Mosambik: Sohn von Ex-Präsident Guebuza vor Gericht

Maputo - In einem der größten Korruptionsverfahren in der Geschichte Mosambiks ist am Montag der Sohn des ehemaligen Präsidenten Armando Guebuza, Ndambi Guebuza, vor Gericht befragt worden. Er soll in den Jahren 2012/13, gegen Ende der Präsidentschaft seines Vaters, an der Einfädelung eines dubiosen Geschäfts über Hunderte Millionen Euro zwischen dem mosambikanischen Staat und dem libanesischen Schiffsbauer Privinvest beteiligt gewesen sein. Nach Zeugenaussagen hat Ndambi Guebuza 33 Millionen US-Dollar dafür bekommen. Bei ersten Aussagen bestritt er alle Vorwürfe.

UN: Starker Anstieg von Gewalt gegen Zivilbevölkerung in Mali

Frankfurt a.M., Bamako - In Mali hat die Gewalt gegen die Zivilbevölkerung in den vergangenen Monaten stark zugenommen. Zwischen April und Juni seien mindestens 527 Menschen getötet, verletzt oder entführt worden, teilte die UN-Mission Minusma am Montag in der Hauptstadt Bamako mit. Das entspreche einem Anstieg von 25 Prozent gegenüber den ersten drei Monaten des Jahres. Damals waren 421 Vorfälle registriert worden. In dem westafrikanischen Land herrschen mehrere Konflikte, an denen unter anderen islamistische Rebellen und lokale Milizen beteiligt sind.

Baerbock will Bundeswehreinsätze auf den Prüfstand stellen

Berlin - Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock will alle Auslandseinsätze der Bundeswehr auf den Prüfstand stellen. „Wir brauchen angesichts der vielen Fehler in Afghanistan eine unabhängige Evaluierung aller Auslandseinsätze mit Fachleuten aus der Bundeswehr, mit Friedensforscherinnen und Entwicklungsexperten“, sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Online/Montag). Dem habe sich die große Koalition über all die Jahre verweigert. Baerbock betonte zugleich, auch Nichthandeln könne zu massivem Leid führen.

Merkel sagt mehr Impfstoff für Entwicklungsländer zu

Berlin - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat mehr Corona-Impfstoff für Entwicklungsländer zugesagt. „Deutschland wird in diesem Jahr nicht nur 30 Millionen Impfdosen geben können, sondern wir werden 70 Millionen geben können“, sagte sie nach der G20-Konferenz „Compact with Africa“ am Freitagabend in Berlin. Die internationale Impfstoff-Initiative Covax werde verstärkt liefern, damit der Impfstoff schnell zu den Menschen in Afrika komme. Auch das wirtschaftliche Wohl des Kontinents hänge mit der Verfügbarkeit von Impfstoffen zusammen.

Preis des Westfälischen Friedens an Tsipras und Zaev verliehen

Münster - Der frühere griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras und der amtierende nordmazedonische Ministerpräsident Zoran Zaev sind am Samstag in Münster mit dem Internationalen Preis des Westfälischen Friedens geehrt worden. Sie erhielten die Auszeichnung für ihre Einigung im mazedonischen Namensstreit. Geehrt wurde auch die Klimaschutz-Initiative „Plant for the Planet“ von Kindern und Jugendlichen. Mit einem Preisgeld von insgesamt 100.000 Euro ist die Auszeichnung der am höchsten dotierte deutsche Friedenspreis.

Mehr als 100 Tote nach Anschlägen in Kabul

Frankfurt a.M., Kabul - Nach den Anschlägen am Flughafen von Kabul und kurz vor Ende der Evakuierungen wächst in Afghanistan die Verzweiflung. Immer mehr Menschen strömten zum Flughafen, in der Hoffnung, es noch auf einen der letzten Flieger ins Ausland zu schaffen, wie der Sender Al-Dschasira am Freitag berichtete. Die Zahl der Toten bei dem Doppelanschlag von Donnerstag stieg demnach inzwischen auf mindestens 110 Menschen, darunter 13 US-Soldaten. Unterdessen hält die Gefahr von Anschlägen an.

Leichen von über 52.000 Gewaltopfern in Mexiko nicht identifiziert

Mexiko-Stadt - In Mexiko gibt es über 52.000 nicht identifizierte Leichen von Gewaltopfern. Das geht aus einem Bericht der „Nationalen Bewegung für unsere Verschwundenen“ hervor, der am Donnerstag (Ortszeit) vorgestellt wurde. Demnach liegen etwa 60 Prozent der sterblichen Reste in Massengräbern öffentlicher Friedhöfe, 13 Prozent befinden sich in rechtsmedizinischen Instituten. Über den Verbleib von 22 Prozent der Toten könnten die Behörden keine Auskunft erteilen, heißt es in den Bericht.

Welternährungsprogramm errichtet Luftbrücke nach Afghanistan

Berlin, Genf - Angesichts der humanitären Notlage in Afghanistan plant das Welternährungsprogramm (WFP) eine Luftbrücke zur Versorgung bedürftiger Menschen. Die Flugzeuge sollen zwischen der pakistanischen Hauptstadt Islamabad und Kabul pendeln, wie WFP-Exekutivdirektor David Beasley in der Nacht auf Donnerstag mitteilte. In Berlin drang das Hilfswerk „Brot für die Welt“ darauf, über humanitäre Zugänge nach Afghanistan zu verhandeln. Man dürfe das Land nicht im Stich lassen, sagte Präsidentin Dagmar Priun.

Amnesty wirft Katar fehlende Aufklärung von Tod von Arbeitern vor

Berlin - Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat schwere Vorwürfe gegen das Emirat Katar wegen des Todes von Arbeitsmigranten erhoben. Der Tod tausender Menschen in den vergangenen zehn Jahren sei in Katar nicht untersucht worden, obwohl es Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen vorzeitigem Tod und gefährlichen Arbeitsbedingungen gebe, erklärte Amnesty zur Vorstellung eines neuen Berichts am Donnerstag in Berlin. In dem Bericht sei dokumentiert, wie routinemäßig Totenscheine für Arbeitsmigranten ausgestellt würden, ohne Todesursachen angemessen zu untersuchen.

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