Mit welcher Energie zu Wohlstand?

Eine Afrikanerin mit einer weiß-lila Schürze über einem geringelten T-Shirt hält ein Solarpaneel in den Händen; sie wird beobachtet von neun bunt gekleideten Kindern vor einem aus Holz gebauten Haus.
Tsvangirayi Mukwazhi/AP Photo/picture Alliance
Eine Familie und ihre neue Solar­anlage in Harare, Simbabwe. Solche kleinen Paneele liefern Strom für Licht, Radio und Fernseher, sind  aber für ­kleine Maschinen wie Getreidemühlen zu schwach. 
Globale Energieversorgung
Das globale Wirtschaftswachstum wird noch überwiegend mit Öl, Gas und Kohle befeuert. Den Übergang zu erneuerbaren Energien treibt vor allem China voran – zu langsam für den Klimaschutz, aber mit weitreichenden weltpolitischen Folgen.

Selinah Maria hat ihre Stelle als Köchin verloren, als das südafrikanische Kohlekraftwerk Komati (hinten) stillgelegt wurde. Geber fördern auch am Kap einen Übergang zu grünem Strom.

Der globale Energieverbrauch wächst mit der Bevölkerung und der Wirtschaft. Besonders in Afrika haben aber viele Millionen Menschen keinen Zugang zu Strom oder Gas. Nutzen manche Länder noch zu wenig moderne Energie, andere zu viel – oder nutzen sie vor allem die falsche?

Wo fehlt noch vielen Menschen der Zugang zu Energie?

Alle Menschen sollen bis 2030 Zugang zu moderner Energie bekommen – so das siebte der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs), auf die sich die Staaten 2015 geeinigt haben: Alle sollen Elektrizität nutzen und mit Strom oder verschiedenen Arten Gas kochen können. 

Beide Unterziele sind kaum noch zu erreichen. Doch es hat beim SDG7 größere Fortschritte gegeben als bei den meisten anderen SDGs, besonders in Zentral- und Südasien. 92 Prozent der Weltbevölkerung haben laut dem jüngsten UN-Bericht zum SDG7 jetzt Zugang zu Strom – auch wenn der für viele öfter ausfällt. Keinen Zugang haben noch rund 666 Millionen Menschen, überwiegend in Afrika südlich der Sahara (siehe die Karte); anderswo erreichen nur Papua-Neuguinea, Nordkorea, Myanmar und Haiti ähnlich schlechte Werte. Laut dem UN-Bericht, den unter anderem die Weltbank und die Internationale Energieagentur (IEA) erstellt haben, kann die Stromversorgung in Afrika schneller und preisgünstiger dezentral ausgebaut werden als mit Erweiterungen der nationalen Stromnetze. 

Beim zweiten Unterziel von SDG7 sieht es schlechter aus: Ungefähr ein Viertel der Weltbevölkerung heizt noch mit Holz, Holzkohle, Dung oder Kerosin. Weiterhin wird weltweit mehr traditionelle Biomasse verbrannt als im Jahr 1870, vor allem in Afrika. Solche Feuer sind im Haus sehr gesundheitsschädlich. 

Das SDG7 erfasst nicht Treibstoffe wie Benzin und Diesel, die auch in armen Staaten für den größten Teil des Verkehrs und damit für die Wirtschaft und viele Alltagswege unentbehrlich sind. Viele Länder, mangels Raffinerien selbst Ölexporteure wie Nigeria, müssen Treibstoffe gegen harte Währung importieren. Hohe Treibstoffpreise führen oft zu Protesten. Deshalb verbilligen viele Staaten Benzin und Diesel mit Subventionen – besonders wenn die Preise auf dem Weltmarkt steigen wie nach dem russischen Angriff auf die Ukraine. Pro Kopf zahlten 2022 reiche Ölstaaten die höchsten Subventionen und afrikanische Länder sowie Indien eher wenig, aber für sie ist das eine viel größere Last, zumal wenn sie ohnehin verschuldet sind.

Wie hängen Energie und wirtschaftliche Entwicklung zusammen?

