Tansania: Amnesty wirft Regierung Unterdrückung der Opposition vor

Frankfurt a.M./Dodoma - Die tansanische Regierung geht Menschenrechtlern zufolge vor der Präsidentenwahl verstärkt gegen Opposition, kritische Medien und Nichtregierungsorganisationen vor. Die Behörden hätten in den vergangenen Monaten Medienhäuser schließen lassen und Veranstaltungen von Oppositionsparteien verboten, heißt es in einem Bericht von Amnesty International vom Montag. Präsident John Magufuli, der bei der für den 28. Oktober geplanten Wahl erneut antritt, steht in der Kritik, das ostafrikanische Land zunehmend autokratisch zu regieren.

Welternährungsprogramm erhält Friedensnobelpreis

Frankfurt a.M./Oslo - Für seinen Einsatz gegen den Hunger in der Welt erhält das Welternährungsprogramm (WFP) der Vereinten Nationen in diesem Jahr den Friedensnobelpreis. Die weltgrößte humanitäre Organisation, die fast 100 Millionen Menschen versorgt, trage wesentlich zur Schaffung von Frieden in Konfliktregionen bei, erklärte das norwegische Nobelkomitee am Freitag in Oslo. Internationale Solidarität und multilaterale Zusammenarbeit seien heute wichtiger als je zuvor. Die Auszeichnung stieß auf ein positives Echo.

Myanmar: Kritik an Masseninhaftierung von Rohingya

Bangkok/Frankfurt a.M. - Menschenrechtler werfen der Regierung von Myanmar vor, muslimische Rohingya willkürlich und in großer Zahl auf unbestimmte Zeit zu inhaftieren. In dem Bericht "Ein offenes Gefängnis ohne Ende" vom Donnerstag dokumentiert die Organisation "Human Rights Watch" unmenschliche Bedingungen in 24 Lagern und lagerähnlichen Einrichtungen im westlichen Bundesstaat Rakhine. Etwa 130.000 Rohingya seien dort seit acht Jahren eingepfercht. Die Menschenrechtler sprechen von Apartheid. Auch politische Verfolgung sei ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.  

UN: Corona-Pandemie wirft Lateinamerika um zehn Jahre zurück

Frankfurt a.M./Santiago - Die Corona-Pandemie wirft die Wirtschaft Lateinamerikas nach Einschätzung von UN-Experten um ein Jahrzehnt zurück. Die Region erlebe die schlimmste Wirtschaftskrise in einem Jahrhundert, sagte Alicia Bárcena, die Chefin der UN-Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik (ECLAC) mit Sitz in Santiago de Chile, am Dienstag (Ortszeit). Das Bruttoinlandsprodukt werde in diesem Jahr voraussichtlich um 9,1 Prozent schrumpfen und am Ende des Jahres auf dem Niveau von 2010 sein.

Friedensorganisationen gegen bewaffnete Bundeswehr-Drohnen

Berlin - Friedensorganisationen warnen vor einer Bewaffnung von Drohnen der Bundeswehr. Die Ärztevereinigung IPPNW forderte die Bundestagsabgeordneten auf, einer Bewaffnung der Heron-TP-Drohnen nicht zuzustimmen. In einer am Montag verbreiteten Erklärung hieß es, dass dadurch eine hohe Anzahl ziviler Opfer zu befürchten sei. Drohnen ermöglichten Tötungen mit geringem Risiko für die Angreifenden und senkten damit die Hemmschwelle zu töten. Die Grenzen zwischen "Krieg und Noch-nicht-Krieg" würden verwischt.

Venezolanischer Präsident Maduro weist EU-Botschafterin aus

Berlin, Brüssel (epd). Nach neuen Sanktionen aus Brüssel hat der venezolanische Staatschef Nicolás Maduro die EU-Botschafterin des Landes verwiesen. Isabel Brilhante Pedrosa habe 72 Stunden Zeit, Venezuela zu verlassen, erklärte Maduro am Montagabend (Ortszeit) im staatlichen Fernsehen, wie die Tageszeitung "El Nacional" berichtete. Die EU drohte nach der Ausweisung Gegenmaßnahmen an.

Gewaltsame Unruhen nach Mord an politischem Sänger in Äthiopien

Genf, Addis Abeba (epd). Der 34-jährige Hundessa, dessen Protestsongs als Hymnen der Oromo-Volksgruppe gelten, war nach Behördenangaben am Montag in der Hauptstadt Addis Abeba ermordet worden. Daraufhin zündeten Demonstranten am Dienstag in mehreren Städten Regierungsgebäude an und stürzten Denkmäler, wie Aufnahmen auf dem Kurznachrichtendienst Twitter zeigten. Tausende marschierten durch die Straßen. In der Stadt Chiro wurden zwei Menschen erschossen, wie der oromosprachige Dienst der BBC berichtete.

Amnesty fordert Freisprüche für elf Menschenrechtler in der Türkei

Berlin (epd). Im Gerichtsverfahren gegen elf Menschrechtler in der Türkei wegen Terrorismus-Vorwürfen fordert Amnesty International Freispruch für alle Angeklagten. Einem Teil der Beschuldigten drohen bis zu 15 Jahre Haft. Mit einem Urteil wird in Istanbul am Freitag gerechnet. Unter den Angeklagten sind der Berliner Menschenrechtstrainer Peter Steudtner, der Ehrenvorsitzende von Amnesty in der Türkei, Taner Kilic, und die ehemalige türkische Amnesty-Direktorin Idil Eser.

Deutschland sagt 1,58 Milliarden Euro für Syrien zu

Brüssel (epd). Das kündigte Außenminister Heiko Maas (SPD) am Dienstag anlässlich der von der Europäischen Union und den Vereinten Nationen virtuell organisierten Syrien-Geberkonferenz an. Das Geld solle die Leiden in Syrien und den Nachbarländern, in die Millionen Syrer geflohen sind, lindern.

Zu Beginn der Geberkonferenz hatte die Europäische Union selbst aus dem Gemeinschaftshaushalt 2,3 Milliarden Euro Hilfen zugesagt. Die Summe umfasse über eine Milliarde Euro für das laufende Jahr, sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell.

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