Inkota: Gefährliche Arbeit in Lederindustrie in Bangladesch

Berlin - Auch im neu entwickelten Industriegebiet Savar in Bangladesch ist die Arbeit in der Lederindustrie nach Recherchen des entwicklungspolitischen Inkota-Netzwerks ausbeuterisch und gefährlich. Sie sei geprägt von unsicheren Beschäftigungsverhältnissen, hohen Gesundheitsrisiken und minimaler Bezahlung, erklärte Inkota am Mittwoch in Berlin. Für ihren Bericht befragten Inkota und die bangladeschische Organisation BLF 120 Arbeiterinnen und Arbeiter aus 26 Gerbereien im Gerberei-Zentrum Savar in Dhaka.

Klimaforscher Schellnhuber: "Die 1,5 Grad sind eine Illusion"

Frankfurt a.M. - Der Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber hält das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens für unrealistisch. „Die 1,5 Grad sind eine Illusion, auch wenn sie noch so wünschenswert wären“, sagte der frühere Präsident des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung der „Frankfurter Rundschau“ (Dienstag). Im Klimaabkommen von Paris hatte sich die Staatengemeinschaft im Jahr 2015 dazu verpflichtet, die Erderwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter auf deutlich unter zwei Grad Celsius, möglichst sogar auf 1,5 Grad zu begrenzen.

Vom Straßenhändler zum Präsidenten

Nairobi - William Ruto erzählt manche Geschichten aus seiner Vergangenheit deutlich lieber als andere. Gerne beschreibt der 55-Jährige die bescheidenen Verhältnisse seiner Kindheit im bergigen Rift Valley in Zentralkenia: Wie er zu Fuß weite Wege in die Schule gehen musste, dass er erst mit 15 sein erstes Paar Schuhe bekommen habe, und wie er Hühner und Erdnüsse am Straßenrand verkauft habe, um zu überleben. Er schaffte es, sein Studium zu finanzieren, machte einen Abschluss in Botanik und Zoologie.

UN-Menschenrechtsrat beginnt Sitzung - zahlreiche Konflikte im Fokus

Genf - Zum Auftakt der 51. Sitzung des UN-Menschenrechtsrates hat die Interims-Hochkommissarin Nada Al-Nashif die Achtung der Menschenrechte als Grundlage für Konfliktlösungen angemahnt. Politisches Engagement, das auf internationalen Menschenrechtsstandards fuße, könne gerechtere und gleichberechtigtere Gesellschaften hervorbringen, erklärte Al-Nashif am Montag in Genf. Die Staaten müssten für Maßnahmen der Problemlösung auf das gesamte Spektrum der Menschenrechte zurückgreifen.

Missio: Mädchen religiöser Minderheiten in Pakistan massiv gefährdet

Aachen - Das katholische Missionswerk Missio fordert die Bundesregierung auf, gegen die Bedrohung von Mädchen religiöser Minderheiten in Pakistan vorzugehen. „Nach Schätzungen von NGOs werden jährlich rund 1.000 Mädchen und junge Frauen entführt, zwangsverheiratet und zur Konversion gezwungen“, sagte Katja Voges, Missio-Expertin für Menschenrechte und Religionsfreiheit, dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Aachen. Die Dunkelziffer liege wahrscheinlich sehr viel höher. Mit einer Kampagne für eine Petition an die Bundesregierung will Missio vom 12.

Absatz von Fairtrade-Produkten legt um fünf Prozent zu

Köln - Trotz der deutlich gestiegenen Inflation in Deutschland kann die Fairtrade-Initiative im ersten Halbjahr 2022 ein Wachstum vermelden. So sei die Menge fair gehandelter Produkte, die in Deutschland abgesetzt wurde, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um gut fünf Prozent gewachsen, teilte Fairtrade Deutschland am Donnerstag in Köln mit. Positiv entwickelte sich den Angaben zufolge unter anderem der Absatz von Bananen, Kakao, Tee und Kaffee. Auch in der von Corona gebeutelten Gastronomie nehme der Absatz von Fairtrade-Kaffee Fahrt auf.

UN-Bericht: Krisen machen Entwicklungsfortschritte zunichte

Nairobi/New York - Neun von zehn Länder weltweit sind in ihrer Entwicklung in Bereichen wie Bildung, Gesundheit und Lebensstandard zurückgefallen. Zahlreiche Krisen sorgten dafür, dass Fortschritte der vergangenen Jahre zunichte gemacht wurden, heißt es im Bericht zur menschlichen Entwicklung des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP), der am Donnerstag vorgelegt wurde. Der Index zur menschlichen Entwicklung liege nun auf dem Niveau von 2016.

Flutkatastrophe: Deutschland sagt Pakistan 13 Millionen Euro Hilfe zu

Berlin - Deutschland unterstützt Pakistan bei der Bewältigung der verheerenden Fluten mit 13 Millionen Euro. Diese Summe habe Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) der pakistanischen Klimaministerin Sherry Rehman in einer Videokonferenz zugesagt, teilte das Bundesentwicklungsministerium am Mittwoch in Berlin mit. Mit dem Geld solle vor allem die Versorgung der besonders verwundbaren Bevölkerungsgruppen über ein vorhandenes soziales Sicherungssystem unterstützt werden.

Baerbock: Deutschland darf es sich im Sahel nicht zu einfach machen

Berlin - Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat im Bundestag für das militärische Engagement in der Sahelzone geworben. Deutschland dürfe es sich im Sahel „nicht zu einfach machen“, sagte sie am Mittwoch bei der ersten Lesung zu ihrem Etat im Bundestag in Berlin. Sie könne als deutsche Außenministerin schwer an andere Länder appellieren: „Bitte helft uns bei der Verteidigung unserer europäischen Friedensordnung“, und dann zu sagen: „Aber wir haben gerade nicht Kraft oder Ressourcen, uns weiter im Sahel zu engagieren“.

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