Weitere Tote und Verletzte nach Aufruf zum Generalstreik in Myanmar

Frankfurt a.M./Yangon - In Myanmar lassen die Proteste gegen den Militärputsch nicht nach. So folgten am Montag viele dem Aufruf eines Bündnisses von 18 Gewerkschaften und Arbeiterorganisationen zu einem verlängerten Generalstreik. Damit wolle man die "komplette Stilllegung der Wirtschaft" erreichen, hieß es in der gemeinsamen Erklärung. Zugleich gingen Soldaten erneut gewaltsam gegen die demonstrierende Bevölkerung vor.

Flüchtlingshelfer kritisieren EU-Umverteilungsmechanismus

Berlin - Flüchtlingshilfsorganisationen haben einen unwürdigen Umgang mit aus Seenot Geretteten durch den EU-Umverteilungsmechanismus beklagt. Schutzsuchende, die in andere europäische Länder gebracht werden, müssten entwürdigende, intransparente und unmenschliche Verfahren durchlaufen, hieß es am Freitag auf einer unter anderem von der Organisation borderline-europe organisierten Online-Pressekonferenz. Dabei berichteten auch Betroffene von ihren Erfahrungen.

EU-Abgeordnete drängt auf Sorgfaltspflichten für ganze Lieferkette

Brüssel - Das geplante EU-Lieferkettengesetz soll nach dem Willen der federführenden Europaabgeordneten Lara Wolters Unternehmen Sorgfaltspflichten grundsätzlich für die gesamte Lieferkette auferlegen. Zugleich sollten die Firmen einen Ermessensspielraum erhalten, erklärte die niederländische Sozialdemokratin am Donnerstag bei einem Video-Pressegespräch. Die Firmen würden bei der Prüfung ihrer Lieferkette einer Risikobewertung folgend Prioritäten setzen können.

Caritas: Humanitäre Lage im Südsudan dramatisch

Freiburg - Trotz eines Friedenschlusses im Südsudan vor einem Jahr ist die Lage für die Bevölkerung laut Caritas International dramatisch. "Das Überleben Zehntausender Menschen im jüngsten Staat der Welt hängt am seidenen Faden", erklärte der Leiter des katholischen Hilfswerks, Oliver Müller, am Mittwoch in Freiburg. Die Ernährungssituation für die Hälfte der etwa elf Millionen Südsudanesen sei kritisch, Tausende seien vom Hungertod bedroht. Die Gewalt habe den UN zufolge im vergangenen Jahr ein Niveau erreicht, das schlimmer sei als zu Zeiten des Bürgerkriegs.

Unicef: 168 Millionen Kinder seit einem Jahr ohne Unterricht

Köln/New York - Unicef warnt vor weiter anhaltenden Schulschließungen wegen der Corona-Pandemie. Mehr als 888 Millionen Kinder weltweit seien durch vollständige oder teilweise Schulschließungen in ihrer Bildung beeinträchtigt, teilte das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen am Mittwoch in Köln mit. 168 Millionen Mädchen und Jungen hätten aufgrund von Lockdowns seit fast einem Jahr überhaupt keinen Unterricht mehr gehabt, 214 Millionen hätten mehr als drei Viertel ihres Unterrichts verpasst.

Lieferkettengesetz auf den Weg gebracht - Kritik von Menschenrechtlern

Berlin - Für große deutsche Firmen soll es künftig teuer werden, wenn ihre ausländischen Zulieferer Kinder arbeiten lassen oder Armutslöhne zahlen. Nach monatelangem Streit hat das Bundeskabinett am Mittwoch in Berlin ein Lieferkettengesetz auf den Weg gebracht. Der Entwurf, der noch vom Bundestag beschlossen werden muss, verpflichtet Unternehmen, bei ihren internationalen Partnern auf die Einhaltung von Menschenrechten und auf Umweltschutzkriterien zu achten. Tun sie das nicht, drohen Zwangs- und Bußgelder.

Khashoggi-Mord: ROG zeigt saudi-arabischen Kronprinzen an

Berlin - Die Journalistenorganisation "Reporter ohne Grenzen" hat bei der Generalbundesanwaltschaft eine Strafanzeige wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit gegen den saudi-arabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman eingereicht. In der Monarchie würden Journalistinnen und Journalisten anhaltend und systematisch verfolgt, teilte die Organisation am Dienstag in Berlin mit. Die Strafanzeige beziehe sich neben dem Fall des 2018 im saudiarabischen Konsulat in Istanbul ermordeten Jamal Khashoggi auf 33 derzeit und eine bis vor kurzem in Saudi-Arabien inhaftierte Medienschaffende.

Perus Ex-Präsident Fujimori wegen Zwangssterilisierungen angeklagt

Frankfurt a.M./Lima - In Peru ist Ex-Präsident Alberto Fujimori (82) wegen der Zwangssterilisierung Zehntausender Frauen angeklagt worden. Die Staatsanwaltschaft wirft Fujimori und drei seiner ehemaligen Gesundheitsminister vor, die Sterilisation zumeist indigener Frauen gegen ihren Willen veranlasst zu haben. Mindestens fünf Frauen seien an den Folgen gestorben und mindestens 1.300 Frauen hätten lebenslange Gesundheitsschäden, heißt es in der von Staatsanwalt Pablo Espinoza Vásquez am Montag (Ortszeit) vor Gericht verlesenen Anklage, wie die Tageszeitung "El Comercio" berichtete.

"Ärzte ohne Grenzen" befürchtet hohe Corona-Dunkelziffern in Afrika 

Berlin - Trotz steigender Corona-Zahlen ist nach Angaben von "Ärzte ohne Grenzen" in den meisten Ländern Afrikas noch keine einzige Impfstoff-Dosis angekommen. "Südafrika hat eine sehr schwere erste und zweite Welle an Infektionen erlebt", sagte der Berliner Intensivmediziner Tankred Stöbe, der bis vor kurzem im benachbarten Malawi für die Hilfsorganisation im Einsatz war, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Das habe auch in Simbabwe und Sambia dramatische Auswirkungen. 

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