EU streitet über Exportrouten für ukrainisches Getreide

Brüssel - Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hat Russland für die Aufkündigung der Vereinbarung zum Getreideexport aus der Ukraine scharf kritisiert. Dieser Schritt zeige, dass Russland „Hunger bewusst als Waffe einsetzt“, sagte Özdemir am Dienstag vor einem Treffen der EU-Landwirtschaftsminister in Brüssel. Gleichzeitig ermahnte er die EU-Nachbarstaaten der Ukraine zur Kooperation bei der Suche nach alternativen Exportrouten.

"Moralisch gerechtfertigter Widerstand"

Brüssel, Frankfurt a.M. (epd). Mehrere Europaparlamentarier um den deutschen Abgeordneten Udo Bullmann (SPD) fordern laut einem Zeitungsbericht von der EU-Spitze einen besseren Schutz für russische Kriegsdienstverweigerer. In einem am Montag bekannt gewordenen fraktionsübergreifenden offenen Brief, der dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt, verlangen die Abgeordneten mehr Engagement zum Schutz von Soldaten, die sich dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine verweigern. Zuerst hatte das RedaktionsNetzwerk Deutschland über das Schreiben berichtet.

EKD-Friedensbeauftragter predigt 2024 bei Aktionstag in Büchel

Bonn, Büchel (epd). Der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Friedrich Kramer, wird 2024 beim Kirchlichen Aktionstag gegen Atomwaffen vor dem Bundeswehr-Fliegerhorst in Büchel predigen. Die siebte Ausgabe des Protests werde am 25. Mai stattfinden, kündigte die Evangelische Friedensarbeit im Raum der EKD am Montag in Bonn an. In Büchel werden die letzten US-Atomwaffen in Deutschland vermutet.

Unicef berichtet von Tausenden Kinderrechtsverletzungen im Sudan

Nairobi, Khartum (epd). Im Krieg im Sudan sind in den vergangenen drei Monaten mindestens 435 Kinder getötet und mehr als 2025 verletzt worden. Das erklärte die UN-Kinderrechtsorganisation Unicef am Montag. Die eigentlichen Zahlen schätzt Unicef auf „weitaus höher“, da dies nur die Fälle seien, die bisher gemeldet wurden. Das zeige deutlich, wie sehr Kinder unter dem bewaffneten Konflikt zwischen den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) und der sudanesischen Armee litten.

Mobutus deutsche Orgel im afrikanischen Regenwald

Gbadolite (epd). Es ist eine abenteuerliche Geschichte, und um sie zu erzählen, muss man eine abenteuerliche Reise unternehmen. Die Geschichte beginnt mit einem Anruf im Jahr 1987. Der Botschafter von Zaire, so hieß die Demokratische Republik Kongo damals, rief beim Orgelunternehmen Oberlinger im rheinland-pfälzischen Windesheim an. Im Namen des Präsidenten und Diktators Mobutu Sese Seko bestellte er eine Orgel. Die sollte am besten wenige Wochen später schon zu hören sein, zum 10. Todestag von Mobutus erster Frau Marie Antoinette.

WHO: Klimawandel beschleunigt Ausbreitung des Dengue-Fiebers

Genf - Die Weltgesundheitsorganisation hat vor der schnellen Ausbreitung des Dengue-Fiebers infolge des Klimawandels gewarnt. Die Hälfte der Weltbevölkerung sei nun dem Risiko einer Ansteckung mit der Krankheit ausgesetzt, sagte Raman Velayudhan, Dengue-Koordinator der WHO, am Freitag in einer Videokonferenz in Genf. Schätzungsweise 100 bis 400 Millionen Dengue-Fälle gebe es jedes Jahr.

Burkina Faso erhebt neue Steuern für den Kampf gegen Terrorismus

Kampala/Ouagadougou - Burkina Faso führt Steuererhöhungen ein, um mit dem Geld den Terrorismus effektiver zu bekämpfen. So steigen die Abgaben an den Staat für Telefondienstleistungen um rund fünf Prozent und für die Neuanmeldungen von Fernsehsendern um zehn Prozent, wie der französische Sender RFI am Freitag berichtete. Der Kaufpreis für bestimmte Grundstücke wird ab sofort mit einem Prozent mehr besteuert.

Starke Zunahme von Vergewaltigungen und Frauenmorden in Brasilien

Berlin/São Paulo - In Brasilien hat die Zahl der Vergewaltigungen und Frauenmorde stark zugenommen. Nach Angaben des Brasilianischen Forums für Öffentliche Sicherheit wurden 2022 insgesamt 74.930 Vergewaltigungen gemeldet und damit mehr als jemals seit Beginn der Datenerhebung 2011. Das entspricht laut der nichtstaatlichen Organisation einem Anstieg von über acht Prozent im Vergleich zu 2021, wie die Tageszeitung „Folha de São Paulo“ am Donnerstagabend (Ortszeit) berichtete. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen.

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