Entwicklungspolitik
Das erste hochrangige Treffen der Global Partnership for Effective Development Cooperation fand Mitte April in Mexiko statt. Die Veranstaltung sollte dem Zusammenschluss von Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländern sowie der Zivilgesellschaft und der Privatwirtschaft neuen Schwung geben. Doch das ist nicht gelungen.
Als Direktor eines Hilfswerks muss man anders als ein Politiker nicht auf Stimmenfang gehen – leere Versprechungen sind also nicht nötig. Man kann sich und seine Organisation auf die Schritte konzentrieren, die machbar sind. Auch die können sichtbare Wirkung entfalten.
Eine Woche lang hielten im Mai Vertreterinnen und Vertreter entwicklungspolitischer Organisationen Mahnwache vor dem Bundeskanzleramt in Wien. Im Rahmen der Kampagne „Mir wurscht?“ protestierten sie gegen die Kürzung der Mittel für Entwicklungszusammenarbeit. Selbst in den Regierungsparteien regt sich Unmut.
Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) des Schweizer Außendepartements erhält einen neuen Direktor: Der derzeitige Schweizer Botschafter in Washington, Manuel Sager, folgt zum 1. November auf Martin Dahinden. Kritiker fürchten, dass die Entwicklungspolitik künftig noch stärker außenpolitischen Interessen untergeordnet wird.
Die Gesundheitspolitik in Entwicklungsländern stand in der Großen Koalition bisher nicht weit oben auf der Agenda. Doch das scheint sich zu ändern – dank beharrlicher Lobbyarbeit globaler Initiativen.
Die Weltbank will wissen, wie ihre Studien bei den Lesern ankommen. Das Interesse ist anscheinend nicht allzu groß.
Deutschlands Sicherheit wird auch in der Sahelzone verteidigt – das meinen offenbar die Autoren der neuen afrikapolitischen Leitlinien der Bundesregierung. Konfliktbearbeitung und Militärhilfe rücken ins Zentrum deutscher Afrikapolitik.
Mehr als 1,5 Millionen Jungen und Mädchen weltweit hat die Kindernothilfe im vergangenen Jahr unterstützt. Dafür wurden 41,5 Millionen Euro für 878 Projekte in 29 Ländern zur Verfügung gestellt.
Eigentlich wollte der Bundestag in der vergangenen Woche zum ersten Mal über die Post-2015-Agenda zur Zusammenführung der Entwicklungs- und Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDGs) diskutieren. Doch der Auftakt wurde zum Rohrkrepierer.
Das US-amerikanische Büro von World Vision stellt weiterhin keine homosexuellen Männer und Frauen ein. Ende März hatte die Hilfsorganisation angekündigt, diese Praxis in Zukunft zu ändern. Nach nur zwei Tagen machte sie einen Rückzieher und erklärte, alles bleibe beim Alten.
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