Sehr eng, wie die Grafik oben zeigt: Länder mit einem zehn- oder hundertmal höheren Sozialprodukt pro Kopf haben einen um etwa denselben Faktor höheren Energieverbrauch – mit leichten Abweichungen, weil einige Energie effizient nutzen und Ölstaaten wie Katar im Verhältnis viel verfeuern. Mehr Wohlstand ist nicht zu erreichen ohne mehr Energie. 

Seit der industriellen Revolution in Europa Ende des 18. Jahrhunderts geht Wirtschaftswachstum mit dem Zugriff auf neue, zunehmend entfernte und national oder international gehandelte Energiequellen einher – ein Umbruch, der im globalen Süden noch nicht abgeschlossen ist. Vorher kochte und heizte man überall vorwiegend mit Biomasse wie Holz oder Dung und pflügte und transportierte mit Arbeitstieren, deren Futter vom Boden in der Nähe kam. In Europa nutzte man Jahrhunderte lang Wind- und Wassermühlen, deren Kraft ortsgebunden ist. Erst die Nutzung von Kohle im großen Stil ermöglichte eine Stahl- und Maschinenindustrie, den Übergang vom Segel- zum Dampfschiff und den Bau von Eisenbahnen, was umgekehrt den Abbau und Transport der Kohle stark erleichterte. Nach dem Zweiten Weltkrieg gingen Europa und Nordamerika dann dazu über, für Transport und Verkehr überwiegend importiertes Erdöl einzusetzen und Elektrizität für Maschinen und Beleuchtung. Das erfordert immer umfangreiche Infrastruktur wie Bergwerke, Ölraffinerien, Häfen, Straßen, Gaspipelines.

Dieses Modell samt der Technik wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in Entwicklungsländer exportiert; die Weltbank etwa hat dort Infrastruktur wie Wasserkraftwerke finanziert. Und viele Entwicklungsländer sowie bis 1990 die Länder des Ostblocks haben ihm mehr oder weniger erfolgreich nachgeeifert. Sie knüpfen mangels gangbarer Alternativen an Technologien und Modelle an, die Europa, Nordamerika und dann Teile Asiens reich gemacht haben. Im Ergebnis nutzt der Verkehr überall Erdölprodukte, die Schwerindustrie Kohle, die chemische Industrie Erdöl und Erdgas. Und wo es eine Stromversorgung gibt, beruht sie meist auf zentralen Großkraftwerken, die verschiedene Energiequellen nutzen.

Wie viel Energie liefern heute welche Quellen?

Bisher liefern alle immer mehr. Der globale Energieverbrauch ist, wie die Grafik unten zeigt, seit der industriellen Revolution ständig gestiegen: Zuerst der Kohleverbrauch, seit dem Zweiten Weltkrieg besonders schnell der von Erdöl und etwas später der von Erdgas. Auch bei Kohle dauert aber der Anstieg bisher an, obwohl in Europa und Nordamerika für Heizzwecke und in der Stromerzeugung immer weniger davon verbrannt wird: Der Kohleverbrauch ist in den 2000er Jahren wegen des rasanten Wachstums in China und in zweiter Linie in anderen Ländern Asiens sogar sprunghaft gestiegen. „Der Aufstieg Chinas seit den 1980er Jahren hing völlig von der eigenen Kohle ab“, sagt der schwedische Technik- und Wissenschaftshistoriker Per Högselius.

Erdöl, Erdgas und Kohle deckten 2023 etwa vier Fünftel des Weltenergiebedarfs – Öl knapp 32 Prozent, Kohle knapp 27 Prozent und Gas gut 23 Prozent. Vom restlichen Fünftel liefern Wasser- und Atomkraft einen großen Teil, Wind- und Solarkraft bisher wenig – aber sie wachsen stark. Unterschiede im Energiemix einzelner Länder gibt es vor allem bei Stromerzeugung: Hier nutzen zum Beispiel Indien und Südafrika überwiegend Kohle, Frankreich vor allem Kernkraft, die Schweiz und Brasilien viel Wasserkraft, die USA inzwischen Erdgas.

Welche Länder exportieren oder importieren Energieträger?

