Namibia: Historiker sieht Chance für Neustart bei Aufarbeitung

Windhoek/Hamburg - Nach dem Tod des namibischen Präsidenten Hage Geingob sieht der Historiker Jürgen Zimmerer einen möglichen Neuanfang für deutsch-namibische Gespräche. Bei der Aufarbeitung deutscher Verbrechen während der Kolonialzeit im heutigen Namibia habe Geingob auf Verhandlungen zwischen beiden Regierung gesetzt, sagte der Afrikawissenschaftler der Universität Hamburg dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Sonntag. Die Herero und Nama seien davon jedoch weitgehend ausgeschlossen worden.

Namibischer Präsident Hage Geingob gestorben

Nairobi/Windhoek - Der namibische Präsident Hage Gottfried Geingob ist am Sonntag gestorben. Wie sein Büro mitteilte, erlag der 82-Jährige in den frühen Morgenstunden in einem Krankenhaus in der Hauptstadt Windhoek einer Krebserkrankung. Seit der Unabhängigkeit Namibias 1990 von Südafrika war er zuerst Premierminister, dann Handels- und Industrieminister und seit 2015 Präsident des Landes im Südwesten Afrikas. Auch im Kampf für die Unabhängigkeit und gegen das südafrikanische Apartheidregime war Geingob prägend.

El Salvador: Wahlen im Ausnahmezustand

Mexiko Stadt, San Salvador - Bei den Wahlen in El Salvador am Sonntag wird aller Voraussicht nach der amtierende Präsident Nayib Bukele wiedergewählt. Umfragen sehen den 42-Jährigen mit großem Vorsprung vor seinen Herausforderern. Bukele regiert das Land seit März 2022 per Notstandsregime, was er mit dem „Krieg“ gegen die Jugendbanden begründet. Für sein hartes Vorgehen genießt er breite Unterstützung.

Aktivist: Stimmung gegen LGBT in Uganda radikal wie nie

Kampala - Messerstiche in den Bauch und tiefe Wunden am Arm - nur knapp überlebte der ugandische LGBT-Aktivist Steven Kabuye einen Angriff Anfang Januar. Zwei Unbekannte auf einem Motorrad hätten ihm auf dem Weg zur Arbeit aufgelauert und seien auf ihn losgegangen. „Hätte ich mich nicht mit meinem Arm geschützt, hätten sie mir in den Nacken gestochen“, erzählt der 25-Jährige. Gerade mal einen Monat zuvor war der junge Mann aus dem Ausland nach Uganda zurückgekehrt. Wegen anhaltender Todesdrohungen hatte er fliehen müssen.

Ministerin Schulze: Europa sollte sich faire Lieferketten zutrauen

Berlin - In der koalitionsinternen Auseinandersetzung über das EU-Lieferkettengesetz fordert Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) ein Ja der Bundesregierung zu den Regeln für Menschenrechts- und Umweltstandards. „Der Markt alleine wird es nicht schaffen, Kinderarbeit und Menschenrechtsverletzungen aus den globalen Produktionsketten zu verbannen“ erklärte sie am Freitag in Berlin. Dafür brauche es „einen starken politischen Rahmen“. Die Politik dürfe sich nicht mit dem Status quo abfinden.

FDP-Minister wollen Enthaltung Deutschlands bei EU-Lieferkettengesetz

Berlin - Wegen Widerstands der FDP steht die deutsche Zustimmung zum EU-Lieferkettengesetz infrage. Am Donnerstag erklärten Bundesfinanzminister Christian Lindner und Bundesjustizminister Marco Buschmann (beide FDP) in einem Schreiben an Wirtschaftsverbände, dass sie das auf EU-Ebene bereits vereinbarte Vorhaben nicht mittragen wollen. Im Rat der EU habe dies eine Enthaltung Deutschlands zur Folge, die im Ergebnis wie eine Nein-Stimme wirke, heißt es in dem Schreiben, das dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt.

Kirchen und Hilfswerke rufen zum Klimafasten auf

Schwerte - Unter dem Motto „So viel du brauchst“ laden evangelische Landeskirchen, katholische Bistümer und kirchliche Hilfswerke auch in diesem Jahr zum „Klimafasten“ ein. Die zehnte Ausgabe der ökumenischen Aktion für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit startet am Aschermittwoch, dem 14. Februar, und endet am Karsamstag, dem 30. März, wie die Evangelische Kirche von Westfalen als Koordinatorin der 24 Veranstalter am Donnerstag in Schwerte mitteilte.

Thailands Kampf um Demokratie

Demokratie muss man immer wieder erkämpfen – zum Beispiel auch in Thailand. Dort kämpft die junge Move Forward Party für demokratische Reformen; sie will etwa die drakonischen Strafen für jede Kritik am Königshaus abschaffen. Trotz Schikanen hat sie die Wahlen im vergangenen Jahr klar gewonnen. Aber regieren darf sie nicht. Erst haben Vertreter des Militärs und des konservativen Establishments in der zweiten Parlamentskammer, dem Senat, das verhindert, dann ist der Bündnispartner von Move Forward zu deren Lager übergelaufen und stellt nun den Ministerpräsidenten.

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