Bolivien will am 6. September neuen Präsidenten wählen

Berlin, La Paz (epd). Darauf einigten sich die Parteien nach Verhandlungen mit der Nationalen Wahlkommission, wie die Tageszeitung "Folha de São Paulo" am Montagabend (Ortszeit) berichtete. Wegen der Ausbreitung der Corona-Pandemie hatte Boliviens Übergangspräsidentin Jeanine Añez die für den 3. Mai geplante Abstimmung über einen neuen Präsidenten und ein neues Parlament verschoben. Das südamerikanische Land ist seit der Rücktrittserklärung von Präsident Evo Morales im November vergangenen Jahres ohne gewählte Regierung.

Corona-Krise verschärft Not von Millionen Flüchtlingen aus Venezuela

Genf (epd). Viele Venezolaner hätten in lateinamerikanischen Ländern im Zuge der Lockdowns und Beschränkungen ihre Jobs und Unterkünfte verloren, erklärte eine Sprecherin des Flüchtlingshilfswerks UNHCR am Freitag in Genf. Sie verarmten und litten Hunger. Zudem sei es für die Geflohenen sehr schwierig, medizinische Hilfe zu bekommen. Gleichzeitig sei die Ansteckungsgefahr mit dem Corona-Virus für die geschwächten Menschen sehr groß. Lateinamerika könnte nach UN-Angaben die Region mit den meisten Covid-19-Fällen werden.

Amnesty erhebt schwere Vorwürfe gegen äthiopische Sicherheitskräfte

Genf, Addis Abeba (epd). Bei ihren brutalen Operationen in den Bundesstaaten Amhara und Oromia hätten sie zwischen Dezember 2018 und Dezember 2019 mit Gewehren und Granaten bewaffnet ganze Häuser mit ihren Bewohnern niedergebrannt, heißt es in einem Bericht von Amnesty International, der am Freitag in der kenianischen Hauptstadt Nairobi veröffentlicht wurde. Mindestens 10.000 Menschen seien unter dem Vorwurf verhaftet worden, Separatisten zu unterstützen.

Digital-Festival über Dekolonialisierung

Berlin (epd). Im Zentrum stünden vom 4. bis 6. Juni Debatten und künstlerische Beiträge rund um die Frage, wie koloniale Strukturen in der Gegenwart wirken und wie diese überwunden werden können, teilte das Goethe-Institut am Donnerstag in Berlin mit. Eröffnet wird das Festival mit einer Diskussion zwischen der kenianischen Politikanalystin und Digitalstrategin Nanjira Sambuli, der indisch-deutschen Politologin Nikita Dhawan und dem senegalesisch-US-amerikanischen Philosophen Souleymane Bachir Diagne.

Bundestag spricht sich für Stärkung der WHO aus

Berlin (epd). Die Abgeordneten votierten am Donnerstag in Berlin mehrheitlich mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen für einen Antrag von Union und SPD, in dem es heißt: Die WHO "ist die einzige international legitimierte, normgebende Autorität in Gesundheitsfragen. In dieser Rolle muss sie gestärkt und ausreichend finanziert werden, damit sie den wachsenden Herausforderungen gerecht werden kann". Die Bundesregierung wird aufgefordert, sich international für höhere Pflichtbeiträge an die WHO einzusetzen.

UN besorgt über Hunderte Rohingya auf Booten im Golf von Bengalen

Genf (epd). Schätzungsweise 500 Rohingya säßen auf hoher See fest und bekämen keine Erlaubnis, an Land zu gehen, warnte IOM-Generaldirektor António Vitorino am Donnerstag in Genf. Er rief zu einer koordinierten internationalen Rettungsaktion auf, um die Menschen in Sicherheit zu bringen.

Im April sei bereits der Tod von mehreren Dutzend Rohingya-Flüchtlingen gemeldet worden. Sie hätten versucht, mit einem Schlepperboot Malaysia zu erreichen. Die Rohingya hatten die überfüllten und von Covid-19 bedrohten Flüchtlingslager in Bangladesch verlassen.

UN warnen vor möglichen Kriegsverbrechen im Nordosten Kongos

Genf, Kinshasa (epd). Zwischen Oktober und April seien in der Provinz Ituri mindestens 296 Menschen getötet, 151 verwundet und 38 vergewaltigt worden, berichtete das gemeinsame Büro der UN-Mission Monusco sowie des Hochkommissariats für Menschenrechte in einer am Donnerstag per Twitter verbreiteten Erklärung. Für die meisten Taten würden Kämpfer der Rebellengruppe Codeco, einer ethnischen Miliz der Lendu, verantwortlich gemacht.

Tunesierin wegen Facebook-Foto vor Gericht

Tunis (epd). Die 27-jährige Emna Chargui muss sich seit Donnerstag in der Hauptstadt Tunis vor der Justiz verantworten. Ihr wird ein Verstoß gegen das tunesische Presserecht vorgeworfen, indem sie zu "Hass zwischen den Religionen" und zu Diskriminierung aufgerufen habe, sagte ihre Anwältin Ines Trabelsi dem Evangelischen Pressedienst (epd). Chargui hatte Anfang Mai auf ihrem Profil ein Foto einer "Corona-Sure" geteilt, eine Persiflage einer Koran-Sure, welche die Pandemie thematisiert.

Amnesty: Nigerias Militär inhaftiert und foltert Tausende Kinder

Genf, Abuja (epd). Die Opfer seien Minderjährige, die von der Terrororganisation Boko Haram verschleppt und dann als "Ehefrauen" missbraucht oder zum Kampf gezwungen worden seien, heißt es in einem am Mittwoch von Amnesty International in Berlin veröffentlichten Bericht. Damit vergrößere das Militär das Leid von Familien und Kindern weiter, anstatt die Bevölkerung vor den abscheulichen Taten von Boko Haram zu schützen, erklärte die Afrika-Expertin der Organisation, Franziska Ulm-Düsterhoft.

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