Missio zeigt Katar rote Karte

Aachen - Vier Wochen vor dem Start der Fußball-Weltmeisterschaft zeigt das katholische Hilfswerk missio dem Austragungsland Katar symbolisch die rote Karte. „Über 6.500 Arbeitsmigranten haben auf den Baustellen ihr Leben lassen müssen“, sagt Dirk Bingener, Präsident des internationalen katholischen Hilfswerks. Der Pfarrer stellte am Montag in Aachen eine Kampagne für die Rechte von Arbeitsmigrantinnen insbesondere in Katar vor und machte dabei darauf aufmerksam, dass die Eröffnung der WM am 20. November in Deutschland auf den Totensonntag fällt.

EU verurteilt tödliche Gewalt gegen Proteste im Tschad

Nairobi/N'Djamena - Die EU hat die tödliche Gewalt gegen Demonstrierende im Tschad verurteilt. Die Übergangsbehörden müssten die Urheber der Gewalt rasch ermitteln und vor Gericht stellen, erklärte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Donnerstagabend in Brüssel. Zuvor waren in dem westafrikanischen Land Tausende Menschen für demokratische Reformen auf die Straße gegangen. Sicherheitskräfte hatten die Proteste brutal niedergeschossen. Laut offiziellen Angaben kamen mindestens 50 Menschen ums Leben, darunter ein Journalist und mehrere Sicherheitskräfte.

Erst Held, jetzt Autokrat: Ruandas Präsident Paul Kagame wird 65

Nairobi/Kigali - Im Jahr 1994 sah die Welt tatenlos zu, als in Ruanda jeden Tag Tausende Menschen ermordet wurden. Dass das Morden endete, lag auch an Paul Kagame. Der damals 37-Jährige hatte im Exil in Uganda eine Truppe aufgebaut, die Patriotische Front Ruandas (FPR), mit der er die im Land wütenden Hutu-Milizen unter Kontrolle brachte. Innerhalb von drei Monaten hatten sie eine Million Menschen getötet. Die meisten von ihnen zählten zur Gruppe der Tutsi, wie auch Kagame selbst. Am Sonntag wird Kagame, der seit 2000 an der Spitze des ostafrikanischen Staates steht, 65 Jahre alt.

Äthiopien: Afrikanische Union lädt zu neuen Friedensverhandlungen ein

Nairobi/Addis Abeba - Die Afrikanische Union hat die Kriegsparteien in Äthiopien abermals zu Friedensverhandlungen eingeladen. Wie der Sicherheitsberater des äthiopischen Premierministers Abiy Ahmed, Redwan Hussein, am Donnerstag auf Twitter mitteilte, sind die Gespräche für Montag (24. Oktober) angesetzt. Die Regierung sei gewillt, an dem Treffen in Südafrika teilzunehmen und mit den Kämpfern der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) zu verhandeln. Es ist der zweite Versuch der Afrikanischen Union in diesen Monat, die Parteien an einen Tisch zu bringen.

Oxfam: Geberländer rechnen Klima-Hilfen schön

Berlin - Die Klima-Hilfen für arme Länder fallen nach Recherchen von Oxfam deutlich niedriger aus als auf dem Papier gemeldet. Bei den offiziellen Zahlen der Geberländer würden auch weniger treffende Programme angerechnet und Kredite zu hoch gewertet, kritisiert die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation in einer am Mittwoch veröffentlichten Analyse zur Klimafinanzierung. Demnach könnte die tatsächliche Unterstützungsleistung etwa zwei Drittel unter den offiziell berichteten Zahlen der Geberländer liegen.

"Ärzte ohne Grenzen": In Somalia droht auch eine Gesundheitskrise

Nairobi/Mogadischu - Wegen der verheerenden Dürre wird Somalia laut „Ärzte ohne Grenzen“ auch von einer Gesundheitskrise heimgesucht. Neben weitverbreiteter Mangelernährung bekämpfe die Organisation Masern- und Choleraausbrüche, sagte der Somalia-Landesvertreter Djoen Besselink dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Nairobi. „Wir sind mit einer vielschichtigen Gesundheitskrise konfrontiert, deren Faktoren sich gegenseitig negativ beeinflussen.

Guterres fordert sofortiges Ende der Kämpfe in Äthiopien

Nairobi/New York - UN-Generalsekretär António Guterres hat ein sofortiges Ende der Gewalt und eine Wiederaufnahme der Gespräche zwischen den Konfliktparteien in Äthiopien gefordert. Die Gewalt und die Zerstörung in dem ostafrikanischen Land seien alarmierend, erklärte Guterres am Dienstag auf Twitter. Die Vereinten Nationen seien bereit, die Afrikanische Union (AU) in jeder Hinsicht dabei zu unterstützen, den Albtraum für die Menschen zu beenden.

Ministerien einigen sich auf Aufnahmeprogramm für gefährdete Afghanen

Berlin - Besonders gefährdete Afghaninnen und Afghanen sollen künftig über ein Bundesaufnahmeprogramm nach Deutschland kommen können. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) einigten sich darauf, monatlich etwa 1.000 Personen, die zu dieser Gruppe gehören, und ihre Familienangehörigen aufzunehmen, wie beide Ministerien am Montag in Berlin mitteilten.

Ohne Filter: Wie Afrika seine Geschichten selbst in die Hand nimmt

Nairobi - „Country Queen“ erzählt von den Spannungen zwischen Großstadt und Landleben, Arbeitsleben und Privatleben. Dinge, die Menschen überall auf der Welt beschäftigen - die aber selten erzählt werden, wenn es um afrikanische Länder geht. In der ersten kenianischen Serie auf Netflix, die in diesem Sommer online gegangen ist, dreht es sich aber genau um diese Themen, und zwar aus der Sicht direkt vor Ort. Und genau das kommt bislang viel zu kurz, findet „Africa No Filter“, eine panafrikanische Initiative.

UN: Hälfte der Welt nicht auf Katastrophen vorbereitet

Genf - Die Vereinten Nationen (UN) sehen viele Entwicklungsländer und Inselstaaten schlecht auf Naturkatastrophen vorbereitet. Jedes zweite Land der Welt verfügt laut einem neuen UN-Bericht nicht über Frühwarnsysteme zur Erkennung von mehreren gleichzeitig auftretenden oder aufeinanderfolgenden Naturkatastrophen. Unter diesen Staaten seien besonders viele Entwicklungsländer und Inselstaaten, heißt es in dem Bericht, der am Donnerstag in Genf erschien.

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