UN: 478 Bootsflüchtlinge tot oder vermisst

Genf - Im laufenden Jahr sind laut den UN bereits 478 Flüchtlinge und Migranten auf dem zentralen und westlichen Mittelmeer sowie dem Atlantik ums Leben gekommen oder als vermisst gemeldet worden. Sie seien an Bord kaum seetauglicher Schlepperboote auf dem Weg nach Europa gewesen, erklärte eine Sprecherin des Flüchtlingshilfswerks UNHCR am Freitag in Genf.

Viele Menschen seien ertrunken. Die Sprecherin Shabia Mantoo erklärte, dass im gesamten vergangenen Jahr 3.077 Menschen auf den Routen ihr Leben verloren. Im Jahr 2000 waren es den Angaben zufolge 1.544 Todesfälle.

Högl fordert mehr Klarheit über Ziele von Bundeswehreinsätzen

Berlin - Die Wehrbeauftragte des Bundestages, Eva Högl (SPD), fordert mehr Klarheit über die Ziele von Bundeswehreinsätzen. „Es muss klar sein, mit welchen Zielen geht die Bundeswehr in die Einsätze, in welche Teile der Welt, mit welchen Partnern, mit welchen Mitteln, in welchem Umfang und zu welcher Dauer. Das wollen die Soldatinnen und Soldaten geklärt wissen“, sagte sie am Freitag im Bundestag.

IWF: Ukraine-Krieg könnte zu Unruhen in Afrika führen

Frankfurt a.M., Washington - Eine aufgrund des Krieges in der Ukraine drohende Hungerkrise in Afrika könnte aus Sicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) zu sozialen Unruhen auf dem Kontinent führen. Zu diesem Ergebnis kommt der IWF in seinem neuesten Wirtschaftsausblick für Afrika, der am Donnerstag veröffentlicht wurde. Er senkte seine Wachstumsprognose für das laufende Jahr von 4,5 auf 3,8 Prozent. Die Auswirkungen des Ukraine-Krieges hätten eine vielversprechende Entwicklung durch massive Preisanstiege für Energie und Lebensmittel gestoppt.

Sudan: Viele Tote bei neuen Kämpfen in Darfur

Frankfurt a.M./Khartum - In der westsudanesischen Krisenregion Darfur sind erneut Kämpfe ausgebrochen, bei denen Berichten zufolge zahlreiche Menschen getötet wurden. Die oppositionsnahe Ärzte-Vereinigung CCSD teilte am Mittwochabend mit, bisher seien 176 Tote identifiziert worden, 220 Menschen seien verletzt worden. In den vergangenen Tagen kam es rund um die Stadt El Geneina zu Gewalt zwischen arabischen Nomaden und der Minderheit der Massalit.

Französische Auslandssender protestieren gegen Ausschluss aus Mali

Frankfurt a.M., Paris - Die Muttergesellschaft der französischen Auslandssender RFI und France 24, France Médias Monde, hat gegen den Ausschluss der beiden Medien aus Mali protestiert. Die staatliche Mediengruppe werde weiter über Mali berichten und alle Mittel prüfen, um gegen die Entscheidung der malischen Behörden vorzugehen, erklärte France Médias Monde am Mittwochabend. Zuvor hatte die malische Medienbehörde eine endgültige Suspendierung von RFI und France 24 im Land angekündigt.

Kritik an mangelnder Kontrolle von "Konfliktmineralien" im Kongo

Frankfurt a.M. - Regelungen, die die Förderung von „Konfliktmineralien“ in der Demokratischen Republik Kongo verhindern sollen, funktionieren Menschenrechtlern zufolge unzureichend. Technologiekonzerne wie Apple, Tesla und Intel verwendeten ein Kontrollsystem, das die Reinwaschung von Mineralien erlaube, heißt es in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht der Nichtregierungsorganisation „Global Witness“.

Eine Milliarde Euro mehr für Entwicklungsetat wegen Ukraine-Krieg

Berlin - Der Etat des Entwicklungsministeriums soll in diesem Jahr wegen des Ukraine-Krieges um eine Milliarde Euro aufgestockt werden. Das Bundeskabinett beschloss am Mittwoch in Berlin den Entwurf eines Ergänzungshaushalts. Enthalten sind laut Entwicklungsministerium unter anderem zusätzliche Gelder für direkte Hilfen an die Ukraine sowie für Maßnahmen, um die Folgen des Krieges für ärmere Länder abzumildern. Gerade in Afrika sind viele Staaten massiv von Getreidelieferungen aus der Ukraine und Russland angewiesen.

Hunderte leere Teller vor dem Kanzleramt als Warnung vor Hungerkrise

Berlin - Mit einer Aktion gegen eine drohende internationale Hungersnot haben am Mittwoch mehrere Nichtregierungsorganisationen vor dem Bundeskanzleramt die Regierung zum Handeln aufgefordert. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) müsse die Mittel für Ernährungssicherheit und ländliche Entwicklung deutlich aufzustocken, erklärten Vertreter der „Aktion gegen den Hunger“ und von Campact anlässlich einer Kabinettssitzung der Regierung.

"Ärzte ohne Grenzen": Gewalt in Darfur hemmt medizinische Versorgung

Frankfurt a.M., Khartum - Wegen der jüngsten Gewalt in der sudanesischen Krisenregion Darfur ist dringend nötige medizinische Versorgung nach Angaben von Ärzten vielfach nicht mehr möglich. So könnten Teams von „Ärzte ohne Grenzen“ weder die von ihnen unterstützten Gesundheitseinrichtungen in West-Darfur erreichen noch ihre Arbeit in mobilen Kliniken in El Geneina fortsetzen oder in die von Angriffen erschütterte Stadt Kreneik zurückkehren, erklärte die internationale Hilfsorganisation am Dienstagabend.

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