Holz: Sägen am eigenen Ast

Heft 6 / 2012

Heftschwerpunkt

Mosambiks Regierung fördert eine nachhaltige Forstwirtschaft – zumindest nach dem Gesetz. Vetternwirtschaft und lasche Kontrollen führen aber dazu, dass große Teile der einheimischen Wälder illegal abgeholzt werden. Vor allem Händler aus China machen dabei ein gutes Geschäft.
Die EU und Indonesien haben ein Abkommen zur Bekämpfung des illegalen Holzeinschlags unterzeichnet. In dem asiatischen Land wurden in den vergangenen Jahren rund zwei Millionen Hektar Regenwald gerodet. Für seinen Schutz sollen auch Projekte aus dem UN-Klimaschutzmechanismus sorgen.
Den Wald und zugleich das Klima schützen – das soll die sogenannte REDD-Initiative bewirken. Doch von REDD dürften vor allem schmutzigen Industrien und findige Spekulanten profitieren – auf Kosten der Waldbewohner.
In Nicaragua sind nicht die Holzfirmen, sondern die Viehzüchter die größten Feinde des tropischen Regenwaldes. Die indianische Holzkooperative Kiwatingni hat sich gegen sie durchgesetzt und bewirtschaftet ihren Forst nachhaltig.
Wavoeké Loviton liebt Holz. Um daraus ein Tam-Tam, eine für Benin typische Trommel zu bauen, braucht er ein gutes Gehör, viel Gespür für den Rohstoff – und Muskelkraft.
Die europäische Holzhandelsverordnung zum Schutz des Regenwaldes schreibt künftig eine erhöhte Sorgfaltspflicht vor. Dadurch soll die illegale Abholzung gestoppt werden. Zugleich wächst der globale Holzbedarf immer weiter – und die verfügbare Menge ist begrenzt.

Welt-Blicke

Myanmars Regierung braucht internationale Hilfe bei der nachhaltigen Entwicklung des Landes. Auch die Konflikte mit den ethnischen Minderheiten sind noch nicht gelöst.
Rund 450 Millionen Menschen leiden weltweit an psychischen und neurologischen Störungen wie Schizophrenie, Depression und Epilepsie. In Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen haben sie wenig Chancen auf eine psychiatrische Behandlung – das gilt auch für die Philippinen.
Mit der Kampagne "One Billion Rising" wollen Frauen weltweit gegen Gewalt protestieren. Eine ihrer vielfältigen Formen ist die Zwangsverheiratung junger Mädchen - etwa in Afghanistan.
Der Atitlánsee ist mit seiner einzigartigen Landschaft seit Jahrzehnten ein Tourismusmagnet im Hochland von Guatemala. Doch die jahrzehntelange Verschmutzung mit Abwasser und Müll hat dem einst klaren See eine Algenpest beschert.
Israels Regierung unterstützt jüdische Siedler dabei, den israelisch verwalteten Teil der Westbank in Besitz zu nehmen. Das macht die Umsetzung der Zwei-Staaten-Lösung unmöglich.
Beim Gipfel Rio+20 will die Zivilgesellschaft die Politik in die Verantwortung nehmen
Im Kampf gegen Korruption in der Politik verzeichnet „Transparency“ Erfolge

Standpunkte

Bundesregierung und Waffenhändler müssten dringend zu mehr Rechenschaft gezwungen werden.
Der „Oberste Führer“ Kim Jong-un fährt voll auf moderne Waffentechnik ab. Und wie es mit jungen Männern um die 30 manchmal ist, kann er einfach nicht abwarten, bis er genug Geld zusammengekratzt hat, um sich das neueste Gerät zuzulegen.
40 Jahre nach seiner ersten Studie über die „Grenzen des Wachstums“ hat der Club of Rome eine neue düstere Prognose vorgelegt.
Initiativen aus der Zivilgesellschaft wollen die Entwicklungsarbeit mitgestalten
Wenn Entwicklungspolitik eine Zukunft haben soll, muss sie breiter aufgestellt werden.

Journal

Hilfswerke werfen der Schweizer Regierung Schönfärberei bei der Entwicklungshilfe vor
Stuttgart will Bürger zu Entwicklungsarbeit motivieren
Der Tod ihres Geschäftsführers stürzt die Initiative in eine schwere Krise
Neue Geber sorgen in der internationalen Entwicklungshilfe für Verunsicherung
Die Schweizer Wochenzeitschrift „Weltwoche“ hat mit dem Titelbild eines Roma-Kindes, das eine Waffe in die Kamera hält, einen Sturm der Entrüstung ausgelöst.
Beim UN-Gipfel in Rio will Brüssel konkrete Projekte vorstellen
Die OECD rät Brüssel zu mehr Koordination und Führung
Ein islamisches Gutachten gegen den Kirchenbau sorgt für Aufregung
„Beschneiderinnen“ müssen mit bis zu zehn Jahren Haft rechnen
Studie: Partnerschaften mit China vernachlässigen die Zivilgesellschaft
Die Regierungen der Entwicklungsländer müssen sich selbst darum kümmern, dass die Geber ihre Hilfe wirksamer gestalten. Wie mühsam das ist, zeigt eine Studie zur Gesundheitsfinanzierung in Liberia.
Der Bundestag hat die Ausweitung der „Atalanta“-Mission gegen Piraterie vor Somalia beschlossen.
Rom will bei Caritas Internationalis mehr mitbestimmen
Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) hat seine Pensionskasse an die Schweizer Sammelstiftung zur Altersvorsorge „Profond“ übertragen.
Regierung stellt 1,5 Millionen Euro Hilfe bereit
Die britische Hilfsorganisation Christian Aid analysiert in einem neuen Bericht die Ursachen der Ungleichheit in Lateinamerika und der Karibik. Und findet auch einige Fortschritte.
Deutsche Unternehmen scheuen Investitionen in armen Ländern
Die Regierung von Ecuador hat die Bedingungen für eine deutsche Beteiligung am Schutz des Yasuni-Nationalparks akzeptiert.
Die evangelische Kirche bündelt ihre Initiativen in einer Plattform
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