EU will Lieferkettengesetz verschieben

Brüssel - Die EU-Kommission will zentrale Nachhaltigkeitsvorgaben lockern, darunter das EU-Lieferkettengesetz. Nach einem am Mittwoch vorgestellten Reformpaket, das auf Bürokratieabbau und Entlastung von Unternehmen zielt, soll die Umsetzung des Lieferkettengesetzes um ein Jahr auf 2028 verschoben werden. Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen kritisieren die Pläne als Rückschritt für Klimaschutz und soziale Standards, während die Wirtschaft auf Erleichterungen hofft.

Venezuela verbietet Wahl von Karnevalsköniginnen an Schulen

Berlin/Caracas - Venezuelas Bildungsminister Héctor Rodríguez hat die Wahl von Karnevalsköniginnen an Schulen verboten. Dabei handele es sich um eine „schändliche Praxis“, die zu körperlicher und sexueller Gewalt führen könne, begründete Rodríguez seine Entscheidung laut einem Bericht der Zeitung „El Nacional“ vom Dienstag (Ortszeit). Gewalt gegen Mädchen und junge Frauen beeinträchtige ihr Leben, ihre Freiheit und ihre Würde. Deshalb sei es seine Pflicht, sie davor zu schützen, sagte der Minister der sozialistischen Regierung.

Lehrer in Nicaragua beklagen Zwangsrekrutierung als Polizisten

Mexiko-Stadt, Managua: Beschäftigte im öffentlichen Dienst in Nicaragua beklagen, gegen ihren Willen zu einem Polizeidienst gezwungen zu werden. Nach einem Bericht der Zeitung „La Prensa“ vom Dienstag (Ortszeit) geben sie an, seit dem vergangenen Jahr eine Grundausbildung zu bekommen. Die nicht namentlich genannten Interviewten hätten nach eigenen Worten Angst vor Repressalien, wenn sie dem Aufruf nicht Folge leisten, sich den Sicherheitskräften anzuschließen. Die Regierung stellt diese Form des Polizeidienstes als freiwillig dar.

UNHCR beruft neue Vertreterin in Berlin

Berlin - Vor der Bildung einer neuen Bundesregierung hat das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) eine neue Vertreterin in Berlin benannt. Wie das UNHCR am Dienstag mitteilte, übernimmt Katharina Thote das Amt als Repräsentantin in Deutschland und folgt damit Katharina Lumpp, die das Amt 2021 übernommen hatte und jetzt den Angaben zufolge in den Irak wechselt. „Ich freue mich auf die neue Aufgabe, auch wenn ich mir der Herausforderung auch vor dem Hintergrund der aktuellen Debatten bewusst bin“, sagte Thote.

Zweite Runde von Biodiversitätskonferenz Rom gestartet

Rom - In Rom hat am Dienstag die zweite Runde der 16. UN-Biodiversitätskonferenz COP16 begonnen. Bis Donnerstag wollen Vertreter der rund 200 Teilnehmerstaaten am Sitz der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) vor allem über die Finanzierung für das Weltnatur-Abkommen von Montreal beraten. Eine erste Runde der Konferenz war Ende Oktober im kolumbianischen Cali trotz Verlängerung ohne Beschluss vertagt worden.

Kongo: Neuer Friedensprozess mit afrikanischen Vermittlern geplant

Nairobi/Kinshasa/Kigali (epd). Unter der Leitung ehemaliger afrikanischer Staatsoberhäupter sollen der Kongo und Ruanda über einen möglichen Frieden im Ostkongo verhandeln. Bisherige Anläufe, zwischen der kongolesischen Regierung und Rebellen im Konfliktgebiet sowie ihren Unterstützern aus Ruanda zu vermitteln, sollen nun zu einem Prozess zusammengelegt werden. Das erklärten die Ostafrikanische Staatengemeinschaft EAC und die Südafrikanische Entwicklungsgemeinschaft SADC am Montagabend nach einem Treffen ihrer Verteidigungsminister im tansanischen Daressalam.

UN: Indigene und Afrokolumbianer in Kolumbien besonders gefährdet

Buenos Aires/Bogotá - Der bewaffnete Konflikt in Kolumbien bedroht besonders indigene Gemeinschaften und Afrokolumbianer. Dies geht aus dem Jahresbericht des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte hervor, der am Montag (Ortszeit) in der Hauptstadt Bogotá vorgestellt wurde. Vor allem die Zivilbevölkerung des südamerikanischen Landes leide unter der Gewalt von bewaffneten Gruppen, betonte der örtliche UN-Vertreter Juan Carlos Monge.

Sudan: Paramilitärs und Verbündete gründen Parallelregierung

Nairobi (epd). Die paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) haben in Nairobi gemeinsam mit knapp zwei Dutzend verbündeten bewaffneten und zivilen Gruppen eine Parallelregierung für den Sudan ausgerufen. Nachdem die Unterzeichnung vergangene Woche erst groß angekündigt wurde, fand sie am Samstagabend unter Ausschluss der Presse statt. Wie die Zeitung „Sudan Tribune“ am Sonntag berichtete, wolle die neue Allianz eine säkulare, demokratische Regierung in den von der RSF kontrollierten Gebiete etablieren und die bewaffneten Gruppen langfristig zu einer Armee zusammenführen.

"Ärzte ohne Grenzen": Mitarbeiter im Kongo erschossen

Goma/Berlin (epd). „Ärzte ohne Grenzen“ hat sich bestürzt über den gewaltsamen Tod eines Mitarbeiters der Hilfsorganisation in der Demokratischen Republik Kongo gezeigt. „Es macht wütend, dass der tragische Tod auf die zunehmende Gewalt in und um medizinische und humanitäre Einrichtungen im Osten der Demokratischen Republik Kongo zurückzuführen ist“, teilte „Ärzte ohne Grenzen“ am Samstag in Berlin mit.

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