Heftschwerpunkt
Zivilgesellschaftliche Organisationen setzen sich für Gerechtigkeit, Umweltschutz und Frieden ein. Doch das Eintreten für die Anliegen anderer hat Grenzen. Es geht auch um eigene Interessen.
Acht Jahre nach dem Ende des Bürgerkriegs in Nepal fordern die Opfer Gerechtigkeit. Auch Menschenrechtsgruppen treten dafür ein, Kriegsverbrechen zu untersuchen und die Täter zu bestrafen. Doch die Führer der großen politischen Parteien wollen das verhindern.
Journalistin, Universitätsdozentin und Beraterin eines Hilfswerkes: Das führt immer wieder zu Interessenkonflikten – gerade wenn es um die entwicklungspolitische Lobby- und Anwaltschaftsarbeit geht.
Die Wirtschaftslobby wird im Westen mit Skepsis beäugt. Anders in Entwicklungsländern: Hier ist mehr Einfluss von kleinen und mittleren Unternehmen gefragt. Denn sie schaffen Wachstum und Beschäftigung.
Indische Aktivisten werben in Deutschland für die Abschaffung eines Gesetzes, das in ihrer Heimat seit Jahrzehnten die demokrtischen Grundrechte aushebelt.
Ohne Lobbyisten geht in Brüssel gar nichts. Ob Finanz- oder Industriebranche: Die Interessenvertreter sitzen in den entscheidenden Gremien der EU. Und die Kommissare lassen sich gerne von Wirtschaftsbossen einladen.
Viele Hilfswerke setzen auf Prominente, um ihre
Anliegen in der Öffentlichkeit besser zu vermarkten.
Das scheint für beide Seiten gewinnbringend zu sein – kleine Risiken eingeschlossen.
Anliegen in der Öffentlichkeit besser zu vermarkten.
Das scheint für beide Seiten gewinnbringend zu sein – kleine Risiken eingeschlossen.
25 Jahre nach seiner blutrünstigen Herrschaft im Tschad beginnt nun der Prozess gegen Hissène Habré im Senegal. Möglich wurde das erst durch den Kampf einer Handvoll mutiger Frauen und Männer für Recht und Gerechtigkeit.
Die meisten Staatsgrenzen in Afrika sind kaum oder gar nicht markiert. Das hat wiederholt zu Konflikten über Grenzverläufe geführt. 2007 hat die Afrikanische Union ein Programm eingerichtet mit dem Ziel, innerhalb von zehn Jahren sämtliche Grenzen auf dem Kontinent zu markieren. Wie das funktioniert, erklärt Aguibou Diarrah, der Leiter des Programms.
Die meisten indigenen Völker sind Minderheiten in ihrem Staat. Seit langem streiten sie für ihr Selbstbestimmungsrecht, das die UN-Generalversammlung vor sieben Jahren schließlich anerkannt hat – auf dem Papier. Eine Weltkonferenz im September soll helfen, es auch umzusetzen, doch sie droht jetzt zu scheitern.
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