Menschen im Südsudan wegen Hochwassers von Hunger bedroht

Berlin - Hunderttausende Menschen im Südsudan haben nach verheerenden Überschwemmungen nicht mehr genug zu essen. Große Teile des Landes seien überflutet, etwa 800.000 Menschen seien in Not, teilte die Organisation "Ärzte ohne Grenzen" am Dienstag in Berlin mit. Sie hätten weder genug Nahrungsmittel noch sauberes Trinkwasser. Derweil steigen die Flusspegel demnach weiter. 

Neue Akademie bildet humanitäre Helfer fort

Münster - Die bundesweit erste Einrichtung für die Fort- und Weiterbildung von humanitären Helfern ist am Montag in Münster gegründet worden. Die neue "academy for humanitarian action" soll den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Organisationen Fachwissen zum Beispiel in Logistik, Personalmanagement oder Infektionsschutz vermitteln, wie die Fachhochschule Münster am Montag mitteilte. Man wolle einen Beitrag dazu leisten, die internationale Nothilfe aus Deutschland zu professionalisieren, erklärte Joachim Gardemann vom Kompetenzzentrum Humanitäre Hilfe der Fachhochschule. 

"Brot für die Welt": Wirtschaftsministerium blockiert Lieferkettengesetz

Berlin (epd). "Brot für die Welt" befürchtet ein Scheitern des geplanten Lieferkettengesetzes, das Lohndumping und ausbeuterische Kinderarbeit in Entwicklungsländern eindämmen soll. Entwicklungs- und Arbeitsministerium hätten Eckpunkte für ein Gesetz erarbeitet, aber das Wirtschaftsministerium blockiere das Vorhaben, sagte die Präsidentin der evangelischen Hilfsorganisation, Cornelia Füllkrug-Weitzel, dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Berlin.

Guinea: Internationale Vermittler sollen Streit nach Wahl schlichten

Frankfurt a.M./Conakry - Nach der umstrittenen Wiederwahl des guineischen Präsidenten Alpha Condé sollen internationale Vermittler eine Eskalation der Gewalt in dem westafrikanischen Land verhindern. Die Vereinten Nationen, die Afrikanische Union (AU) und die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (Ecowas) planen nach Informationen des Senders RFI vom Sonntag gemeinsame Vermittlungen zwischen der Regierung und der Opposition, die das Wahlergebnis ablehnt. Amtsinhaber Condé war laut vorläufigem Endergebnis vom Samstag mit 59,49 Prozent der Stimmen wiedergewählt worden.

Hilfswerke pochen auf 0,7-Prozent-Ziel bei Entwicklungshilfe

Berlin - Deutsche Entwicklungsorganisationen haben an die Bundesregierung appelliert, die Entwicklungshilfe "ohne Wenn und Aber" auf mindestens 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens zu erhöhen. Das auf einer UN-Konferenz vor 50 Jahren gegebene Versprechen müsse endlich eingelöst werden, erklärten die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung, ONE, Plan International, World Vision Deutschland und weitere nichtstaatliche Organisationen am Freitag. Die Corona-Pandemie habe einmal mehr deutlich gemacht, wie wichtig internationale Kooperation sei.

Bundesregierung stützt Fair-Handels-Partner im Globalen Süden

Wuppertal - Die Bundesregierung unterstützt 27 von der Corona-Krise betroffene Partnerorganisationen der kirchlichen Fair-Handels-Gesellschaft Gepa in Entwicklungsländern mit rund 1,1 Millionen Euro. Damit könnten Kleinbauerngenossenschaften, Verarbeitungsbetriebe und Exportunternehmen die Krise besser abfedern und ihre Existenz sichern, erklärte die Gepa am Donnerstag in Wuppertal. Insgesamt habe das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung rund 13 Millionen Euro in die Soforthilfe für Partner im Globalen Süden investiert.

Strafanzeige gegen Eritreas Präsident in Schweden gestellt

Berlin - Die Organisation "Reporter ohne Grenzen" hat in Schweden Strafanzeige gegen Eritreas Präsident Isaias Afewerki gestellt, weil der eritreisch-schwedische Journalist Dawit Isaak seit 2001 ohne Kontakt zur Außenwelt gefangengehalten wird. Isaak gehöre zu den am längsten inhaftierten Reportern weltweit, erklärte die Organisation am Donnerstag in Berlin. Er sei ein Opfer der Repressionswelle, mit der das Regime in Eritrea im September 2001 sämtliche private Medien verbot. Isaak hatte nach seiner Rückkehr aus Schweden die reformorientierte Wochenzeitung Setit mitgegründet.

Mehrere Tote bei Protesten gegen Polizeigewalt in Nigeria

Frankfurt a.M./Lagos - In Nigeria sind bei Protesten gegen Polizeigewalt mehrere Menschen getötet worden. In der Wirtschaftsmetropole Lagos seien etwa 20 Personen erschossen und mindestens 50 verletzt worden, berichtete der britische Sender BBC am Mittwoch unter Berufung auf Augenzeugenberichte. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International teilte am späten Dienstagabend auf Twitter mit, es sei zu massiver Gewalt und Toten gekommen, nannte aber zunächst keine Zahl.

Internationale Hilfe für Krisenregion in Westafrika

Frankfurt a.M./New York - Die internationale Gemeinschaft stellt zusätzliche Nothilfe zur Linderung der humanitären Krise in Westafrika bereit. Auf einer Online-Geberkonferenz für den Sahel sagten am Dienstag zahlreiche Länder Gelder für Nahrung, Wasser, Unterkünfte und Medikamente in Mali, Burkina Faso und Niger zu. Deutschland stellt 100 Millionen Euro zur Verfügung. Laut den Vereinten Nationen sind in der Region rund 13 Millionen Menschen humanitäre Hilfe angewiesen.

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