UN: Mehr als 3.100 Migranten starben 2020 unterwegs

Genf (epd) - Mindestens 3.174 Migrantinnen und Migranten sind in diesem Jahr auf ihrem Weg ums Leben gekommen. Dies erklärte die Internationale Organisation für Migration (IOM) am Freitag in Genf. Allein auf den gefährlichen Routen über das Mittelmeer sei seit Januar der Tod von 1.095 Menschen erfasst worden, teilte ein Sprecher der UN-Organisation mit. Viele von ihnen seien ertrunken.

Guterres: Impfstoff muss öffentliches Gut sein

Berlin (epd) - Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, sieht bei den Covid-19-Impfungen eine Verantwortung der reichen Länder für die armen. Der Impfstoff müsse globales öffentliches Gut sein, sagte der Portugiese am Freitag im Bundestag in Berlin, wo er auf Einladung von Parlamentspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) eine Rede hielt - in deutscher Sprache. Er betonte, Impfstoff sollte überall und für alle Menschen zugänglich und bezahlbar sein - "ein Impfstoff, der den Menschen gehört".

GKKE-Rüstungsexportbericht kritisiert Exporte in Drittstaaten

Berlin - Die Kirchen werfen der Bundesregierung beim Umgang mit Rüstungsexporten mangelnde Glaubwürdigkeit vor. Der katholische Vorsitzende der Gemeinsamen Konferenz Kirche und Entwicklung (GKKE), Prälat Karl Jüsten, sprach am Donnerstag in Berlin von einer wachsenden "Kluft zwischen restriktiver politischer Rhetorik und einer alles anderen als restriktiven Praxis". Die Bundesregierung halte sich erkennbar nicht durchgehend an die eigenen politischen Grundsätze. Dies füge ihrer Glaubwürdigkeit in Sachen Rüstungsexportkontrolle "erheblichen Schaden zu".

Amnesty beklagt exzessive Polizeigewalt im Kampf gegen Corona

Berlin - In vielen Ländern werden Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie nach Angaben von Menschenrechtlern mit unverhältnismäßiger Gewalt durchgesetzt. Polizeigewalt habe häufig zu Menschenrechtsverstößen geführt und manchmal die Gesundheitskrise noch verschlimmert, erklärte Amnesty International in einem am Donnerstag in Berlin veröffentlichten Bericht. Dabei seien Menschen getötet oder schwer verletzt worden. Insgesamt listete Amnesty Fälle in 60 Ländern auf.

Merkel: Ich bin für das Lieferkettengesetz

Berlin - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich für ein Lieferkettengesetz ausgesprochen - allerdings in einer entschärften Form. Bei der Befragung der Bundesregierung im Parlament stellte sie am Mittwoch in Berlin klar: "Ich bin für das Lieferkettengesetz." Sie erkundige sich täglich nach dem Stand der Gespräche zwischen den zuständigen Ministerien. Allerdings äußerte sie sich skeptisch zu einer zivilrechtlichen Haftung, wonach deutsche Unternehmen nach deutschem Recht haftbar gemacht werden könnten. Davon sei im Koalitionsvertrag von Union und SPD nicht die Rede.

Belgien übergibt Kongo sterbliche Überreste von Lumumba

Frankfurt a.M./Kinshasa - Die frühere Kolonialmacht Belgien gibt die sterblichen Überreste des kongolesischen Unabhängigkeitskämpfers und Politikers Patrice Lumumba zurück. Der Präsident der Demokratischen Republik Kongo, Félix Tshisekedi, erklärte laut dem Magazin "The East African" vom Mittwoch, der Nationalheld bekomme im Zuge der 61. Feier der Unabhängigkeit im Juni 2021 eine angemessene Bestattung in seinem Heimatland. Lumumba war nach der Unabhängigkeit 1960 erster Ministerpräsident des Landes und wurde ein Jahr später mutmaßlich unter belgischem Kommando ermordet.

Boko Haram bekennt sich zu Entführung nigerianischer Schüler

Abuja/Genf (epd). Die islamistische Terrororganisation Boko Haram hat sich einem Medienbericht zufolge zur Entführung Hunderter Schüler in Nigeria bekannt. Das nigerianische Onlinemagazin "Daily Nigerian" erhielt am Dienstag nach eigenen Angaben eine Audiobotschaft, die dem Boko-Haram-Anführer Abubakar Shekau zugeschrieben wird.  Darin sagte er, die Jungen seien entführt worden, weil die Schule nicht die Lehre des Propheten verkündet habe und den Islam damit zerstöre.

Afghanische Politiker bei Anschlägen getötet

Dubai/Kabul - In Afghanistan reißt die Serie gezielter Attentate auf Politiker, Journalisten und Gegner der radikal-islamischen Taliban nicht ab: Am Dienstag wurde der stellvertretende Gouverneur der Provinz Kabul durch eine Autobombe getötet, wie der afghanische TV-Sender Tolo News berichtete. Mahbubullah Muhibbi und sein Sekretär starben am Morgen bei dem Anschlag im Makroyan-Viertel in Kabul, zwei Leibwächter von Muhibbi wurden verletzt. Zuvor war bei einem Angriff auf einen Polizeiposten im Bagrami-Viertel von Kabul mindestens ein Polizist getötet worden.

Internationaler Strafgerichtshof prüft Anzeige gegen Bolsonaro

Berlin/São Paulo/Den Haag - Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag befasst sich offiziell mit einer Anzeige gegen Brasiliens Präsidenten Jair Bolsonaro wegen Menschenrechtsverbrechen gegen die Ureinwohner. Das gab das Gericht am Montagabend bekannt. In der Anzeige wird Bolsonaro vorgeworfen, in generalisierter und systematischer Form die Menschenrechte der indigenen und traditionellen Bevölkerung zu verletzten und zum Völkermord aufzurufen.

Bestürzung über Entführung von Hunderten Schülern in Nigeria

Frankfurt a.M./Abuja - Die Entführung von Hunderten Schülern in Nigeria hat weltweit Bestürzung ausgelöst. UN-Generalsekretär António Guterres verurteilte die Tat scharf und forderte seinem Sprecher zufolge die sofortige und bedingungslose Freilassung der Schüler. Laut offiziellen Angaben wurden am Montag nach dem Angriff einer Miliz auf eine Schule im Norden Nigerias noch 333 der insgesamt mehr als 800 Jungen vermisst.

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