Afghanistan: Taliban wollen laut UN Arbeitsverbot für Frauen lockern

Frankfurt a.M., London - Die Taliban wollen nach Angaben der Vereinten Nationen das Arbeitsverbot für Frauen bei Hilfsorganisationen lockern. Er habe „ermutigende Antworten“ von einigen Ministern der afghanischen De-facto-Regierung erhalten, sagte der UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths in einem am Mittwochabend veröffentlichten Interview mit dem britischen Sender BBC in der afghanischen Hauptstadt Kabul. Aufgehoben wird das Verbot von vergangenem Monat jedoch voraussichtlich nicht.

Afghanistan: Arbeitsverbot für Helferinnen könnte viele Leben kosten

Frankfurt a.M. - Das Arbeitsverbot für Frauen bei Hilfsorganisationen in Afghanistan ist laut dem Leiter von Caritas International, Oliver Müller, fatal. „Wir haben schon eine humanitäre Katastrophe in Afghanistan, wenn sich die Hilfe durch das Verbot noch ausdünnt, kann das zum Tod von vielen Menschen führen.“ Laut den Vereinten Nationen sind etwa zwei Drittel der Bevölkerung, über 28 Millionen Menschen, auf Hilfe angewiesen, um zu überleben.

Kämpfe im Ostkongo halten an

Nairobi/Goma (epd). Trotz einer Waffenpause hält die Gewalt im Ostkongo an. Wie der UN-finanzierte Sender Radio Okapi am Dienstag berichtete, kämpften die kongolesische Armee und die M23-Rebellen nahe der Straße von Kitshanga nach Masisi, etwa 80 Kilometer westlich der Provinzhauptstadt Goma. Anhaltende Schusswechsel seien seit fünf Uhr morgens zu hören gewesen. Vor Ort sei große Panik ausgebrochen, viele Menschen hätten ihre Häuser verlassen und seien in umliegende Orte geflüchtet. Derweil zeigten sich die Vereinten Nationen besorgt über Gewalt in der Provinz Ituri.

Menschenrechtler verklagen Militärs aus Myanmar in Deutschland

Karlsruhe/Bangkok - Knapp zwei Jahre nach dem Putsch in Myanmar haben Menschenrechtler gemeinsam mit Betroffenen Strafanzeige gegen Angehörige der Militärjunta des südostasiatischen Landes in Deutschland gestellt. Wie die Organisation „Fortify Rights“ am Dienstag in Bangkok mitteilte, wurde eine entsprechende Anzeige beim Generalbundesanwalt eingereicht. Demnach wird die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe aufgefordert, zu Verbrechen seit der Machtergreifung des Militärs im Februar 2021 sowie zum Genozid an den Rohingya zu ermitteln.

Regierung von Burkina Faso dringt auf Abzug der französischen Truppen

Frankfurt a.M./Ouagadougou - Die Regierung von Burkina Faso hat am Montag Berichte über einen möglichen Abzug der französischen Soldaten bestätigt. Ein Abkommen, das den Aufenthalt der Truppen in Burkina Faso ermöglicht, sei aufgekündigt worden, sagte Regierungssprecher Jean-Emmanuel Ouédraogo laut einem Bericht des französischen Auslandssenders RFI dem staatlichen Sender RTB.

Hilfsorganisation warnt vor anhaltender Not in Pakistan nach der Flut

Frankfurt a.M./Islamabad - In Pakistan leiden laut humanitären Helfern nach wie vor Millionen von Menschen unter den Folgen der Hochwasserkatastrophe des vergangenen Sommers. Fünf Millionen Menschen lebten noch in überschwemmten Gebieten und die Ernährungsunsicherheit im ganzen Land verschlimmere sich, erklärte die Hilfsorganisation International Rescue Committee (IRC) am Montag in Islamabad. Demnach sind schätzungsweise 14,6 Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen.

Agrarminister wollen Ernährungssysteme krisenfest machen

Berlin - Nachhaltiger, inklusiver und krisenfester sollen die Ernährungssysteme künftig weltweit aufgestellt sein: Dazu verpflichteten sich rund 70 Agrarministerinnen und -minister auf der 15. Berliner Agrarministerkonferenz. Zudem wird in der Abschlusserklärung vom Samstag zugesichert, Lebensmittel für alle verfügbar, erschwinglich und sicher zu machen. Damit solle das UN-Ziel, den Hunger bis 2030 zu besiegen, verwirklicht werden.

IS-Gräueltaten an Jesiden als Völkermord anerkannt

Berlin - Als der Beschluss einstimmig gefasst wurde, erhoben sich die Jesidinnen und Jesiden auf den Besuchertribünen des Bundestags von ihren Sitzen und applaudierten. Mehr als acht Jahre nach dem Überfall der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) auf jesidische Dörfer im Nordirak hat das deutsche Parlament die Gräueltaten gegen die religiöse Minderheit als Genozid anerkannt. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sagte, die Verbrechen würden beim Namen genannt: „Deutschland erkennt den Völkermord an den Jesidinnen und Jesiden an - als Gesellschaft.“

Massengräber mit 49 Toten im Ostkongo gefunden

Frankfurt a.M./Bunia - Truppen der UN-Friedensmission Monusco sind im Ostkongo auf zwei Massengräber gestoßen. Die Leichen von insgesamt 49 Menschen wurden in zwei Dörfern in der Provinz Ituri gefunden, wie ein UN-Sprecher am Mittwoch (Ortszeit) in New York mitteilte. Demnach hatte es zuvor Berichte über Angriffe der Codeco-Miliz in der Region gegeben. Unter den Toten seien zwölf Frauen und sechs Kinder.

Misereor mahnt Umdenken in der internationalen Agrarpolitik an

Aachen - Das katholische Hilfswerk Misereor hat an die Berliner Agrarministerkonferenz appelliert, bei der Tagung am Samstag nach ganzheitlichen Lösungen für die weltweiten Ernährungskrisen zu suchen. „Bisherige Versuche, die globalen Ernährungssysteme krisenfester zu machen, sind weitestgehend gescheitert“, sagte Misereor-Landwirtschaftsexperte Markus Wolter am Donnerstag in Aachen. Klimakrise, Artensterben, Naturzerstörung, Auswirkungen der Corona-Pandemie und die Folgen des Ukrainekrieges hätten den Hunger in der Welt immer weiter ansteigen lassen.

Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!
„welt-sichten“ schaut auf vernachlässigte Themen und bringt Sichtweisen aus dem globalen Süden. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung. Warum denn das?
Ja, „welt-sichten“ ist mir etwas wert! Ich unterstütze es mit
Schon 3 Euro im Monat helfen
Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!