Kenia: Regierung mobilisiert Militär gegen Proteste

Nairobi - Trotz der Rücknahme eines geplanten Steuergesetzes ist die Lage in Kenia weiter angespannt. In mehreren Städten setzten sich die Proteste der vergangenen Tage am Donnerstag fort. Die Menschen forderten den Rücktritt von Präsident William Ruto und erinnerten an die Demonstranten, die am Dienstag beim Einschreiten der Sicherheitskräfte getötet worden waren. In der Hauptstadt Nairobi patrouillierte das Militär seit dem frühen Donnerstagmorgen. Die Polizei setzte erneut Tränengas ein. Die Geschäfte blieben geschlossen.

Scheidender Misereor-Chef: Nationalismus bedroht Entwicklungsarbeit

Aachen - Der langjährige Hauptgeschäftsführer des katholischen Hilfswerks Misereor, Pirmin Spiegel, sieht die Entwicklungszusammenarbeit zunehmend durch nationalistische und populistische Narrative bedroht. Sie gerate zunehmend unter Legitimationsdruck und werde zum Teil lächerlich gemacht, etwa wenn über Radwege in Peru gespottet und gefordert werde, das Geld in Deutschland zu verwenden, sagte Spiegel dem Evangelischen Pressedienst (epd) zum Ende seiner zwölfjährigen Amtszeit.

Afghanistan-Konferenz: Umstrittene Verhandlungen mit den Taliban

Kabul, Doha - Es wäre eine Premiere auf der internationalen Bühne: Dieses Wochenende könnten Vertreter der Taliban in der katarischen Hauptstadt Doha erstmals offiziell mit Diplomaten der Vereinten Nationen verhandeln. Ziel des Treffens ist es, Möglichkeiten der internationalen Zusammenarbeit mit dem Regime in Kabul zu erörtern und Afghanistan schrittweise aus der internationalen Isolation zu lösen.

Kenia: Präsident Ruto zieht umstrittenes Steuergesetz zurück

Nairobi - Nach der Gewalt bei Protesten gegen die Steuerreform hat Kenias Präsident William Ruto das umstrittene Vorhaben zurückgenommen. Er werde sich dem Willen der Demonstrierenden beugen und das entsprechende Gesetz nicht unterschreiben, erklärte Ruto am Mittwoch. In dem ostafrikanischen Land waren am Dienstag Proteste gegen die Reform eskaliert. Mehrere Menschen wurden getötet.

Afrikapolitik: Hilfsorganisationen mahnen einheitliche Strategie an

Berlin - Die Welthungerhilfe und terre des hommes haben eine einheitliche Afrikastrategie Deutschlands angemahnt. Die Prioritäten zwischen den einzelnen Ressorts müssten besser abgestimmt werden, damit die Bundesregierung „mit den Ländern in Afrika mit einer Stimme spricht“, sagte Welthungerhilfe-Generalsekretär Mathias Mogge am Mittwoch bei einer Online-Pressekonferenz. Dabei sollten auch auf dem Kontinent entwickelte Konzepte stärker berücksichtigt werden.

Kenia setzt nach Protesten Militär im Inland ein

Nairobi - Nach eskalierenden Protesten gegen ein neues Steuergesetz setzt Kenia Soldaten im Inland ein. Sie sollten die Sicherheit wiederherstellen, erklärte Präsident William Ruto am späten Dienstagabend. Das Eindringen von Demonstranten ins Parlament nannte er Verrat und kündigte an, die Organisatoren der Proteste zu verfolgen. Zu den mindestens fünf Demonstranten, die allein in Nairobi durch Polizeikugeln getötet wurden, verlor der Staatschef kein Wort.

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