Dorf

Vor elf Jahren hat die Indi­genagemeinde Cherán in Zentralmexiko mit Hilfe einer Bürgerwehr die Holzmafia vertrieben. Nun ist sie eine autonome Insel zwischen Avocadoplantagen – aber  die Jugend möchte mehr als Subsistenzwirtschaft. 
In der mongolischen Hauptstadt Ulaanbaatar leben rund 700.000 Hirtennomaden aus den ländlichen Regionen des Landes. Sie brauchen nicht nur Infrastruktur, sondern auch ein neues Gemeinschaftsgefühl.
Im Einklang mit der Natur leben, ohne Konsum- und Leistungsdruck: Das ist die Idee des Selbstversorgerdorfs, das Tang Guanhua gegründet hat. Die Mitglieder seiner „Anderen Kommune“ haben ihre Jobs in der Stadt hinter sich gelassen. 
Die Städte wachsen, die Dörfer leeren sich – überall auf der Erde. Gleichzeitig sind beide über verschiedene Bande zunehmend miteinander verknüpft. Und vor allem in den Ländern des globalen Südens sehen viele Städter im Dorf ihre wahre Heimat. 
In Uganda hat die Lähmung des städtischen Lebens während der Pandemie viele aus den Städten zurück aufs Dorf getrieben. Einige haben dort Fuß gefasst und regen die Wirtschaft in Land­gebieten an.
Seit 83 Jahren lebt George Mkumba in einem kleinen Dorf im Süden von Tansania. Er erinnert sich gern an alte Zeiten, in denen es auch ohne Geld ging und sich die Dorfbewohner gegenseitig geholfen haben. Er weiß aber auch, dass er die Zeit nicht zurückdrehen kann.
Bis in die 1990er Jahre prägte gemeinschaftlicher Landbesitz die mexikanischen Dörfer. Doch die neoliberale Wirtschaftspolitik und das organisierte Verbrechen haben bewährte Strukturen zerstört. 
Der Fotograf Heriberto Paredes begleitet seit mehr als zehn Jahren das Leben der indigenen Nahua-Dorfgemeinde Santa María Ostula im Landkreis Aquila, Bundesstaat Michoacán, und beschreibt es als „Traum vom Paradies“. Doch dem Paradies ging die Hölle voraus.
Wie hat ein partizipativ angelegtes Entwicklungsvorhaben auf Dorfgemeinschaften in Gambia gewirkt? Der Frankfurter Ökonom Simon Heß kommt in seiner Dissertation zu nachdenklich stimmenden Ergebnissen.
In ihrem Roman schildert Ronya Othmann das Leben ihrer Protagonistin in zwei Welten: in dem jesidischen Dorf, aus dem ihr Vater stammt und das sie jeden Sommer besuchte, und in der deutschen Vorstadt.
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