Erdöl und Kohle können wirtschaftlich per Schiff und Bahn transportiert werden, weil sie im Verhältnis zu Gewicht und Volumen viel mehr Energie enthalten als etwa Holz. Deshalb, sagt Högselius, konnten sich auch Länder ohne Kohlevorkommen wie seine Heimat Schweden seit dem 19. Jahrhundert mit Kohleimporten industrialisieren. Erdgas konnte dagegen lange nur durch Pipelines transportiert werden wie seit den 1960er Jahren von der Sowjetunion nach Westeuropa. Erst als sich die Verflüssigung von Erdgas bei extrem tiefen Temperaturen verbreitet hat, wird auch Flüssiggas (LNG) global per Schiff gehandelt; einen großen Schub bekam dieser Handel durch den Krieg in der Ukraine. 2023 wurden fast drei Viertel des Erdöls, knapp ein Drittel des Erdgases und gut ein Fünftel der Kohle nicht im Förderland verbraucht, sondern international verkauft. 

Autor

Bernd Ludermann

ist Chefredakteur von "welt-sichten".

Mit ihrem Energiehunger, vor allem mit dem wachsenden Ölbedarf nach dem Zweiten Weltkrieg, haben die Industriestaaten eine Reihe Länder im Süden zu Lieferanten fossiler Rohstoffe gemacht. Mit diesem Export sind Golfstaaten, die dünn besiedelt sind, sehr reich geworden. Auch Länder wie Algerien, Angola, Nigeria, Venezuela, Russland und Kolumbien sind auf Einnahmen aus fossilen Exporten angewiesen. Die kommen allerdings oft kleinen Eliten zugute; hohe Rohstoffeinnahmen scheinen Länder anfälliger für autoritäre Regierungen zu machen und eine Industrialisierung eher zu behindern.

Viele Entwicklungsländer müssen aber per saldo Energieträger einführen; die Grafik unten zeigt das unter Berücksichtigung der Bevölkerungsgrößen. Fast drei Viertel der Weltbevölkerung leben in Ländern, die mehr Fossile importieren als exportieren. Da die meist in harter Währung bezahlt werden müssen, kann das eine große wirtschaftliche Belastung sein. Kleine Gruppen können aber auch in Importländern Gewinne aus dem Geschäft vereinnahmen, wie Solofo Randrianja in diesem Heft am Fall Madagaskar schildert. Das Milliardengeschäft mit fossiler Energie ist sehr korruptionsanfällig.

Was hat die Energieversorgung mit Weltpolitik zu tun?

Energiegeschäfte beeinflussen die Politik und umgekehrt. Lieferländer sind an hohen Preisen und einem großen Anteil an den Profiten interessiert. Daher haben viele Ölexportländer seit den 1970er Jahren ihre Rohstoffvorkommen und die Förderung, die vorher westliche Konzerne kontrollierten, ganz oder teilweise verstaatlicht und eigene Energiefirmen geschaffen. Das saudi-arabische Aramco ist heute der mit Abstand größte Ölkonzern der Welt. Auch staatliche Firmen aus China, das viel Öl importiert, sowie aus Russland und Brasilien gehören zu den ganz Großen im Geschäft neben ExxonMobil und Chevron mit Hauptsitz in den USA, Royal Dutch Shell und BP mit Hauptsitz in London und dem französischen Total.

Viele Ölexporteure wie Nigeria sind weiter auf global tätige Konzerne angewiesen, sagt Högselius: Sie brauchen deren Know-how und Anlagen für die Öl- und Gasförderung, zumal die technischen Anforderungen wachsen. Denn nachdem zuerst leicht erreichbare Vorkommen genutzt worden sind, werden jetzt immer schwierigere erschlossen, sogar in der Tiefsee und der Arktis; auch die Förderung mit Fracking, wie sie in den USA verbreitet ist, ist sehr aufwendig. Zudem fehlen manchen Förderländern Raffinerien, die große Konzerne betreiben; Nigeria etwa hat erst seit 2024 eine.

