1.254 Angriffe gegen Flüchtlinge und Asylbewerberheime im Jahr 2021

Berlin - Die Zahl der strafrechtlich erfassten Angriffe auf Flüchtlinge und Flüchtlingsunterkünfte ist im Jahr 2021 erneut gesunken. Wie aus der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion hervorgeht, wurden im vergangenen Jahr 1.254 überwiegend rechtsmotivierte Straftaten gegen Asylsuchende und deren Unterkünfte erfasst. Damit sank die Zahl der registrierten Fälle um rund ein Viertel im Vergleich zum Jahr 2020.

Myanmar: Neue Anhörungen vor dem Internationalen Gerichtshof

Frankfurt a.M./Den Haag - Vor dem Hintergrund anhaltender Vorwürfe des Völkermordes an den Rohingya in Myanmar sind von Montag an neue Anhörungen vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag angesetzt. Demnach stellt Myanmar die Zuständigkeit des IGH infrage, über Beschuldigungen des Massenmordes an der muslimischen Minderheit zu befinden. Im Januar 2020 hatte das höchste UN-Gericht auf Antrag Gambias verfügt, dass Myanmar die Rohingya vor Genozid schützen müsse. Die Anhörungen sollen eine Woche dauern.

Niger soll Stützpunkt für europäische Truppen nach Mali-Abzug werden

Frankfurt a.M./Niamey - Nach dem angekündigten Abzug aus Mali sollen europäische Truppen unter anderem in das Nachbarland Niger verlegt werden. Der nigrische Präsident Mohamed Bazoum teilte am Freitag mit, neue Stützpunkte entstünden nahe der Grenze zu Mali. Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hatte am Donnerstag angekündigt, Soldaten der französischen Mission Barkhane sowie die von europäischen Partnerstaaten mitgetragene Operation Takuba würden Mali verlassen. Ein Abzugsdatum wurde zunächst nicht genannt.

Indien: 38 Menschen wegen Anschlagsserie 2008 zum Tode verurteilt

Frankfurt, Neu-Delhi - In Indien sind 38 Menschen wegen einer Anschlagsserie 2008 zum Tode verurteilt worden. Weitere elf Angeklagte müssen für den Rest ihres Lebens ins Gefängnis, wie die Zeitung „Times of India“ am Freitag (Online) berichtete. 78 Menschen waren wegen der Serie von rund 20 Bombenanschlägen in der Wirtschaftsmetropole Ahmedabad vor einem Sondergericht im westlichen Bundestaat Gujarat angeklagt worden. 49 von ihnen wurden am 8. Februar für schuldig befunden.

WHO meldet ersten Fall von Polio in Afrika seit mehr als fünf Jahren

Brazzaville, Genf - In Malawi ist laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein Fall der hochansteckenden Kinderlähmung aufgetreten. Damit sei zum ersten Mal seit mehr als fünf Jahren ein Poliovirus Typ 1 in Afrika erfasst worden, teilte die WHO am späten Donnerstagabend in Brazzaville mit. Angesteckt habe sich ein kleines Kind in der malawischen Hauptstadt Lilongwe.

Ecuador legalisiert Schwangerschaftsabbrüche nach Vergewaltigung

Berlin/Quito - In Ecuador sind künftig Schwangerschaftsabbrüche nach Vergewaltigungen erlaubt. Die Parlamentsabgeordneten verabschiedeten am Donnerstag (Ortszeit) ein entsprechendes Gesetz mit 75 zu 41 Stimmen, wie die Tageszeitung „El Universo“ berichtete. Es gab 14 Enthaltungen. Demnach können Frauen eine Schwangerschaft bis zur zwölften Woche beenden, wenn sie die Folge eines Missbrauchs war. Frauen in ländlichen Gegenden und aus indigenen Dörfern können bis zur 18. Woche eine Abtreibung vornehmen lassen, weil es für sie schwieriger ist, zu einer Gesundheitseinrichtung zu gelangen.

Mosambik: Ex-Staatchef Guebuza sagt in Korruptionsprozess aus

Maputo - In einem der größten Korruptionsverfahren in der Geschichte Mosambiks ist am Donnerstag der frühere Präsident Armando Emílio Guebuza als Zeuge vernommen worden. Der 79-Jährige war Staatschef, als Mosambik zu Beginn des vergangenen Jahrzehnts ohne Kenntnis des Parlaments Kredite in Höhe von mehr als zwei Milliarden Euro aufnahm, um Rüstungstechnik und eine Fischfangflotte zu kaufen. Guebuza erklärte vor Gericht, er habe Kenntnis von der Konzeption des Projekts gehabt. Für die operative Abwicklung sei jedoch der damalige Verteidigungsminister zuständig gewesen.

Frankreich beendet militärisches Engagement in Mali

Paris - Wegen zunehmender Spannungen mit der malischen Militärregierung haben Frankreich und europäische Partnerländer den Abzug ihrer Truppen aus dem westafrikanischen Land beschlossen. Die Bedingungen für das militärische Engagement und den Kampf gegen den Terrorismus seien nicht länger gegeben, hieß es in einer vom französischen Präsidialamt am Donnerstag verbreiteten Erklärung. Demnach sollen sowohl Soldaten der französischen Mission Barkhane sowie die von europäischen Partnerstaaten mitgetragene Operation Takuba das Land verlassen.

Biontech schickt Container zur Impfstoffproduktion nach Afrika

Marburg - Mit mobilen Produktionsanlagen will das Pharmaunternehmen Biontech die Impfstoffproduktion in Afrika voranbringen. Die als Container geplanten schlüsselfertigen Produktionsstätten, sogenannte „Biontainer“, sollen ab dem kommenden Jahr die Herstellung von Vakzinen vor Ort ermöglichen. Gemeinsam mit hochrangigen Vertretern afrikanischer Staaten stellte Biontech am Mittwoch in Marburg seine Pläne dazu vor.

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