Nach Kritik: Welthungerhilfe will Häuser in Syrien nicht reparieren

Bonn/Göttingen - Nach Kritik von Menschenrechtlern hat die Deutsche Welthungerhilfe von der Restaurierung zerstörter Häuser in der nordsyrischen Region Afrin Abstand genommen. "Nach Prüfung aller Informationen sind wir zu dem Ergebnis gekommen, die zerstörten Häuser nicht zu reparieren", sagte eine Sprecherin der Welthungerhilfe am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Wir hatten berechtigte Zweifel, ob unsere Grundprinzipien der humanitären Hilfe wie etwa Neutralität unter den gegebenen Umständen einzuhalten sind."

UN-Hochkommissarin besorgt über politische Krise in Tansania

Genf - Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, hat sich besorgt über die fortwährende Einschüchterung und Schikanierung von Oppositionellen in Tansania im Umfeld der Wahlen geäußert. Eine sofortige, umfangreiche und unabhängige Kommission müsse alle Menschenrechtsverletzungen untersuchen, verlangte Bachelet am Dienstag in Genf.

Medienbericht: Äthiopische Armee übernimmt Flughafen in Tigray

Frankfurt a.M./Addis Abeba - Die äthiopische Regierung weitet ihre Kontrolle über die Region Tigray weiter aus. Die Armee habe den Flughafen in der Stadt Humera von der paramilitärischen Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) erobert und die Macht über mehrere Gebiete und die Straßenverbindung zum Sudan übernommen, berichtete der regierungsnahe Privatsender Fana BC am Dienstag. Ministerpräsident Abiy Ahmed erklärte auf Twitter, der Militäreinsatz in Tigray werde beendet, sobald eine legitime Regionalregierung eingesetzt sei.

Menschenrechtler: Deutscher stellt Anzeige gegen syrisches Regime

Berlin - Erstmals hat ein deutscher Staatsbürger Strafanzeige wegen Folter gegen den syrischen Geheimdienst erstattet. Martin Lautwein sei 2018 vom syrischen Militärgeheimdienst 48 Tage lang inhaftiert worden, als er humanitäre Hilfe habe leisten wollen, teilte das Europäische Zentrum für Verfassungs- und Menschenrechte (ECCHR) am Dienstag in Berlin mit. Der Deutsche habe sich einer Strafanzeige von syrischen Folterüberlebenden in Deutschland angeschlossen, um einen Beitrag zur Aufarbeitung der Verbrechen in Syrien zu leisten.

Tigray fordert Eingreifen der Afrikanischen Union in Äthiopien

Frankfurt a.M./Addis Abeba - Im Konflikt zwischen der Zentralregierung in Äthiopien und der Region Tigray werden Rufe nach internationaler Vermittlung laut. Die Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) forderte laut einem Bericht des Senders BBC vom Montag die Afrikanische Union (AU) zum Eingreifen auf. Andernfalls drohe ein Bürgerkrieg, sagte TPLF-Chef Debretsion Gebremichael. Im Streit zwischen der Bundesregierung in der Hauptstadt Addis Abeba und der Regionalregierung in Tigray um die Autonomie der Region kommt es seit einigen Tagen zu schweren Kämpfen.

PEN: Schriftsteller in vielen Ländern werden bedroht

Darmstadt - Die Bedrohung von Schriftstellern durch autoritäre Regierungen hält nach Angaben des PEN-Zentrums Deutschland nahezu unverändert an. Die Zahl von jeweils mehr als 200 registrierten Fällen der Repression weltweit in den vergangenen Jahren sei auch 2020 ähnlich hoch, sagte der Vizepräsident des Schriftstellerverbands, Ralf Nestmeyer, dem Evangelischen Pressedienst (epd). In der Skala der Meinungsfreiheit stünden Nordkorea und Eritrea ganz unten, praktisch keine Nachrichten würden von dort nach draußen dringen.

OECD: 80 Milliarden Dollar für Klimafinanzierung an arme Länder

Frankfurt a.M/Paris - Die Industrienationen haben laut der OECD mehr Geld für Klimaprojekte in Entwicklungsländern bereitgestellt, liegen aber noch deutlich unter ihrem erklärten Ziel. 2018 mobilisierten die wohlhabenden Staaten für Klimaschutz und Klima-Anpassung in armen Ländern insgesamt 78,9 Milliarden US-Dollar (66,6 Milliarden Euro), ein Plus von 11 Prozent gegenüber 2017, wie die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am Freitag in Paris mitteilte. 

UN-Chef alarmiert über militärischen Konflikt in Äthiopien

Frankfurt a.M./Addis Abeba - Weltweit wächst die Sorge vor dem Ausbruch eines Bürgerkriegs in Äthiopien. UN-Generalsekretär António Guterres erklärte am Freitag auf Twitter, er sei zutiefst alarmiert über die Lage in dem Land am Horn von Afrika. In der nordäthiopischen Region Tigray sind diese Woche Kämpfe zwischen der Regierungsarmee und einer paramilitärischen Bewegung ausgebrochen, die für mehr Autonomie kämpft. Die Lage müsse sofort beruhigt und der Konflikt friedlich beigelegt werden, forderte Guterres.

Deutsche Kleinwaffenexporte gefährden Kinder in Krisenländern

Berlin/Osnabrück - Deutschland hat mit Kleinwaffenlieferungen in Krisenregionen einer neuen Studie zufolge gegen seine völkerrechtlichen Verpflichtungen zum Schutz von Kindern in bewaffneten Konflikten verstoßen. Die Untersuchung mit dem Titel "Kleinwaffen in kleinen Händen - Deutsche Rüstungsexporte verletzen Kinderrechte", herausgegeben von den Hilfswerken "Brot für die Welt" und terre des hommes, wurde am Donnerstag veröffentlicht.

Strafgerichtshof prüft Ermittlungen zu Polizeigewalt in Nigeria

Den Haag/London - Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag wird wegen Polizeigewalt in Nigeria aktiv. Die Anklagebehörde bestätigte dem britischen Sender BBC am Mittwoch, Ermittlungen wegen möglicher Verbrechen bei den Ausschreitungen in den vergangenen Wochen zu prüfen. Bei Protesten gegen Polizeigewalt sind in dem westafrikanischen Land seit Anfang Oktober mindestens 69 Menschen getötet worden.

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