Für vom Energieimport abhängige Industrieländer und für Schwellenländer wie China ist ein Hauptinteresse die Versorgungssicherheit. Als 1973 die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) während des arabisch-israelischen Jom-Kippur-Krieges die Förderung drosselte, gingen deshalb die Industrieländer und ihre Konzerne von langfristigen Lieferverträgen zu flexiblen Ölmärkten über und verteilten ihre Einkäufe auf mehr Lieferländer. Sie legten auch Reserven an und bauten die heimische Öl- und Gasförderung energisch aus, Europa etwa in der Nordsee. Die USA sind so zum weltgrößten Öl- und Gasproduzenten und einem der größten Exporteure geworden (und zum größten Erzeuger von Atomstrom). China, das fossile Energie importiert, öffnet auch mit dem Ziel Energiesicherheit neue Handelskorridore nach Asien und Afrika mittels Investitionen in Häfen, Pipelines und Verkehrswege.

Das alles hat es lange erschwert, Energie als außenpolitische Waffe einzusetzen. Doch die Gefahr ist nun wieder gewachsen. Jason Bordoff und Meghan O’Sullivan, zwei US-Fachleute für Energie und internationale Politik, begründen das damit, dass der Ölverbrauch wohl höher wird als gedacht, die Lager in der Nordsee zur Neige gehen und man demnächst sinkenden Ertrag vom Fracking in den USA erwartet – das Angebot werde wieder knapper und der Anteil der OPEC-Länder daran größer. Zugleich untergraben geopolitische Konflikte, Zölle und mehr staatliche Wirtschaftslenkung das Handelsnetz, auf das sich Europa lange für fossile Importe verlassen hat. Das Druckpotenzial von Lieferländern steigt. 

Bei Energiesicherheit darf man aber nicht gleich an Konflikte denken, betont Per Högselius: „Energieabhängigkeit war auch immer ein Anreiz für internationale Zusammenarbeit. Zum Beispiel begann die europäische Einigung 1951, bald nach dem Krieg in Europa, mit der Union für Kohle und Stahl. Und die Energiezusammenarbeit Deutschlands mit der Sowjetunion im Kalten Krieg hat zur Entspannung beigetragen.“ So etwas sei trotz allem auch künftig denkbar.

Ist ein Umbruch zu grüner Energie in Gang?

Das herrschende globale Energiesystem bringt bekanntlich gigantische ökologische Folgeschäden: Die Verbrennung von Kohle, Öl und Gas ist die Haupt­ursache der globalen Erderhitzung. Und unmittelbar spürbar sind lokale Folgen wie giftiger Smog aus Kohleverbrennung oder Ölverschmutzung in Fördergebieten und nach Tankerunglücken.

Die Hoffnung, die Schäden zu begrenzen, ruht auf einem neuen Umbruch: Wenn die Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien stark ausgebaut und der Verkehr, die Industrie und die Gebäudeheizung auf Elektrizität umgestellt werden, kann der Verbrauch an Kohle, Öl und Gas stark gesenkt werden. Diese Transformation nimmt laut dem Wirtschaftshistoriker Adam Tooze und dem Think Tank Ember dank China Fahrt auf: Um seine Energieversorgung langfristig zu sichern und die Luftverschmutzung aus Kohlekraft zu senken, hat Peking nach der Weltfinanzkrise 2008 die Produktion von Solarzellen, Windkraftanlagen, Stromspeichern und Elektrofahrzeugen samt Vorprodukten wie kritische Metalle strategisch gefördert. 

Das Land hat 2024 mehr Windkraft und Photovoltaik installiert als der Rest der Welt zusammen. Das lastet seine Fabriken für Solarzellen aber nicht aus: China allein kann laut Tooze ungefähr so viel Solarstromkapazität herstellen, wie weltweit jährlich für den Übergang zu klimafreundlichem Wirtschaften installiert werden müsste. Es exportiert die Module zu Niedrigpreisen, sie liefern etwa in Indien, Pakistan, Südafrika, Saudi-Arabien oder Texas immer mehr Strom. Zudem bauen chinesische Firmen in Ländern wie Brasilien, Thailand und Marokko eine Solarzellenfertigung auf. Photovoltaik wird, so Tooze, 2030 fast überall die preisgünstigste Stromquelle sein. 

