Verband: Ungenutzte Impfdosen an arme Länder geben

Berlin - Entwicklungsorganisationen mahnen eine Weitergabe in Deutschland ungenutzter Impfdosen an Entwicklungs- und Schwellenländer an. Der Bundesverband entwicklungspolitischer und humanitärer Nichtregierungsorganisationen Venro forderte dafür am Dienstag in Berlin pragmatische Wege, um Millionen von Menschen weiteres Leid zu ersparen. Laut jüngsten Medienberichten würden rund 2,3 Millionen ungenutzte Impfdosen an den Bund zurückgegeben, erklärte der Verband. Viele dieser Impfdosen drohten zu verfallen.

Bundeswehr bringt erste Menschen aus Kabul in Sicherheit

Berlin - Die Bundeswehr hat eine erste Gruppe von Menschen aus der afghanischen Hauptstadt Kabul ausgeflogen. Ein Militärflieger vom Typ A400M mit Schutzbedürftigen sei in Richtung Taschkent im Nachbarland Usbekistan gestartet, teilte das Bundesverteidigungsministerium in der Nacht zum Dienstag auf Twitter mit. Das Auswärtige Amt bestätigte am Dienstagmorgen, dass nur sieben Personen mitgenommen wurden und begründete die geringe Zahl mit den Bedingungen vor Ort.

Rote-Khmer-Staatschef legt Berufung gegen Völkermord-Urteil ein

Frankfurt a.M./Phnom Penh - In Kambodscha hat am Montag der Berufungsprozess gegen den einstigen Staatschef des Rote-Khmer-Terrorregimes, Khieu Samphan, begonnen. Der 90-Jähirge hatte Widerspruch gegen seine Verurteilung wegen Völkermords vom November 2018 eingelegt. Seine Verteidiger wollen Verfahrensfehler geltend machen. Die Anhörungen sollen vier Tage dauern, wie das Sondertribunal in der Hauptstadt Phnom Penh erklärte. Ein Urteil wird voraussichtlich nächstes Jahr erfolgen. Während der Herrschaft der Roten Khmer (1975-1979) kamen fast zwei Millionen Menschen ums Leben.

Taliban übernehmen die Macht in Afghanistan

Dubai/Kabul - Zwanzig Jahre nach dem Ende ihres Schreckensregimes haben die Taliban erneut die Macht in Afghanistan übernommen. „Der Krieg ist vorbei“, sagte Taliban-Führer Mohammed Naim dem TV-Sender Al Dschasira. Taliban-Kämpfer kontrollierten am Montag alle Polizei-Checkpoints in Kabul. Ein Taliban-Sprecher bezeichnete die Lage in der Hauptstadt auf Twitter als „normal“. Am Sonntag hatten die Aufständischen den Präsidentenpalast in Kabul eingenommen, nachdem Staatschef Aschraf Ghani aus Afghanistan geflohen war.

Helfer in Afghanistan: Werden auch unter Taliban weiterarbeiten

Frankfurt a.M./Kabul - Internationale Hilfsorganisationen können nach Einschätzung des Leiters des Afghanistan-Büros von Caritas International, Stefan Recker, auch bei einer Machtübernahme der Taliban im Land bleiben. „Wir werden auch unter einem Taliban-Regime arbeiten können“, sagte Recker dem Evangelischen Pressedienst (epd). Gleichwohl müssten Hilfsorganisationen mit Einschränkungen rechnen. Vor allem die bei Caritas angestellten afghanischen Frauen fürchteten, dass sie unter den Taliban nicht mehr weiterarbeiten dürfen.

Caritas international: Helfer werden zur Zielscheibe

Freiburg - Anlässlich des Welttags der Humanitären Hilfe am 19. August hat Caritas international auf die zunehmende Gefährdung von Helferinnen und Helfern weltweit hingewiesen. „Helfer werden zur Zielscheibe“, warnte die katholische Hilfsorganisation am Freitag in Freiburg. Der Respekt gegenüber humanitären Prinzipien schwinde. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres seien weltweit schon 71 humanitäre Helferinnen und Helfer getötet worden. Das Risiko, bei Einsätzen entführt, verletzt oder gar getötet zu werden, sei unvermindert hoch.

Nicaragua: Zeitung stellt Erscheinen wegen Papierblockade ein

Mexiko-Stadt, Managua - Die oppositionelle nicaraguanische Tageszeitung „La Prensa“ muss ihr Erscheinen einstellen, weil die Zollbehörde die Papiereinfuhr für das Blatt blockiert. Ab Freitag könne keine Ausgabe mehr produziert werden, teilte „La Prensa“ am Donnerstag (Ortszeit) mit. „Die Diktatur hält zwar unser Papier zurück, die Wahrheit kann sie aber nicht vertuschen“, schrieb die Zeitung mit Blick auf den autoritär regierenden Staatschef Daniel Ortega.

Sudan will Ex-Präsident Baschir nach Den Haag überstellen

Den Haag - Die sudanesische Übergangsregierung will den früheren Präsidenten Omar al-Baschir an den Internationalen Strafgerichtshof nach Den Haag überstellen. Der Vizepräsident der Übergangsregierung, Mohamed Hamdan Daglo, erklärte laut der staatlichen Nachrichtenagentur Suna am Mittwoch in der Hauptstadt Khartum, die Behörden seien bereit, mit dem Gericht zusammenzuarbeiten, um Baschir und weitere wegen Kriegsverbrechen gesuchte Männer zur Rechenschaft zu ziehen. Der Strafgerichtshof hat Haftbefehle gegen Baschir wegen des Völkermords in der Krisenregion Darfur ausgestellt.

Russland: Friedlicher Protest um Parlamentswahlen unerwünscht

Berlin - Friedliche öffentliche Proteste sind in Russland laut Amnesty International kaum noch möglich. Seit 2004 gab es 13 Gesetzesänderungen, die das von der russischen Verfassung garantierte Recht auf Versammlungsfreiheit Stück für Stück ausgehöhlt haben, wie aus einem am Donnerstag veröffentlichten Bericht der Menschenrechtsorganisation hervorgeht.

Amnesty: Einsatz von sexueller Gewalt als Kriegswaffe in Tigray

Berlin - Äthiopische Streitkräfte setzen laut Amnesty International in der Konfliktregion Tigray sexuelle Gewalt als Kriegswaffe ein. Frauen und Mädchen seien Opfer von Vergewaltigungen, sexueller Versklavung, Verstümmelung der Genitalien und anderer Formen der Folter geworden, erklärte die Menschenrechtsorganisation zur Vorstellung eines Berichts in Berlin. Demnach waren an den Gräueltaten auch Verbündete der äthiopischen Armee beteiligt.

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