Gutes tun? Ehrensache!

Heft 5 / 2017

Die „Fabrik des Lächelns“ bei der Arbeit: Ein Freiwilliger mit Arztkittel und Clownsnase schiebt vergnügt eine Patientin durch einen Park in Guatemala-Stadt. In der „Fabrik des Lächelns“ engagieren sich über tausend Mittelamerikaner in Krankenhäusern, Heimen und Hospizen. Anderen zu helfen und Freude zu bereiten, ist überall ein Grund für ehrenamtlichen Einsatz.
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Freiwilligendienst und Ehrenamt

Heftschwerpunkt

Felix Blake operiert ehrenamtlich Menschen im globalen Süden. Der Hamburger Chirurg erfährt von Patienten in armen Ländern viel Dankbarkeit. Doch nicht alle einheimischen Ärzte freuen sich über die kostenlose Hilfe aus dem Ausland.
Wo verläuft die Grenze zwischen den zwei Maisfeldern? Hat auch die Tochter Anspruch auf ein Stück des vererbten Familien­ackers? Und wem gehört das Land, das der smarte Geschäftsmann kaufen will? Um solche Fälle kümmern sich in Tansania in einigen Dörfern ehrenamtliche Helfer.
Überall sind Menschen freiwillig für andere und die Gemeinschaft tätig – und überall aus ähnlichen Motiven. Doch wie viele ehrenamtlich arbeiten und ob sie das eher für den Sportverein, die Armenhilfe oder die Nachbarschaft tun, ist von Land zu Land sehr unterschiedlich.
Der Islam verpflichtet seine Gläubigen, für Menschen in Not zu sorgen – sei es mit Geld oder guten Taten. Junge Leute in Dhaka erfüllen die Gebote, indem sie kostenlose Mahlzeiten ausgeben.
Das Angebot an freiwilligen Einsätzen im Ausland ist fast unüberschaubar. Darauf sollte man bei der Auswahl achten.
Eine frühere Freiwillige möchte, dass am Dienst „weltwärts“ nachgebessert wird. Wer vor Ort wirklich etwas verändern will, darf nicht auf deutsche Freiwillige setzen, sagt Marie Albrecht.
Ein Telefonseelsorger aus Quito erzählt von seiner Arbeit: Rund 30 Ehrenamtliche stehen beim „Teléfonoamigo“ in Ecuadors Hauptstadt Quito Menschen in Krisensituationen zur Seite. Einer von ihnen ist der 79-jährige Julio Tarré. Er erklärt, warum Männer nur selten anrufen und weshalb er einmal die Grenzen seines Dienstes überschritten hat.

Welt-Blicke

In Lagos gibt es in den armen Stadtteilen kaum Toiletten. Ein paar private Anbieter füllen die Lücke, doch viele Einwohner bleiben dabei, sich kostenlos überall zu erleichtern – mit schweren Folgen für die Gesundheit.
Misericordia ist ein erfolgreiches Modelabel aus Peru. Das Unternehmen legt Wert auf faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen. Für den Erfolg ist das kein Hindernis.
Eine groß angelegte Initiative will in Afrika Wälder wieder aufforsten. Einige Bauern und Förster im Westen Kenias machen schon einmal vor, wie das gehen kann.
In Sambia ist das abgelegene Kabompo zu bescheidenem Wohlstand gekommen. Arme Kleinbauern nutzen hier die Chancen, die technische Hilfe und ein besserer Marktzugang eröffnet haben. Trotzdem bleiben viele nicht aus freien Stücken.
Europa exportiert einen Teil seiner landwirtschaftlichen Überschüsse nach Afrika. Ist das für die Landwirtschaft dort wirklich nur ein untergeordnetes Problem?
Verbraucher im Norden wollen mit dem Kauf von fair gehandelten Waren arme Bauern im globalen Süden unterstützen. Doch das hat seine Grenzen, sagt der senegalesische Ökonom Ndongo Sylla. Er erklärt, was er für wichtiger hält als den Genuss von fairem Kaffee.

Standpunkte

Trump will mehr Geld für das US-Militär und weniger für Auslandshilfen ausgeben. Das könnte auch die Friedensmissionen der UN treffen. Allein die drohenden Kürzungen richten dort schon Schaden an.
Ein indisches Gericht hat den Ganges als juristische Person anerkannt. Der Jurist Mathew John erklärt, wie es dazu kam und was das für den Schutz des heiligen Flusses bedeutet.
Bislang sind alle Versuche gescheitert, den Konflikt im Südsudan zu beenden. Muss der jüngste Staat der Welt befristet unter eine internationale Übergangsregierung gestellt werden?
Religionsgemeinschaften sind in jüngster Zeit stark umworben in der Entwicklungszusammenarbeit. Evangelikale in Uganda dürften damit sicher nicht gemeint sein: Sie sorgen für Rückschritte im Kampf für eine bessere Gesundheitsversorgung.

Journal

Mit dem "Brexit", dem Ausscheiden Großbritanniens aus der Europäischen Union, wird rund ein Siebtel des EU-Haushalts für Entwicklung und für auswärtiges Handeln wegfallen. Das ist aber das Einzige, was sich berechnen lässt – selbst das Datum, ab wann dies eintritt, ist offen.
Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) will der katholischen Friedensorganisation ab 2018 alle Zuschüsse streichen. Prominente Rückendeckung erhält Pax Christi aus Politik, Wissenschaft und aus der Kirche selbst.
Wo Krisen ausbrechen, leidet die Schulbildung von Kindern und Jugendlichen. Deutsche Hilfsorganisationen kritisieren das Engagement der Bundesregierung und fordern, aus den Haushaltstöpfen für Not- und Übergangshilfe mindestens acht Prozent für Bildung zu reservieren.
Mit der Better Gold Initiative will die Schweiz – größte Drehscheibe im weltweiten Goldhandel – die Situation im Kleinbergbau in Peru und bald auch in Kolumbien und Bolivien verbessern. Nichtstaatlichen Organisationen geht das nicht weit genug.
Bei der Entwicklungspolitischen Konferenz der Kirchen und Werke schwärmen deutsche Staatsvertreter und afrikanische Priester von der heilsamen Kraft der Religion. Kritische Stimmen kommen aus den Werken.
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