Mali: Übergangspräsident überlebt Anschlag

Frankfurt a.M./Bamako - Der Militärführer und Übergangspräsident in Mali, Assimi Goïta, hat Medienberichten zufolge einen Attentatsversuch überlebt. Beim Verlassen einer Moschee in der Hauptstadt Bamako sei Goïta am Dienstag Ziel eines Angriffs gewesen, jedoch nicht getötet worden, berichtete der französische Auslandssender RFI. Details oder Hintergründe zu der Tat waren zunächst nicht bekannt. Goïta ist seit der Machtübernahme durch das Militär Ende Mai Staatschef des westafrikanischen Landes.

Grüne begrüßt Thematisierung sexualisierter Gewalt im Syrien-Prozess

Koblenz - In dem weltweit ersten Prozess zu syrischer Staatsfolter rückt vor dem Oberlandesgericht Koblenz auch das Thema sexualisierte Gewalt gegen Frauen in den Fokus. Das Verfahren könne so international deutlich machen, dass das Regime von Machthaber Assad Vergewaltigung als Kriegswaffe einsetze, sagte die Prozessbeobachterin und Grünen-Abgeordnete im Europa-Parlament, Katrin Langensiepen, am Montag auf einer virtuellen Pressekonferenz.

UN-Beauftragte wünschen sich mehr Druck auf Junta in Myanmar

Genf - UN-Sonderbeauftragte haben die Staaten zu einem deutlicheren Vorgehen gegen die Militärjunta in Myanmar aufgerufen. Die Menschenrechtslage in dem Land sei in äußerstem Maße besorgniserregend, erklärten die UN-Sonderberichterstatterin für die Situation von Menschenrechtsaktivistinnen und -aktivisten, Mary Lawlor, und der Sonderberichterstatter für Myanmar, Tom Andrews, am Montag in Genf. Die internationale Antwort auf den Militärputsch müsse massiver werden, mit koordinierten Sanktionen und einem Waffenembargo gegen die Junta.

Ausländische Missionen in Afghanistan fordern Waffenruhe von Taliban

Dubai/Kabul - Angesichts der dramatischen Lage in Afghanistan haben 15 diplomatische Missionen und die Vertretung der NATO die Taliban zu einem Waffenstillstand aufgerufen. In einem am Montag veröffentlichten Statement kritisieren die Diplomaten die militärische Offensive der Taliban als einen „direkten Widerspruch“ zum Friedensprozess in der katarischen Hauptstadt Doha. Kurz zuvor war in Doha eine weitere Verhandlungsrunde zwischen der afghanischen Regierung und den Aufständischen ohne Ergebnis beendet worden.

Zahl der Toten bei Unruhen in Südafrika steigt auf 117

Frankfurt a.M./Pretoria - Rund eine Woche nach dem Ausbruch von Unruhen in Südafrika hält die Gewalt an. 117 Menschen wurden getötet, rund 1.500 wurden in den betroffenen Provinzen KwaZulu-Natal und Gauteng festgenommen, wie die Nachrichtenagentur der Regierung am Freitag mitteilte. Seit mehreren Tagen kommt es an verschiedenen Orten in Südafrika zu Plünderungen und Gewalt, die sich an der Inhaftierung des früheren Präsidenten Jacob Zuma entzündet hatten.

UN fordern Freilassung von Protestierenden in Kuba

Genf - Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, hat die Freilassung aller inhaftierten Protestierenden in Kuba gefordert. Zahlreiche Demonstrantinnen und Demonstranten seien seit Sonntag festgenommen worden, kritisierte sie am Freitag in Genf. Einige von ihnen würden ohne Kontakt zur Außenwelt festgehalten. Die Menschen seien für die Ausübung ihres Rechts auf friedliche Versammlung und auf Meinungsfreiheit inhaftiert worden und müssten sofort freigelassen werden.

Bericht wirft EU-Grenzschützern Rechtsverletzungen in der Ägäis vor

Brüssel, Berlin - Im Zusammenhang mit der Abdrängung von Flüchtlingen vor der griechischen Küste hat die EU-Grenzschutzagentur Frontex einer Untersuchung des Europaparlaments zufolge schwere Fehler begangen. Die Agentur habe Belege gefunden, die Vorwürfe von Grundrechtsverletzungen stützten, aber „versäumt, diese Verstöße umgehend, wachsam und effektiv anzugehen und weiterzuverfolgen“, heißt es in einem am Donnerstag in Brüssel vorgestellten Bericht.

UN: Millionen von Kindern verpassen Impfungen wegen Corona

Köln/Genf - Mehr als 20 Millionen Kinder haben im ersten Jahr der Corona-Pandemie ihre Impfung gegen Krankheiten wie Masern, Tetanus und Keuchhusten verpasst. Im Jahr 2020 seien weltweit 23 Millionen Kinder nicht wie vorgesehen geimpft worden, erklärten die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Unicef am Donnerstag in Köln und Genf. Neben Konflikten sei auch die Corona-Pandemie für den Rückgang verantwortlich. Es drohten vermeidbare Krankheitsausbrüche, warnten die UN-Organisationen.

Amnesty wirft Libyen schwere Menschenrechtsverletzungen vor

Berlin - Amnesty International hat Libyen anhaltende schwere Menschenrechtsverletzungen in Haftzentren für Schutzsuchende in dem nordafrikanischen Land vorgeworfen. Männer, Frauen und Kinder, die bei der Überquerung des Mittelmeers aufgegriffen und unter Zwang in libysche Haftzentren zurückgebracht würden, seien dort schweren Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt, kritisierte Amnesty am Donnerstag in Berlin: „Dazu gehören systematische Folter, sexualisierte Gewalt und Zwangsarbeit.“

Afghanische Ortskräfte: Politiker nehmen Merkel in die Pflicht

München - Menschenrechtspolitiker aus dem Bundestag haben an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) appelliert, sich persönlich des Schicksals früherer Ortskräfte der Bundeswehr in Afghanistan anzunehmen. In dem Aufruf, der der „Süddeutschen Zeitung“ laut Vorabmeldung vom Mittwoch vorliegt, äußern sich Abgeordnete sowohl der schwarz-roten Koalition wie auch der Opposition.

Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!
„welt-sichten“ schaut auf vernachlässigte Themen und bringt Sichtweisen aus dem globalen Süden. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung. Warum denn das?
Ja, „welt-sichten“ ist mir etwas wert! Ich unterstütze es mit
Schon 3 Euro im Monat helfen
Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!