Ob und wie schnell das fossile Energien verdrängt, ist damit jedoch nicht gesagt. In Pakistan beobachtet Tooze, dass wohlhabende und gewerbliche Verbraucher den teuren Strom aus dem Netz durch eigenen Solarstrom ersetzen; der Verlust der kaufkräftigen Kunden macht dann Großkraftwerke des staatlichen Anbieters unrentabel. In Nigeria ersetzen chinesische Solarpaneele viele Dieselgeneratoren. In Indien hingegen ergänzt Solarstrom den aus Kohle, weil die Wirtschaft schnell wächst. „Wer seinen Energieverbrauch rasch steigert, nutzt in der Regel alle verfügbaren Quellen“, sagt Högselius. 

Global wächst mit der Wirtschaft der Energiebedarf weiter – besonders der Strombedarf wegen mehr Elektrofahrzeugen, mehr Klimaanlagen und mehr Datenzentren für Künstliche Intelligenz. Laut IEA ist das „Zeitalter der Elektrizität gekommen“, erneuerbare Energien decken jetzt ungefähr die ganze globale Zunahme der Nachfrage. Aber auch die IEA erwartet, dass der Bedarf an fossilen Energieträgern außer an Kohle noch ein, zwei Jahrzehnte mit der Weltwirtschaft wächst – selbst wenn die Staaten sich an bisher erklärte Klimaschutzziele halten. Um den Klimawandel auf zwei Grad zu begrenzen, wäre diese Transformation viel zu langsam. 

Ihre politischen Folgen dürften aber weitreichend sein. Laut dem Historiker Nils Gilman fällt die globale Führungsrolle stets dem Land zu, das das globale Energiesystem kontrolliert. Darum konkurrierten jetzt die USA und China. Er sieht völlig neue Allianzen nahen: Petrostaaten wie Saudi-Arabien und Russland verbünden sich unter Führung der USA, um den Ausstieg aus den Fossilen aufzuhalten. Dagegen bildet sich ein Bündnis der Staaten, die ihre Volkswirtschaften erneuerbar statt fossil antreiben, darunter Europa, China und Teile des globalen Südens.

Das Verhalten der Regierung Trump macht diese Vorstellung durchaus plausibel. Doch dagegen spricht, dass Europa sicherheitspolitisch von den USA abhängt und auch „grüne“ Staaten noch länger größere Mengen Öl und Gas brauchen werden – schon für ihr Militär. Wahrscheinlich können sowohl Chinas Exporte von Solartechnik als auch fossile Exporte der USA noch länger Abnehmer finden. Auf Dauer dürfte allerdings die Nachfrage nach Fossilen sinken und die Konkurrenz unter den Petrostaaten verschärfen; die stärkste Position hat hier Saudi-Arabien, weil es am billigsten fördern und verkaufen kann. Viele Exportländer von Öl und Gas wie Angola oder der Sudan verlieren dann eine Haupteinnahmequelle.

Eine ganz andere Umorientierung hält Per Högselius für möglich: Die Umstellung auf Solarstrom als Hauptenergiequelle sei ein starker Anreiz für ein Verbundnetz von Westeuropa über Russland und Zen­tralasien bis China. Denn in einer dieser vielen Zeitzonen gibt es dann immer Sonnenlicht.
Umbrüche im Weltenergiesystem bringen jedenfalls auch die politische Weltordnung in Bewegung. Das Ergebnis wird auch davon abhängen, welchen Weg große Entwicklung- und Schwellenländer nehmen: Folgen sie weiter dem US-Modell oder dem alternativen aus China und Europa?

ZUM NACHLESEN

IEA, World Energy Outlook 2025, November 2025

Energy Institute, Statistical Review of World Energy 2025

Nils Gilman, The Coming Ecological Cold War; Foreign Policy, 
September 2025

Jason Bordoff und Meghan O’Sullivan, The Return of the Energy Weapon; Foreign Affairs, November/Dezember 2025

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