Deutschland will Tausenden Afghanen die Ausreise ermöglichen

Berlin (epd). Die Bundesregierung will in den kommenden Wochen Tausende besonders schutzbedürftige Menschen aus Afghanistan über Pakistan nach Deutschland holen. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) wies am Donnerstag in Berlin auf eine Vereinbarung mit der pakistanischen Regierung hin, die Tausenden Menschen, denen Deutschland eine Aufnahme versprochen habe, erstmals eine legale Ausreiseroute eröffne. Momentan werde an der Umsetzung gearbeitet, sagte sie. Das werde in den nächsten Wochen der Fall sein.

Myanmar: Militärjunta verlegt Suu Kyi in Einzelhaft

Frankfurt a.M./Naypyidaw-  Myanmars gestürzte De-Facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi ist vom Hausarrest in ein Gefängnis in der Hauptstadt Naypyidaw verlegt worden. Die 77-Jährige befinde sich in Einzelhaft, berichtete das Nachrichtenportal „Khit Thit Media“ am Donnerstag unter Berufung auf die herrschende Junta. Dort solle Suu Kyi bis zum Ende ihrer Gerichtsverfahren verbleiben. Derweil forderte der für Myanmar zuständige UN-Sonderberichterstatter für Menschenrechte, Tom Andrews, mehr internationalen Druck auf das Militärregime.

Ex-Farc-Führer übernimmt Verantwortung für über 21.000 Entführungen

Berlin/Bogotá - Der ehemalige Anführer der kolumbianischen Farc-Guerrilla Rodrigo Londoño, alias „Timochenko“, hat vor Gericht die Verantwortung für mehr als 21.000 Entführungen übernommen. Es handle sich um eines der „abscheulichsten Verbrechen“ der Farc, sagte Londoño laut kolumbianischen Medienberichten am Dienstag (Ortszeit) bei einer Anhörung der Spezialgerichte in Bogotá über die Verbrechen während des Bürgerkriegs. Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit seien nicht zu entschuldigen, betonte Londoño.

Welthungerhilfe: Beben in Afghanistan neue Katastrophe für das Land

Frankfurt a.M., Kabul - Das Erdbeben in Afghanistan mit Hunderten Toten verschärft Helfern zufolge die ohnehin schon drastische Not. „Afghanistan befindet sich in einer dramatischen Gesamtlage“, sagte der Landesdirektor der Welthungerhilfe in Afghanistan, Thomas ten Boer, am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Dieses Erdbeben trifft das angeschlagene Land schwer und ist eine Katastrophe mehr zu den bestehenden.“

Mali: Mehr als 130 Menschen bei Massaker durch Islamisten getötet

Frankfurt a.M., Bamako - Bei neuen Massakern in Mali haben mutmaßliche Islamisten mehr als 130 Menschen getötet. Terroristen hätten am Wochenende vier Ortschaften im Zentrum des Landes angegriffen, berichtete der französische Sender RFI am Dienstag. Von Samstagnachmittag bis Sonntag kamen laut offiziellen Angaben bei Anschlägen auf die Orte Diallassagou, Diamweli, Dessagou 132 Zivilistinnen und Zivilisten ums Leben. Die Behörden machen dafür die Miliz Katiba Macina verantwortlich, die zum Al-Kaida-Netzwerk zählt. Am Sonntag wurde laut RFI zudem der Ort Ségué angegriffen.

22 Jahre Haft für Mord an honduranischer Umweltschützerin

Frankfurt a.M./Tegucigalpa - Über sechs Jahre nach dem Mord an der indigenen honduranischen Umweltschützerin Berta Caceres hat ein Gericht den Hintermann des Verbrechens zu 22 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Das teilte die Justiz des mittelamerikanischen Landes am Montag (Ortszeit) mit. Der ehemalige Direktor des Energieunternehmens Desa, Robert David Castillo, war bereits im Juli vergangenen Jahres schuldig gesprochen worden.

Keine Verleihfeier: Jury des Göttinger Friedenspreises tritt zurück

Göttingen - Eklat beim Göttinger Friedenspreis: Die dreiköpfige Preisjury unter Vorsitz des Journalisten Andreas Zumach ist mit sofortiger Wirkung zurückgetreten, wie das Gremium am Montag mitteilte. Als Grund nannte die Jury, dass die den Preis vergebende Stiftung mehrheitlich entschieden habe, die bislang für den 10. September angekündigte öffentliche Verleihung des Friedenspreises 2022 an das zivilgesellschaftliche deutsch-russische Projekt „Musik für den Frieden“ abzusagen.

Ex-Guerillero Petro zum kolumbianischen Präsidenten gewählt

Berlin/Bogotá - Der Linkspolitiker und Ex-Guerillero Gustavo Petro wird neuer Präsident in Kolumbien. Der 62-jährige ehemalige Bürgermeister der Hauptstadt Bogotá gewann am Sonntag (Ortszeit) die Stichwahl um das Präsidentenamt mit 50,44 Prozent der Stimmen. Er setzte sich damit gegen den Bauunternehmer und unabhängigen Kandidaten Rodolfo Hernández durch, der auf 47,31 Prozent der Stimmen kam. Hernández sagte noch am Wahlabend, dass er das Ergebnis akzeptiere.

Medica Mondiale fordert von Außenpolitik mehr Hilfe für Gewaltopfer

Köln - Die Frauenrechtsorganisation Medica Mondiale appelliert an die Bundesregierung, sich außenpolitisch stärker für gewaltbetroffene Frauen und Mädchen in Konfliktgebieten zu engagieren. In vielen Regionen der Welt nehme mit jeder Welle von militärischer Gewalt sexualisierte Kriegsgewalt zu, aktuell unter anderem in der Ukraine, dem Kongo und Äthiopien, erklärte die Gründerin der Hilfsorganisation, Monika Hauser, am Donnerstag in Köln.

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