Welt-Blicke
Mali hat einen neuen Präsidenten: Auf Ibrahim Boubacar Keita kommen schwere Aufgaben zu. Er muss das Land nach dem Krieg gegen Islamisten wieder stabilisieren. Ein Grund für deren Erstarken: Die Terroristen wurden von den Behören jahrelang geduldet.
Wenn das Militär in Konfliktgebieten zivile Aufgaben wie den Bau von Straßen und Schulen übernimmt, geraten Hilfsorganisationen dort in eine prekäre Situation: Zuständigkeiten verschwimmen, die Neutralität der Helfer ist in Gefahr und leicht werden sie zur Zielscheibe von Übergriffen.
Die Taliban in Afghanistan werden stärker, obwohl die internationale Koalition, die sie bekämpft, den Einsatz erhöht. Sie sind inzwischen eine gut organisierte Guerilla. Der Mangel an Verwaltungsstrukturen spielt ihnen ebenso in die Hände wie wachsende Vorbehalte gegen das Vorgehen der Ausländer.
Die Vereinten Nationen (UN) müssen sich vermutlich nun doch vor einem New Yorker Gericht wegen der Cholera-Epidemie auf Haiti verantworten. Das kündigten Anwälte der Opfer an. Jonathan M. Katz dokumentiert, wie die Krankheit von UN-Soldaten eingeschleppt wurde.
Eine Hoffnungsträgerin in konfliktreichen Zeiten: Die Musikerin Michal Elia Kamal ist in Tel Aviv geboren. Die Tochter iranischer Juden singt mit ihrer Band „Light in Babylon“ in Istanbul und will Menschen und Kulturen einander näher bringen.
Pferdefleisch, falsche Bioeier, gepanschte Garnelen - ein Skandal jagt den nächsten. Strenge Umwelt- und Hygienestandards sollen die Verbraucher eigentlich schützen. Festgelegt werden diese Standards von Industrieländern und Konzernen – zum Schaden mancher Bauern im globalen Süden.
Er verkörperte „das Böse“ wie kaum ein anderer: Pablo Escobar, Kolumbiens Drogenbaron Nummer eins. Netflix zeigt ab heute eine zehnteilige Serie über seinen Aufstieg. Die Kolumbianer waren damit schneller.
Enwicklungsminister Gerd Müller hat Anfang Februar in Indien ein Abkommen über erneuerbare Energien unterzeichnet. Die sind dort im Kommen: Solaranlagen lassen auch in Bergdörfern die Lichter angehen.
Der 10. Oktober ist der „Internationale Tag gegen die Todesstrafe“. Laut Amnesty International ist Asien die Region, die am stärksten auf die Todesstrafe setzt – auch im Kampf gegen Drogen. In Südostasien droht bereits Kleindealern die Hinrichtung.
Ein Gespräch mit Thomas Ruttig, Politikanalytiker mit Fachgebiet Afghanistan und Mitgründer des Afghanistan Analysts Network
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