UN-Hochkommissarin: Myanmar droht großer Bürgerkrieg

Genf - Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, hat vor dem Absturz Myanmars in einen ausgedehnten Bürgerkrieg gewarnt. Der Putsch der Militärs vor rund fünf Monaten habe zu einer „multidimensionalen Menschenrechts-Katastrophe“ geführt, erklärte Bachelet am Dienstag in Genf.

Das Leid und die Gewalt mit bislang nahezu 900 Toten drohten Myanmar in einen „gescheiterten Staat“ zu verwandeln, hielt die Hochkommissarin vor dem UN-Menschenrechtsrat fest. Die Attacken der Armee gegen die Zivilbevölkerung hätten sich ausgeweitet und einen systematischen Charakter.

Studie: Kriegsdienstverweigerer in Türkei werden lebenslang verfolgt

Offenbach - Wehrdienstverweigerer in der Türkei sind nach Angaben des Vereins „Connection“ praktisch aus dem öffentlichen Leben und dem Berufsleben ausgeschlossen. Sie seien lebenslang immer wieder von Strafverfahren bedroht, sagte Rudi Friedrich von dem Verein für Kriegsdienstverweigerung am Dienstag in Offenbach dem Evangelischen Pressedienst (epd). Friedrich bezog sich auf die Veröffentlichung einer von Rechtsanwältinnen erstellten Studie des Istanbuler Vereins für Kriegsdienstverweigerung.

Ex-Firmenchef für Mord an honduranischer Aktivistin verurteilt


Berlin/Tegucigalpa - Mehr als fünf Jahre nach dem Mord an der indigenen honduranischen Umweltschützerin Berta Cáceres ist am Montag (Ortszeit) ein Verantwortlicher schuldig gesprochen worden. Das Oberste Gericht des Landes sah es als erwiesen an, dass der ehemalige Direktor des Unternehmens Desa, Roberto David Castillo, als Hintermann an der Tat beteiligt war. Das Strafmaß soll am 3. August bekanntgegeben werden.

Erneut mindestens 140 Schulkinder in Nigeria entführt

Frankfurt a.M./Abuja - In Nigeria haben bewaffnete Gruppen erneut zahlreiche Kinder entführt. Im Bundesstaat Kaduna seien Angreifer in eine weiterführende Schule eingedrungen und hätten mindestens 140 Schülerinnen und Schüler entführt, berichtete der Sender BBC am Montag. Bewaffnete hätten am frühen Montagmorgen die Sicherheitsmitarbeiter der Schule überwältigt und die Kinder in einen nahegelegenen Wald verschleppt.

Weltkirchenrat tief besorgt über drohendes Ende der Hilfe für Syrer

Genf - Der Weltkirchenrat hat sich tief besorgt über das drohende Ende der humanitären Hilfe für Millionen Menschen im Nordwesten von Syrien geäußert. Das Leiden der Kinder, Frauen und Männer dürfe nicht weiter verschlimmert werden, betonte der amtierende Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen, Ioan Sauca, am Montag in Genf.

Kirchen warnen vor Einsatz von Atomwaffen

Büchel - Die Corona-Pandemie hat nach den Worten des Mainzer Bischofs Peter Kohlgraf den Widersinn von atomarer Aufrüstung gezeigt. „Die Situation in den armen Ländern ist verheerend, das Virus ist grenzüberschreitend vernichtend, die Klimaveränderungen sind für viele Menschen existenzzerstörend, Menschen fliehen, um sich und ihre Familien zu retten, der Hunger nimmt zu - aber die Menschheit rüstet ihre Waffensysteme auf“, sagte er am Samstag bei dem vierten kirchlichen Aktionstag gegen Atomwaffen am Fliegerhorst Büchel in der Eifel.

Äthiopien: UN hoffen auf Luftbrücke in die Hungerregion Tigray

Genf - Das Welternährungsprogramm (WFP) hat vor einer weiteren Verschärfung der Hungerkrise in der umkämpften äthiopischen Region Tigray gewarnt. Anhaltende Gefechte, zerstörte Infrastruktur, der Ausfall von Strom und Telefonleitungen erschwerten die Hilfsoperationen für Millionen notleidende Menschen, erklärte der WFP-Koordinator Tommy Thompson am Freitag in der Regionalhauptstadt Mekelle.

Waffenhersteller Sig Sauer muss für illegale Exporte zahlen

Karlsruhe - Der Waffenhersteller Sig Sauer muss den gesamten Umsatz eines illegalen Waffengeschäfts an den Staat zahlen. Der Bundesgerichtshof bestätigte am Donnerstag in Karlsruhe ein entsprechendes Urteil des Landgerichts Kiel, das Sig Sauer im Jahr 2019 zur Zahlung von rund elf Millionen Euro wegen illegaler Pistolenexporte nach Kolumbien verurteilt hatte (AZ: 3 StR 518/19). Friedensaktivisten begrüßten das Urteil, forderten aber zugleich strengere Regeln für den Export von Kleinwaffen.

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