - Die Welthungerhilfe hat vor Rückschritten im Kampf des Hungers weltweit gewarnt. "Wenn wir bei der Hungerbekämpfung weiter so machen wie bisher, werden es 37 Länder bis 2030 nicht schaffen, ein niedriges Hungerniveau zu erreichen", sagte die Präsidentin der Welthungerhilfe, Marlehn Thieme, am Montag in Berlin bei der Vorstellung des Welthunger-Index 2020. Verschlimmert werde die Lage noch durch Klimawandel, Armut, bewaffnete Konflikte und Vertreibungen. Hinzu gekommen sei die Corona-Pandemie, die wie ein Brandbeschleuniger bei Hunger und Armut wirke, sagte Thieme.

Tansania: Amnesty wirft Regierung Unterdrückung der Opposition vor

Frankfurt a.M./Dodoma - Die tansanische Regierung geht Menschenrechtlern zufolge vor der Präsidentenwahl verstärkt gegen Opposition, kritische Medien und Nichtregierungsorganisationen vor. Die Behörden hätten in den vergangenen Monaten Medienhäuser schließen lassen und Veranstaltungen von Oppositionsparteien verboten, heißt es in einem Bericht von Amnesty International vom Montag. Präsident John Magufuli, der bei der für den 28. Oktober geplanten Wahl erneut antritt, steht in der Kritik, das ostafrikanische Land zunehmend autokratisch zu regieren.

Welternährungsprogramm erhält Friedensnobelpreis

Frankfurt a.M./Oslo - Für seinen Einsatz gegen den Hunger in der Welt erhält das Welternährungsprogramm (WFP) der Vereinten Nationen in diesem Jahr den Friedensnobelpreis. Die weltgrößte humanitäre Organisation, die fast 100 Millionen Menschen versorgt, trage wesentlich zur Schaffung von Frieden in Konfliktregionen bei, erklärte das norwegische Nobelkomitee am Freitag in Oslo. Internationale Solidarität und multilaterale Zusammenarbeit seien heute wichtiger als je zuvor. Die Auszeichnung stieß auf ein positives Echo.

Myanmar: Kritik an Masseninhaftierung von Rohingya

Bangkok/Frankfurt a.M. - Menschenrechtler werfen der Regierung von Myanmar vor, muslimische Rohingya willkürlich und in großer Zahl auf unbestimmte Zeit zu inhaftieren. In dem Bericht "Ein offenes Gefängnis ohne Ende" vom Donnerstag dokumentiert die Organisation "Human Rights Watch" unmenschliche Bedingungen in 24 Lagern und lagerähnlichen Einrichtungen im westlichen Bundesstaat Rakhine. Etwa 130.000 Rohingya seien dort seit acht Jahren eingepfercht. Die Menschenrechtler sprechen von Apartheid. Auch politische Verfolgung sei ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.  

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