Ruanda-Genozid: Prozess gegen mutmaßliche Schlüsselfigur eröffnet

Frankfurt a.M., Den Haag - Der Völkermord-Prozess gegen den ruandischen Geschäftsmann Félicien Kabuga in Den Haag hat am Donnerstag begonnen. Der Angeklagte habe entschieden fernzubleiben, erklärte der vorsitzende Richter lain Bonomy am UN-Tribunal. Das Verfahren werde dennoch fortgesetzt. Kabuga muss sich wegen Völkermords und Verbrechen gegen die Menschlichkeit während des Genozids in Ruanda 1994 verantworten.

Alternative Nobelpreise nach Somalia, Ukraine, Venezuela und Uganda

Frankfurt a.M./Stockholm - Die Alternativen Nobelpreise gehen in diesem Jahr nach Somalia, in die Ukraine, nach Venezuela und Uganda. Das gab der Direktor der Right Livelihood Stiftung, Ole von Uexküll, am Donnerstag in Stockholm bekannt. Die Preisträgerinnen und Preisträger werden ausgezeichnet für ihren Einsatz für Frieden, Menschenrechte, soziale Gerechtigkeit und Umweltschutz. Die Auszeichnung ist mit jeweils einer Million Schwedischen Kronen (rund 92.000 Euro) dotiert und soll die Arbeit der Geehrten nachhaltig fördern. Überreicht werden die Preise am 30. November in Stockholm.

Angeklagt des Völkermords in Ruanda

Nairobi, Den Haag - Einst war Félicien Kabuga einer der reichsten Männer Ruandas. Dann nutzte er sein Geld, um zum Völkermord gegen die Tutsi aufzuhetzen und Hutu-Milizen auszustatten. Jetzt steht er in Den Haag vor Gericht. Ihm wird vorgeworfen, sich am Völkermord in Ruanda 1994 beteiligt, ihn mit geplant und eine zentrale Rolle in der Hetze und Anstiftung zum Genozid gespielt zu haben.

Brasilien vor klimapolitischer Richtungswahl

Rio de Janeiro - „Rückschritt, Zerstörung und Inkompetenz - das sind die drei Dinge, die die Regierung Bolsonaro uns in Sachen Klimapolitik hinterlässt“, sagt Izabella Teixeira. Sie war in zwei früheren Regierungen der Arbeiterpartei Umweltministerin. Heute berät sie verschiedene Akteure der Klimapolitik und arbeitet am Wahlkampfprogramm von Ex-Präsident Luiz Inácio Lula da Silva mit, der erneut für das Amt kandidiert. Die klimapolitische Debatte wird auch in Brasilien immer wichtiger.

Hass und Hetze - Brasiliens Präsident Bolsonaro kämpft um Wiederwahl

Berlin / São Paulo - Gott, Familie und Geld - mit diesen drei Metaphern kämpft Brasiliens rechtsextremer Präsident Jair Bolsonaro um seine Wiederwahl. Zum „Kampf zwischen Gut und Böse“ hat er die Abstimmung am 2. Oktober ausgerufen. Seinen Rivalen, den linksgerichteten Ex-Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva, verunglimpft er als Lügner, Ex-Sträfling und Dieb. Bolsonaros Ehefrau Michelle, eine evangelikale Christin, behauptet sogar, dass mit Lula der Dämon in den Präsidentenpalast eingezogen sei.

UN-Hochkommissarin: Lage in Myanmar katastrophal

Genf - Die Militärherrscher in Myanmar gehen laut den UN immer brutaler gegen die eigene Bevölkerung vor. Die Lage der Einwohner Myanmars sei katastrophal, warnte die amtierende UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Nada Al-Nashif, am Montag in Genf. Das Militär bringe zunehmend Leid und Angst.

Vor dem UN-Menschenrechtsrat erklärte sie, dass seit dem Putsch im Februar 2021 mindestens 2.316 Menschen getötet worden seien, darunter mindestens 188 Kinder. Das Militär und andere Kräfte des Regimes hätten mehr als 15.607 Menschen verhaftet, etwa 12.464 davon seien noch in Gewahrsam.

Immer mehr Ebola-Fälle in Uganda

Frankfurt a.M., Kampala - Der Ebola-Ausbruch in Uganda weitet sich aus. Die Zahl der mutmaßlichen Ebola-Toten habe sich auf 21 erhöht, meldete die Zeitung „Daily Monitor“ am Montag unter Berufung auf die Gesundheitsbehörden des ostafrikanischen Landes. Bislang seien insgesamt 34 Krankheitsfälle bekannt, bei etwa der Hälfte sei bisher Ebola bestätigt.

Die Fieberkrankheit war zunächst im Bezirk Mubende im Zentrum Ugandas aufgetreten. Inzwischen habe sie auch Nachbarbezirke erreicht, hieß es in dem Bericht weiter. In der Hauptstadt Kampala wurden noch keine Fälle bekannt.

UN-Experte sieht den Sudan vor dem Kollaps

Frankfurt a.M., Genf - Der Sudan steht ohne schnelle Lösungen zahlreicher Probleme nach Einschätzung des UN-Experten Eddie Rowe vor dem Kollaps. „Ich würde den Sudan heute als tickende Zeitbombe bezeichnen“, sagte der Landesdirektor des Welternährungsprogramms (WFP) dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Fast ein Drittel der Bevölkerung leidet unter gravierender Ernährungsunsicherheit.“ Die Lage verschlechtere sich seit der Machtübernahme des Militärs im Oktober 2021 jeden Tag.

"Fridays for Future": Kolonialismus für Klimakrise mitverantwortlich

Berlin/Frankfurt a. M. - Die Klimaschutzbewegung „Fridays for Future“ hat Industriestaaten vorgeworfen, mit wirtschaftlichen Mitteln weiterhin ärmere Länder im globalen Süden zu unterdrücken. Kolonialismus sei für die Klimakrise mitverantwortlich, sagte Sprecherin Luisa Neubauer sinngemäß in englischer Sprache bei der Demo in Berlin anlässlich des globalen Klimastreiks. Am elften Aktionstag der Bewegung am Freitag nahmen nach Darstellung einer Sprecherin bundesweit 280.000 Menschen teil.

UN Women Deutschland fordert mehr weibliche Abgeordnete im Bundestag

Bonn - Der Verein UN Women Deutschland fordert mehr weibliche Abgeordnete im Bundestag. „Das Schneckentempo bei der Steigerung des Frauenanteils im Bundestag muss beendet werden“, sagte die Vereinsvorsitzende und frühere SPD-Bundestagsabgeordnete Elke Ferner am Donnerstag in Bonn. Deshalb unterstütze UN Women Deutschland auch die Kampagne „#ParitätJetzt!“, die sich für eine gleichberechtigte politische Teilhabe aller Geschlechter einsetzt.

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