Hilfsorganisationen warnen vor Vergessen humanitärer Krisen

Berlin - Angesichts wachsender Not weltweit fordert der Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe (Venro) die Bundesregierung zum Aufstocken ihrer Unterstützung auf. Die Menschen in den vielen „vergessenen Krisen“ dürften nicht aus dem Blick geraten, mahnte Venro am Mittwoch in Berlin anlässlich des Welttags der Humanitären Hilfe am 19. August.

Wahlen in Kenia: Unterlegener Kandidat Odinga zweifelt Ergebnis an

Frankfurt a.M./Nairobi - Einen Tag nach der Bekanntgabe hält der Streit um die Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen in Kenia an. Der unterlegene Kandidat Raila Odinga zweifelte das Ergebnis am Dienstag an. Die von der Wahlkommission veröffentlichten Zahlen seien „null und nichtig“ und müssten von einem Gericht aufgehoben werden, sagte Odinga in Nairobi bei einer Pressekonferenz. Der 77-Jährige lag laut dem offiziellen Ergebnis äußerst knapp hinter dem bisherigen Vizepräsidenten William Ruto (55), der die Wahl gewann.

Fachleute fordern mehr Personal im Bereich humanitäre Hilfe

Berlin - Um die zunehmenden Krisen weltweit besser zu bewältigen, braucht Deutschland nach Angaben von Fachleuten mehr Personal in der humanitären Hilfe. Die Bundesrepublik sei mittlerweile mit mehr als 2,5 Milliarden Euro jährlich nach den USA der zweitgrößte Geber für humanitäre Hilfe, sagte der Direktor des Centre for Humanitarian Action e.V., Ralf Südhoff. Deutschland werde dieser gewichtigen Rolle aber nur bedingt gerecht, fügte Südhoff am Dienstag in Berlin anlässlich des Welttages der humanitären Hilfe am 19. August hinzu.

Friedensforscher: Mit Taliban reden zur Stärkung moderater Kräfte

Frankfurt a.M. - Die Taliban herrschen seit einem Jahr erneut über Afghanistan. Der Westen hat sich seitdem weitgehend aus dem Land zurückgezogen bis auf die humanitäre Hilfe. Der Friedensforscher und Direktor des Bonn International Centre for Conflict Studies (BICC), Conrad Schetter, hält das für einen Fehler. Das erläutert er auch in seinem neuen Buch über die islamistische Bewegung. Der Evangelische Pressedienst (epd) sprach mit ihm darüber.

epd: Herr Schetter, wie beurteilen Sie das Verhältnis des Westens zu Afghanistan?

Medienbericht: Soldaten aus Elfenbeinküste in Mali angeklagt

Frankfurt a.M./Bamako - Rund einen Monat nach ihrer Festnahme in Mali sind 49 Soldaten aus der Elfenbeinküste, die den UN-Mission Minusma in dem westafrikanischen Land unterstützen sollten, angeklagt worden. Sie werden nach Berichten des Senders RFI vom Montag der „Gefährdung der Staatssicherheit“ bezichtigt. Die Militärangehörigen, darunter mindestens zwei Frauen, seien in Gruppen von der Staatsanwaltschaft über die Vorwürfe unterrichtet worden.

Deutschland setzt Einsatz in Mali vorübergehend aus

Berlin - Deutschland hat seinen Einsatz in Mali im Rahmen der UN-Friedensmission Minusma vorübergehend ausgesetzt. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte am Freitag in Berlin, Grund sei die erneute Verweigerung von Überflugrechten durch die malischen Machthaber. Ein Personalwechsel habe nicht abgewickelt werden können. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte zuvor auf Twitter erklärt: „Daher müssen wir Maßnahmen ergreifen und stellen die Operationen unserer Aufklärungskräfte und die Transportflüge mit CH-53 bis auf Weiteres ein.“

AWO: Ortskräfte aus Afghanistan warten weiterhin auf Rettung

Berlin - Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) fordert stärkere Anstrengungen zur Aufnahme von Menschen aus Afghanistan. Racheakte durch die Taliban, eklatante Menschenrechtsverletzungen, Verfolgung, Folter und Gewalt prägten die Realität von Männern und Frauen, die sich für ein freies und demokratisches Afghanistan eingesetzt haben, mahnte der AWO-Bundesverband am Freitag in Berlin. Die Taliban hatten vor einem Jahr - am 15. August 2021 - die Macht in Afghanistan wieder an sich gerissen.

Eine Million Menschen wegen Dürre in Somalia vertrieben

Genf - Wegen der anhaltenden Dürre sind eine Million Menschen innerhalb Somalias vertrieben worden. Allein seit Beginn dieses Jahres mussten 755.000 Menschen aufgrund des ausbleibenden Regens ihre Heimat verlassen, wie das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR und der Norwegische Flüchtlingsrat (NRC) am Donnerstag in Genf mitteilten. Damit sei die Gesamtzahl der Menschen, die auf der Suche nach Wasser oder Essen seit Beginn der Dürre im Januar 2021 fliehen mussten, auf eine Million gestiegen.

Hilfsorganisation prangert Leid der Kinder in Afghanistan an

Berlin/Kabul - Ein Jahr nach der Machtübernahme der Taliban leiden viele afghanische Kinder laut einer Untersuchung unter Hunger, Depressionen und Angstzuständen. Vor allem Mädchen gehe es in dem Land am Hindukusch, das auch unter einer schweren Wirtschaftskrise leidet, schlecht, teilte „Save the Children“ am Mittwoch in Berlin mit. Der Afghanistan-Direktor der Hilfsorganisation, Chris Nyamandi, sprach von einer „Kinderrechtskatastrophe“ und forderte mehr humanitäre Hilfe für das Land.

Brasilien: Rechte der Urbevölkerung laut Bericht massiv bedroht

Berlin/São Paulo - Die Rechte der Urbevölkerung in Brasilien werden laut Human Rights Watch immer weiter ausgehöhlt. Allein der Umgang mit der Schutzbehörde für die indigenen Völker Funai durch die Regierung des rechtsextremen Präsidenten Jair Bolsonaro zeige dies, erklärte die Menschenrechtsorganisation am Dienstag in São Paulo bei der Veröffentlichung eines Berichts zum Thema. So sei die Zahl der Mitarbeitenden drastisch reduziert worden. Statt Experten würden Gefolgsleute der Regierung und ehemalige Militärs eingestellt.

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