Baerbock übergibt Benin-Bronzen in Nigeria

Abuja - Nach 125 Jahren sind sie in ihre Heimat zurückgekehrt: 20 unter britischer Kolonialherrschaft gestohlene und nach Europa gebrachte Benin-Bronzen stehen am Dienstag aufgereiht in einem Saal des nigerianischen Außenministeriums in der Hauptstadt Abuja. Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie wurden sie dort offiziell von der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) zurückgegeben. Sie sei gekommen, um einen Fehler zu korrigieren, sagte Baerbock. Es sei von den damaligen deutschen Sammlern und Händlern falsch gewesen, die Bronzen zu nehmen und zu behalten.

Gericht: Großbritannien-Ruanda-Deal für Abschiebungen legal

Frankfurt a.M., London - Das umstrittene Flüchtlings-Abkommen zwischen dem Vereinigten Königreich und Ruanda ist legal. Dies entschied der High Court in London am Montag. Die Regierung habe bewiesen, dass für die Asylsuchenden ein angemessenes Verfahren in Ruanda vorgesehen sei, hieß es zur Begründung. Die Vereinbarung verletze nicht die Genfer Flüchtlingskonvention. Ob eine Revision des Urteils zugelassen wird, will das Gericht im Januar entscheiden. Menschenrechtsorganisationen reagierten enttäuscht und entsetzt.

Nabu: Naturschutzabkommen von Montreal ist unzureichend

Frankfurt a.M./Berlin - Das Naturschutzabkommen von Montreal ist laut Umweltschützern unzureichend im Kampf gegen das Artensterben. Trotz inhaltlicher Fortschritte werde die Einigung nicht ausreichen, um den Verlust der Artenvielfalt und Ökosysteme zu stoppen oder umzukehren, erklärte der Naturschutzbund (Nabu) am Montag in Berlin. Die Naturkrise werde so behandelt, „als könne man sie recht einfach mit mehr Schutzgebieten und Renaturierung aufhalten“, sagte Nabu-Präsident Jörg-Andreas Krüger.

Baerbock gibt Benin-Bronzen an Nigeria zurück

Berlin (epd). Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) ist am Sonntag zu einer Reise nach Nigeria aufgebrochen, um vor Ort in der Kolonialzeit geraubte Kunstgüter zurückzugeben. 20 von mehr als 1.000 in Deutschland befindlichen Benin-Bronzen, deren Rückgabe von Museen und Stiftungen versprochen wurde, will Baerbock in Abuja übergeben. Dies sei ein Schritt, „der längst überfällig war“, erklärte die Ministerin. Bundesregierung, Länder, Städte und Museen zeigten, „dass Deutschland es ernst meint mit der Aufarbeitung seiner dunklen Kolonialgeschichte“.

Studie: Lieferkettengesetz kann Menschenrechtsstandards sichern

Düsseldorf - Das ab dem kommenden Jahr für große Unternehmen geltende Lieferkettengesetz kann nach Einschätzung von Wissenschaftlern der Hans-Böckler-Stiftung einen wichtigen Beitrag für die weltweite Sicherung von Menschenrechtsstandards leisten. Das neue Gesetz enthalte Sorgfaltspflichten zur Einhaltung von umwelt- und arbeitsbezogenen Menschenrechtsstandards in den Lieferketten, erklärte die Stiftung am Freitag in Düsseldorf.

Studie: Geflüchtete aus der Ukraine integrieren sich zügig

Berlin - Das überdurchschnittliche Bildungsniveau der ukrainischen Kriegsflüchtlinge trägt einer Studie zufolge zu deren zügiger Integration in Deutschland bei. Der Anteil der Befragten mit einem Hochschulabschluss oder vergleichbaren Abschlüssen liegt einer am Donnerstag in Berlin vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) vorgelegten Umfrage zufolge bei 72 Prozent. In der Ukraine liegt der Wert den Angaben zufolge bei 50 Prozent.

Perus Regierung verhängt landesweiten Ausnahmezustand

Berlin/Lima - Die peruanische Regierung hat wegen der anhaltenden Proteste nach der Amtsenthebung von Präsident Pedro Castillo landesweit den Ausnahmezustand verhängt. Die Gewalttaten erforderten eine energische Antwort der Regierung, begründete Verteidigungsminister Luis Otárola die Maßnahme, wie die Tageszeitung „La República“ am Mittwochabend berichtete. Das Militär erhält zusätzliche Vollmachten und patrouilliert jetzt in den Städten. Das Versammlungsrecht ist ausgesetzt. Eine Ausgangssperre soll es aber vorläufig nicht geben. Der Ausnahmezustand wurde für 30 Tage verhängt.

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