Zahl der Asylanträge in Europa um fast ein Drittel zurückgegangen

Brüssel - Die Zahl der Asylanträge in Europa ist im vergangenen Jahr um fast ein Drittel zurückgegangen. 461.300 Anträge und damit 31 Prozent weniger als 2019 wurden gestellt, wie das in Valletta auf Malta ansässige EU-Asylbüro EASO am Donnerstag mitteilte. Hauptgrund für den Rückgang sind EASO zufolge die Reisebeschränkungen in der Corona-Pandemie. Die Zahlen beziehen sich auf Erstanträge für die 27 EU-Länder plus Norwegen und Schweiz, auch für das Vergleichsjahr 2019 wurde das damalige EU-Mitglied Großbritannien nicht berücksichtigt.

Institut: Nicht genug Impfstoff im Kampf gegen Ebola

Tübingen - Nach neuen Ebola-Fällen im Kongo und in Guinea ist nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Ärztliche Mission (Difäm) der Impfstoff knapp. Die lediglich 6.890 Impfdosen, die weltweit für einen Ebola-Ausbruch zur Verfügung stünden, müssten nun auf beide Länder verteilt werden, erklärte das Institut am Mittwoch in Tübingen. Damit sei kaum genügend Impfstoff vorhanden, um alle Kontakte und das Gesundheitspersonal zu impfen.

Erneut Entführung Dutzender Schüler in Nigeria

Frankfurt a.M./Abuja - In Nigeria sind bei einem erneuten Angriff auf eine Schule möglicherweise wieder Hunderte Kinder entführt worden. Die Regierung habe das Militär in den Ort Kara im Westen des Landes geschickt, teilte Regierungssprecher Garbu Shehu am Mittwoch auf Twitter mit. Offiziell war von mehreren Dutzend Entführten die Rede, nigerianischen Medienberichten zufolge wurden aber mehrere Hundert Schüler und Lehrer verschleppt.

Amnesty beklagt Straffreiheit für schwere Verbrechen in Libyen

Berlin - Zehn Jahre nach dem Sturz von Diktator Muammar al-Gaddafi in Libyen warten die Opfer von Kriegsverbrechen und schweren Menschenrechtsverletzungen laut Amnesty International weiter auf Gerechtigkeit. "In Libyen wurden ein Jahrzehnt lang Rechenschaftspflicht und Gerechtigkeit für Frieden und Stabilität geopfert. Keines von beidem wurde erreicht", erklärte die Menschenrechtsorganisation am Mittwoch. Stattdessen hätten die Täter Straflosigkeit genossen.

Justiz: Deutschland hat Angriff von Kundus ausreichend aufgeklärt

Brüssel/Straßburg - Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) hat Deutschland vom Vorwurf freigesprochen, den Nato-Luftangriff bei Kundus 2009 nicht ausreichend aufgeklärt zu haben. Geklagt hatte ein Afghane, der bei dem von einem Bundeswehr-Oberst angeforderten Bombardement zwei Kinder verlor, wie der EGMR am Dienstag in Straßburg mitteilte. Die Richter befanden, "dass die Untersuchung der deutschen Behörden zum Tod der beiden Söhne des Beschwerdeführers den Anforderungen an eine wirksame Untersuchung" entsprochen habe. (AZ: 4871/16)

UN warnen Myanmars Militär vor Gewalt

Frankfurt a.M./Naypyidaw - Myanmars gestürzter De-Facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi droht offenbar eine zweite Klage durch das Militärregime. Ihr werde ein Verstoß gegen das nationale Katastrophenschutzgesetz vorgeworfen, berichtete das Nachrichtenportal "Myanmar Now" am Dienstag. Mit derselben Anschuldigung sieht sich der ebenfalls abgesetzte Präsident Win Myint konfrontiert. Den Angaben nach hat Suu Kyi während des Wahlkampfs im vergangen Jahr gegen Corona-Auflagen verstoßen.

Afrikanerin Ngozi Okonjo-Iweala ist neue Generaldirektorin der WTO

Genf - Bei der krisengeplagten Welthandelsorganisation steht eine Zeitenwende an: Erstmals in der Geschichte wird eine Frau in das gediegene Direktionsbüro in Genf einziehen. Neue Generaldirektorin wird die frühere zweifache Finanzministerin und kurzzeitige Außenministerin Nigerias, Ngozi Okonjo-Iweala. Sie wird auch die erste Persönlichkeit aus Afrika sein, die an die WTO-Spitze rückt. Die 66-Jährige wurde am Montag vom Allgemeinen Rat der Organisation in Genf einstimmig für eine Amtszeit von vier Jahren ernannt.

Myanmar: Neue Demonstrationen nach einer Nacht der Angst

Frankfurt a.M./Rangun - Trotz Machtdemonstrationen des Militärs gibt es in Myanmar neue Proteste gegen das Regime. Unter anderem demonstrierten am Montagmorgen (Ortszeit) etliche Menschen vor der Zentralbank in der früheren Hauptstadt Rangun, wie das Nachrichtenportal "Myanmar Now" berichtete. Dabei hat die Bevölkerung eine Nacht der Angst hinter sich. In Städten wie Rangun und Mandalay hatte die Junta Panzer und Militärlaster auffahren lassen. Zudem wurde das Internet für mindestens acht Stunden gekappt.  

Menschenrechtler: Armee beschießt wahllos Städte in Tigray

Frankfurt a.M./Nairobi - Die äthiopische Armee hat nach Angaben von Menschenrechtlern beim Beschuss von Städten in der Krisenregion Tigray Dutzende Menschen getötet. Die Organisation "Human Rights Watch" teilte am Donnerstag in Nairobi mit, mindestens 83 Menschen seien bei Angriffen auf die Städte Mekelle, Humera und Shire seit dem Beginn der Kämpfe im November ums Leben gekommen, mehr als 300 seien verletzt worden. Der wahllose Beschuss von Krankenhäusern, Schulen und Märkten sei eine Verletzung des Kriegsrechts.

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