Menschenrechtler fordern besseren Schutz für irakische Jesiden

Göttingen - Menschenrechtler fordern einen umfassenderen Schutz für die religiöse Minderheit der Jesiden im Irak. Anlass für den Aufruf sei der Völkermord an der jesidischen Bevölkerung im irakischen Sindschar durch die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS), teilte die Gesellschaft für bedrohte Völker am Freitag in Göttingen mit. Am 3. August 2014 hatte der Völkermord des IS an den Jesiden begonnen. Schätzungen zufolge wurden damals mindestens 5.000 Männer getötet, Tausende Frauen und Kinder verschleppt.

Gütesiegel "Grüner Knopf" für Schaffner-Uniformen

Berlin - Schaffnerinnen und Schalterbeamte der Deutschen Bahn sollen künftig fair produzierte Berufskleidung mit dem Textilien-Gütesiegel „Grüner Knopf“ tragen. Der Hauptlieferant der Unternehmensbekleidung sei bereits zertifiziert, teilte das Entwicklungsministerium am Freitag in Berlin mit. Die Bahn setze damit ein Zeichen für Verantwortung, erklärte Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU). Dies sei auch ein Signal an andere Unternehmen. Die Deutsche Bahn AG befindet sich im Eigentum des Bundes.

Menschenrechtler kritisieren Polizeigewalt in Kolumbien

Berlin - Menschenrechtler werfen der kolumbianischen Polizei den Einsatz von unrechtmäßiger Gewalt vor. Ein Bericht belege, dass die Sicherheitskräfte mit menschenrechtswidrigen Praktiken gegen Demonstrantinnen und Demonstranten vorgingen, erklärte Amnesty International am Freitag in Berlin. Dazu zählen nach Angaben der Menschenrechtsorganisation der Einsatz tödlicher Waffen, der „exzessive und unrechtmäßige“ Einsatz von Tränengas sowie willkürliche Inhaftierungen und Folter.

Gericht: Asylanträge trotz Weiterreise nicht automatisch ungültig

Münster/Minden - Asylanträge von bereits in einem anderen Land anerkannten Schutzberechtigten dürfen nach einem Gerichtsurteil nicht für unzulässig erklärt werden, wenn ihnen bei der Rücküberstellung die Gefahr einer unmenschlichen und erniedrigenden Behandlung droht. Das gilt auch für Asylsuchende, die bisher nur einen Antrag in dem anderen Land gestellt haben, wie das Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen am Donnerstag in Münster mitteilte. In zwei Gerichtsurteilen entschied es zugunsten eines anerkannten Schutzberechtigten aus Somalia und eines Asylsuchenden aus Mali.

Neue Corona-Welle trifft Myanmar inmitten von Chaos und Gewalt

Frankfurt a.M., Yangon - Die gelbe Fahne, die aus einem Fenster in Yangon hängt, signalisiert: „Wir brauchen Hilfe!“ Ganze Familien sind mit Covid-19 infiziert, können nicht raus aus den eigenen vier Wänden. Die „Fahnen-Kampagne“ wurde unter anderem in den sozialen Netzwerken initiiert. Freiwillige und Nachbarn versuchen, so gut es geht zu helfen.

Südafrika: Kommission kritisiert Gewalt gegen mutmaßliche Plünderer

Frankfurt a.M./Freetown - Nach den Unruhen in Südafrika hat eine vom Staat eingesetzte Überwachungsorganisation Ermittlungen wegen möglichen Menschenrechtsverletzungen der Plünderer gefordert. Es gebe Aufnahmen von Personen, die unmenschlich behandelt worden seien, weil sie gestohlen hätten, erklärte die Kommission für die Gleichheit der Geschlechter (GEC) laut einem Bericht des öffentlich-rechtlichen Rundfunks SABC vom Mittwoch. Die Kommission toleriere keine Form von Diebstahl, doch Täter könnten bestraft werden, ohne sie zu entmenschlichen oder ihre Rechte zu verletzen.

Minister Müller wirft EU kurzsichtige Flüchtlingspolitik vor

Frankfurt a.M. - Zum 70. Jahrestag der Verabschiedung der Genfer Flüchtlingskonvention hat Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) der Europäischen Union (EU) eine kurzsichtige Politik vorgeworfen. „Brüssel muss noch viel stärker zur Überwindung der Ursachen von Flucht und Vertreibung beitragen“, forderte er und fügte hinzu: „Sonst werden wir auch in Europa noch stärker mit den dramatischen Konsequenzen der globalen Flüchtlingskrisen konfrontiert sein.“

Menschenrechtler: EU soll freigelassene Pakistaner aufnehmen

Brüssel - Menschenrechtler beklagen, dass das nach acht Jahren Haft wegen angeblicher Blasphemie in Pakistan freigelassene Ehepaar Shagufta Kausar und Shafqat Emmanuel in Europa keine Zuflucht finde. Die meisten europäischen Botschaften hätten auf die Visa-Gesuche des Paares nicht geantwortet, erklärte der Direktor von Human Rights without Frontiers, Willy Fautré, am Dienstag bei einer Konferenz zu Pakistans Blasphemie-Gesetzgebung in Brüssel. Deutschlands Vertretung habe als einzige offiziell geantwortet, aber ablehnend, so Fautré.

UN: Schikanen und Gewalt gegen eritreische Flüchtlinge in Tigray

Genf - Eritreische Flüchtlinge sind laut dem UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR in der äthiopischen Krisenregion Tigray Schikanen und Gewalt ausgesetzt. Rund um die Flüchtlingslager Mai Aini und Adi Harush eskalierten zunehmend die Kämpfe zwischen bewaffneten Gruppen, sagte UNHCR-Sprecher Babar Baloch am Dienstag in Genf. Die schätzungsweise 24.000 eritreischen Schutzsuchenden in den Camps würden eingeschüchtert, mindestens ein Flüchtling sei getötet worden.

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