Mali: Lambrecht stellt Bundeswehr-Einsatz nach Massaker in Frage

Frankfurt a.M. - Nach einem Massaker, bei dem die malische Armee offenbar mehrere Hundert Menschen getötet hat, gibt es erneut Zweifel an einem weiteren Bundeswehr-Einsatz in dem westafrikanischen Land. Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) sagte bei einem Truppenbesuch in Mali am Samstag, es stelle sich die Frage, ob die Zusammenarbeit mit der malischen Militärregierung, besonders nach den Gräueltaten, mit den Werten der Bundesregierung zu vereinbaren sei.

Russischer Bischof: "Wir erleben die Erpressung der Religion"

Dresden - Der russische lutherische Erzbischof Dietrich Brauer ermutigt seine Gemeinden in Russland, trotz staatlichem Druck für ihre Überzeugungen einzustehen. „Wir erleben die Erpressung der Religion. Wir sollten aber die Wahrheit des Evangeliums nicht preisgeben, denn dann haben wir keine Zukunft“, sagte Brauer in einem Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Rande der sächsischen Landessynode in Dresden. Der Krieg in der Ukraine dürfe weder verschwiegen noch hingenommen werden. Kirche könne nur für die Wahrheit stehen, sonst gebe sie sich auf.

IGFM: Diktaturen nutzen Ukraine-Krieg für Menschenrechtsverletzungen

Frankfurt a.M. - Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) befürchtet, dass Diktaturen wie im Iran, in Kuba oder China im Schatten des Angriffs Russlands auf die Ukraine weitere Verletzungen von Menschenrechten begehen. „Manch ein Gewaltherrscher nutzt jetzt die Chance zu eigenem Handeln, weil der Krieg die internationale Aufmerksamkeit auf sich zieht“, sagte der Vorstandssprecher Martin Lessenthin am Freitag in Frankfurt am Main.

Experte der Friedensbewegung: Pazifismus ist nicht naiv

Bonn - In der Debatte über Friedensethik angesichts des Ukraine-Krieges hat ein Sprecher der Friedensbewegung den Ansatz gewaltfreier Verteidigung auch in Kriegszeiten verteidigt. „Ihr Potenzial ist noch bei weitem nicht ausgeschöpft“, sagte Björn Kunter, Osteuropa-Experte und Sprecher der Plattform Zivile Konfliktbearbeitung des Netzwerks Friedenskooperative, dem Evangelischen Pressedienst (epd).

UN: Schlimmste Hungerkrise seit Jahren in Teilen Afrikas

Genf - In weiten Teilen Afrikas herrscht laut dem UN-Welternährungsprogramm (WFP) die schlimmste Hungerkrise seit einem Jahrzehnt. Für die Bereitstellung von Essen und anderen Hilfsgütern für Millionen Menschen im Westen des Kontinents und anderen betroffenen Gebieten würden bis September dringend 777 Millionen US-Dollar (714 Millionen Euro) benötigt, teilte das WFP am Freitag in Genf mit.

Menschenrechtsexperte: Nicht leichtfertig von Völkermord sprechen

München - Trotz der erschreckenden Bilder und Augenzeugenberichten von den Gräueltaten im ukrainischen Butscha mahnt der ehemalige UN-Sonderberichterstatter für Folter, Manfred Nowak, nicht leichtfertig mit dem Begriff Völkermord umzugehen. „Die Anforderungen an Völkermord sind sehr, sehr hoch“, sagte der österreichische Menschenrechtsanwalt dem Bayerischen Rundfunk (BR, Freitag) und verwies auf die juristische Definition für Völkermord (Genozid). Nowak ist Professor für Internationales Recht und Menschenrechte an der Universität Wien.

Private Piloten organisieren die "Ukraine Air Rescue"

Ulm - Über 100 Piloten aus ganz Deutschland bauen derzeit eine Luftbrücke in die Ukraine für medizinische Hilfsgüter auf. Vor drei Wochen wurde zu diesem Zweck die „Ukraine Air Rescue“ gegründet. Für einen schnellen Start hat die Ulmer „Europäische Donau-Akademie“ sich angeboten, das Projekt unter ihr Dach zu nehmen, wie die Pressesprecherin von „Ukraine Air Rescue“, Silke Hammer, dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte.

NGOs protestieren gegen IWF-Zinsaufschläge für Krisenländer

Düsseldorf - Mehr als 150 Nichtregierungsorganisationen weltweit haben den Internationalen Währungsfonds (IWF) aufgefordert, seine Zinsaufschläge für Krisenländer abzuschaffen. Diese Strafzinsen beträfen vor allem Länder in Krisensituationen und seien deshalb „unfair und kontraproduktiv“, teilte das deutsche Bündnis Erlassjahr.de am Donnerstag in Düsseldorf mit. Unter anderem solle etwa die Ukraine zwischen 2021 und 2027 neben den vereinbarten Zinsen zusätzliche Zinsaufschläge in Höhe von 483 Millionen US-Dollar auf ihre IWF-Kredite zahlen.

Bericht: Indigene in Nationalpark im Kongo getötet

Frankfurt a.M., London - In einem auch von Deutschland finanzierten Nationalpark in der Demokratischen Republik Kongo sind laut einem Bericht Ureinwohner verfolgt und ermordet worden. Die Parkwächter des Kahuzi-Biega-Nationalparks und die kongolesische Armee hätten über drei Jahre Angehörige des Batwa-Volkes terrorisiert, um sie zu vertreiben, schreibt die Menschenrechtsorganisation „Minority Rights Group“ in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht.

Burkina Faso: Ex-Präsident wegen Mordes an Vorgänger verurteilt

Frankfurt a.M./Ouagadougou - Ein Gericht im westafrikanischen Burkina Faso hat den früheren Präsidenten Blaise Compaoré wegen des gewaltsamen Todes seines Vorgängers zu lebenslanger Haft verurteilt. Compaoré wurde für die Beteiligung an der Ermordung von Thomas Sankara bei einem Staatsstreich 1987 schuldig gesprochen, wie der Sender RFI am Mittwoch berichtete. Sankara war bei dem von Compaoré angeführten Militärputsch zusammen mit zwölf Vertrauten getötet worden.

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