Chile erlaubt gleichgeschlechtliche Ehe

Berlin/Santiago de Chile - Nach mehr als vierjährigen Beratungen hat Chile die Ehe zwischen homosexuellen Paaren erlaubt. Am Dienstagnachmittag (Ortszeit) stimmte die Abgeordnetenkammer für das Gesetz. 82 Parlamentarier votierten für die gleichgeschlechtliche Ehe, 20 dagegen, und 2 enthielten sich, wie die Tageszeitung „La Nación“ berichtet. Zuvor hatte der Senat das Gesetz gebilligt. Chiles scheidender konservativer Präsident Sebastián Piñera hatte das Vorhaben überraschend forciert, das seine Vorgängerin Michelle Bachelet im August 2017 in den Kongress eingebracht hatte.

Rohingya-Flüchtlinge fordern Schadensersatz von Facebook

Frankfurt a.M. - Rohingya-Flüchtlinge in den USA und Großbritannien fordern Schadensersatz in Milliardenhöhe von Facebook. Dutzende Rohingya haben den US-Internetgiganten auf mehr als 150 Milliarden US-Dollar (133 Milliarden Euro) verklagt, wie der britische Rundfunksender BBC am Dienstag berichtete. Eine entsprechende Klage haben am Montag (Ortszeit) Anwälte im US-Bundesstaat Kalifornien eingereicht.

Entwicklungshelfer bei Kämpfen zwischen Banden im Südsudan getötet

Frankfurt a.M./Juba - Bei neuen Gewaltausbrüchen im Südsudan sind mehrere Zivilisten und mindestens ein Mitarbeiter einer Hilfsorganisation getötet worden. Bewaffnete junge Männer hätten sich in der Stadt Leer im Bundesstaat Unity im Norden des Landes über mehrere Tage bekämpft, teilte der UN-Koordinator für humanitäre Hilfe im Südsudan, Matthew Hollingworth, am Dienstag in Juba mit. Seit März kommt es laut den UN im Südsudan vermehrt zu Gewalt zwischen Banden. Dabei würden immer wieder Entwicklungshelfer angegriffen und Hilfsgüter gestohlen.

Gambischer Präsident Barrow gewinnt Wahl

Frankfurt a.M./Banjul - Der amtierende gambische Präsident Adama Barrow hat die erste Präsidentenwahl seit dem Sturz des Diktators Yahya Jammeh 2016 gewonnen. Der 56-Jährige bekam laut Wahlergebnis vom Sonntagabend 53,2 Prozent der Stimmen, wie der Sender RFI berichtete. Auf seinen stärksten Herausforderer, Ousainou Darboe, entfielen 27,7 Prozent. Die Abstimmung galt als Test für den Übergangsprozess zur Demokratie und soll die erste demokratisch legitimierte Regierung des Landes an die Macht bringen.

Myanmar: Haftstrafe für gestürzte De-Facto-Regierungschefin Suu Kyi

Frankfurt a.M./Naypyidaw - Unter Vorwürfen der Anstiftung zum Aufruhr und Verstößen gegen Corona-Auflagen ist Myanmars gestürzte De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Die Urteile vom Montag waren die ersten gegen die 76-jährige Friedensnobelpreisträgerin, gegen die noch weitere Verfahren eingeleitet wurden. Auch der ebenfalls entmachtete Präsident Win Myint wurde wegen der gleichen Anschuldigungen zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Die Verfahren hatten hinter verschlossenen Türen stattgefunden.

Friedensforscher: Umsatzplus für große Rüstungskonzerne trotz Corona

Stockholm - Satte Gewinne für Waffenbauer trotz Corona: Im ersten Jahr der Pandemie haben die 100 größten Rüstungskonzerne der Welt laut Friedensforschern weiter gute Geschäfte gemacht. Trotz der angespannten Lage der Weltwirtschaft verkauften die Firmen im Jahr 2020 Waffen und militärische Dienstleistungen im Wert von 531 Milliarden US-Dollar (470 Milliarden Euro), wie das Friedensforschungsinstitut Sipri am Montag in Stockholm mitteilte. Das waren 1,3 Prozent mehr als 2019. Gegenüber 2015 entspricht es sogar einem plus von 17 Prozent.

Mindestens 31 Tote bei Anschlag in Mali

Frankfurt a.M./Bamako - Ein Anschlag im westafrikanischen Mali, bei dem Dutzende Menschen getötet wurden, hat international Bestürzung ausgelöst. Der UN-Sonderbeauftragte für Mali und Chef der Mission Minusma, El-Ghassim Wane, verurteilte die Tat am Samstagabend scharf. Der Anschlag zeige erneut die Dringlichkeit, die Sicherheit und die Staatsgewalt in allen Teilen des Landes dauerhaft wiederherzustellen. Bewaffnete hatten am Freitag einen Bus angegriffen und mindestens 31 Menschen getötet.

UN beraten in Genf über Verbot von "Killerrobotern"

Genf - Der internationale Streit über sogenannte Killerroboter geht in die nächste Runde. Auf einer am Donnerstag in Genf begonnenen UN-Konferenz stehen sich Befürworter und Gegner eines verbindlichen Verbotes der autonomen Kriegsgeräte gegenüber. Auf der eine Woche dauernden Veranstaltung wollen mehr als zwei Dutzend Staaten Verhandlungen zur Ächtung dieser Systeme verlangen, darunter Österreich und Belgien.

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