Forscherin: UN-Friedensmission in Mali kann Auftrag kaum erfüllen

Frankfurt a.M. - Die UN-Mission Minusma in Mali kann ihr Mandat nach Einschätzung der Konfliktforscherin Antonia Witt nur in sehr geringem Umfang erfüllen. „Die Minusma hat den klaren Auftrag, die Bevölkerung zu schützen“, sagte die Wissenschaftlerin bei der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung dem Evangelischen Pressedienst (epd). Doch Konflikte mit der malischen Übergangsregierung und die geringe Ausstattung führten dazu, dass dies kaum möglich sei.

Menschenrechtler: Äthiopien wird wegen Ukraine-Krieg vergessen

Berlin - Der Ukraine-Krieg lenkt Deutschland und Europa nach Wahrnehmung des Menschenrechtlers Dan Yirga Haile von Kriegsverbrechen und Massenverhaftungen in Äthiopien ab. Seit dieser Konflikt „die gesamte Aufmerksamkeit auf sich zieht, geraten wir in Vergessenheit“, sagte der Direktor des unabhängigen Äthiopischen Menschenrechtsrates im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Erstmals Ex-Guerillero Favorit bei Präsidentenwahlen in Kolumbien

Berlin/Bogotá - In Kolumbien sind am Sonntag rund 38 Millionen Wählerinnen und Wähler aufgerufen, einen neuen Staatschef zu bestimmen. In allen Umfragen führt der linksgerichtete Politiker und Ex-Guerillero, Gustavo Petro, mit 35 bis 40 Prozent der Stimmen. Sein wichtigster Kontrahent ist der frühere Bürgermeister der Metropole Medellín, Federico „Fico“ Gutiérrez. Der 47-Jährige tritt mit einem rechtsgerichteten Bündnis an und kommt den Umfragen zufolge auf 20 Prozent der Stimmen. Aufholen konnte auch der unabhängige Kandidat Rodolfo Hernández, der vor allem durch Populismus auffällt.

Honduras: Ermordete Umweltschützerin zur Nationalheldin erklärt

Mexiko-Stadt/Tegucigalpa - Das Parlament von Honduras hat die 2016 ermordete Umweltschützerin Berta Cáceres zur „Nationalheldin“ erklärt. Das teilte das Abgeordnetenhaus am Donnerstag (Ortszeit) auf Twitter mit. Das Leben und die Verdienste der indigenen Aktivistin sollen Schulstoff werden, ihr Bild soll auf einem Schein der honduranischen Währung Lempira erscheinen. Dem Beschluss zufolge, der bereits am Mittwochabend gefällt wurde, will das Parlament auch einen „Berta-Cáceres-Preis“ schaffen.

Salvadorianisches Parlament verlängert Ausnahmezustand

Mexiko-Stadt, San Salvador - Das Parlament in El Salvador hat am Mittwoch (Ortszeit) den seit dem 27. März geltenden Ausnahmezustand um einen weiteren Monat verlängert. Berichten der Tageszeitung „Prensa Gráfica“ zufolge stimmten 67 der 83 Abgeordneten für die Verlängerung. Das Parlament wird von der Partei „Nuevas Ideas“ des repressiv regierenden Präsidenten Nayib Bukele dominiert.

Studie: Erderwärmung gefährdet sibirische Tundra existenziell

Bremerhaven, Potsdam - Die sibirische Tundra könnte Klimaforschern zufolge aufgrund der Erderwärmung bis Mitte des Jahrtausends fast komplett verschwinden. Die Baumgrenze sibirischer Lärchenwälder verdränge nach und nach die weiten Tundraflächen mit ihrer einzigartigen Fauna und Flora, warnten am Mittwoch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Institutes für Polar- und Meeresforschung (AWI) mit Sitz in Bremerhaven.

Entsetzen über tote Rohingya-Bootsflüchtlinge in Myanmar

Frankfurt a.M./Yangon - Nach dem Tod zahlreicher Rohingya-Bootsflüchtlinge vor der Küste Myanmars zeigen sich Flüchtlingsorganisationen schockiert und entsetzt. Lokale Helfer aus dem westlichen Bundesstaat Rakhine, wo die muslimische Minderheit beheimatet ist, sprachen von mindestens 23 Ertrunkenen, wie Radio Free Asia am Dienstag berichtete. Darunter seien auch Kinder.

Tausende Afghanen warten auf Termin für deutsches Familienvisum

Berlin - Inmitten einer angespannten Sicherheitslage warten Tausende Afghanen auf einen Termin zur Beantragung eines deutschen Visums zum Familiennachzug. Bei den zuständigen Visastellen an den deutschen Botschaften im pakistanischen Islamabad und im indischen Neu-Delhi sind derzeit knapp 5.000 Personen registriert, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Clara Bünger hervorgeht, die dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt. Dabei betrage die Wartezeit mehr als ein Jahr.

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