Schneller Abzug von US-Truppen aus Afghanistan stößt auf Skepsis 

Bonn/Frankfurt a.M. - In Afghanistan wächst die Angst vor einer Rückkehr der Taliban an die Macht. Der von US-Präsident Donald Trump bis Januar angekündigte Teilabzug von US-Truppen schwäche die Position der Regierung in Kabul gegenüber radikal-islamischen Aufständischen, sagte Thomas Ruttig (63), Co-Direktor des Afghanistan Analysts Network, dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Denn mit nur noch 2.500 Soldaten wird es erheblich schwieriger, den afghanischen Streitkräften beizuspringen, wenn sie unter Druck der Taliban kommen."

Neuer Übergangspräsident Sagasti in Peru vereidigt

Lima - In Peru hat Übergangspräsident Francisco Sagasti sein Amt angetreten. Der 76-jährige Wirtschaftsingenieur wurde am Dienstagnachmittag (Ortszeit) als Staatschef vereidigt. Das Parlament hatte Sagasti nach dem Rücktritt von Interimspräsident Merino mit großer Mehrheit zum Nachfolger bestimmt. Er ist bereits der vierte Präsident in der aktuellen Legislaturperiode, sein Mandat endet im Juli 2021. Im kommenden April stehen Präsidentschafts- und Parlamentswahlen an.

UN: Tausende Menschen flüchten jeden Tag vor Gewalt aus Äthiopien

Genf - Die Vereinten Nationen haben vor einer eskalierenden Flüchtlingskrise in Äthiopien und dem Sudan gewarnt. Die Gewalt in der äthiopischen Tigray-Region zwinge jeden Tag im Durchschnitt 4.000 Menschen zur Flucht in den benachbarten Sudan, betonte ein Sprecher des Hilfswerks UNHCR am Dienstag in Genf. Insgesamt seien seit Dienstag vergangener Woche schon mehr als 27.000 Menschen aus Äthiopien in den Sudan geflüchtet. 

Rotes Kreuz: Hunderttausende Tote bei klimabedingten Katastrophen

Genf - Mehr als 410.000 Menschen sind laut dem Roten Kreuz im vergangenen Jahrzehnt bei klimabedingten Naturkatastrophen ums Leben gekommen. Überschwemmungen, Erdrutsche, Stürme und Hitzewellen hätten insgesamt rund 1,7 Milliarden Menschen in Mitleidenschaft gezogen, erklärte die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften am Dienstag in Genf.

Südafrika entscheidet über Apartheid- und Kolonial-Statuen

Frankfurt a.M./Pretoria - In Südafrika lässt die Regierung alle Statuen mit Apartheid- und Kolonialbezug inventarisieren, um danach zu entscheiden, welche davon abgebaut werden. Rund 260 Experten sollen bis März eine Übersicht über öffentliche Denkmäler in allen neun Provinzen des Landes erstellen, berichtete der Radiosender Eyewitness News am Montag. In den vergangenen Jahren hatte es immer wieder Proteste gegen die Darstellung von Symbolen und Persönlichkeiten aus der Zeit des Kolonialismus und der Apartheid gegeben.

Kirchlich initiiertes Bündnis finanziert weiteres Rettungsschiff 

Regensburg/Hannover - Das kirchlich initiierte Bündnis "United4Rescue" wird den Kauf und maßgeblich auch den Umbau des neuen Rettungsschiffs "Sea-Eye 4" finanzieren. Wie der Betreiber, die Regensburger Seenotrettungsorganisation Sea Eye, am Sonntag mitteilte, liegt das ehemalige Offshore-Versorgungsschiff aus dem Jahr 1972 im Hafen von Rostock und soll für seine Rettungseinsätze im Mittelmeer ausgerüstet werden. "United4Rescue" unterstützt bereits das Rettungsschiff "Sea-Watch 4", das derzeit in Italien festgesetzt ist.

Minister Gerd Müller strebt Spitzenposten bei UN-Organisation an

Berlin - Die Bundesregierung hat Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) als deutschen Kandidaten für die Leitung der UN-Organisation für industrielle Entwicklung (Unido) benannt. Wie die Pressestelle des Ministeriums am Freitag in Berlin mitteilte, gibt es weitere Bewerber für die Wahl im November 2021. Der 65-jährige CSU-Politiker hatte im September seinen Rückzug aus der Bundespolitik zum Ende der Wahlperiode im kommenden Jahr angekündigt.

EU warnt vor humanitärer Katastrophe in Äthiopien

Genf/Addis Abeba - Im Konflikt im Norden von Äthiopien zeigt die Zentralregierung weiter Härte. Die Staatsanwaltschaft stellte Haftbefehle gegen 64 Mitglieder der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) wegen Hochverrats aus, wie der regierungsnahe Privatsender Fana BC am Freitag berichtete. Auch gegen den bisherigen Regierungschef der Tigray-Region und TPLF-Führer, Debretsion Gebremichael, gehen die Behörden vor. Zudem begann die Zentralregierung mit dem angekündigten Austausch der Regionalregierung von Tigray.

Äthiopischer Ministerpräsident lehnt Friedensgespräche ab

Berlin/Addis Abeba - Die äthiopische Regierung lehnt Friedensgespräche in dem militärischen Konflikt mit der Regionalregierung in Tigray ab. Ministerpräsident Abiy Ahmed erklärte am Mittwoch auf Twitter, es werde keinen Dialog geben, solange Recht und Ordnung in der Region nicht wiederhergestellt seien. In der nordäthiopischen Region Tigray sind in der vergangenen Woche heftige Kämpfe zwischen der Regierungsarmee und einer paramilitärischen Bewegung ausgebrochen, die für mehr Autonomie kämpft. Abiy sprach von einer kriminellen Junta in Tigray, die entwaffnet werden müsse.

Deutsche Hilfe für arbeitslose Textilarbeiter in Bangladesch

Frankfurt a.M. - Mit deutscher Hilfe sollen 215.000 Beschäftigte der Textilindustrie in Bangladesch Überbrückungsgeld in der Corona-Krise erhalten. Im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums würden für diese Corona-Soforthilfe 20 Millionen Euro bereitgestellt, teilte die staatliche KfW Bankengruppe am Mittwoch in Frankfurt mit. Damit werde ein Programm der EU im Volumen von insgesamt 93 Millionen Euro unterstützt.

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